Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Reifen, Achse, Deichsel, Bremse, Beleuchtungseinrichtung, TÜV, StVO, Versicherung
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Feger ETC 421
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Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Feger ETC 421 »

Wie der ein oder andere bereits mitbekommen hat, bin ich / sind wir grad in Schweden unterwegs.
Und wie ich mich so kenne, naja, kommen halt auch mal ein paar Steigungsstrecken unter die Räder. Und wo man rauf fährt, muss man ja auch wieder runter.
Dann ist eine Auflaufbremse ja nun nicht das schönste auf dieser Welt. Grad nen Moment Zeit, etwas rumgegoogelt und das hier gefunden:

https://www.caravaning.de/druckluft-bre ... t-caravan/

Würde meine Wünsche erfüllen und Gefällstrecken etwas entspannter machen. Kennt das schon jemand, hat da einer ne Meinung zu, oder auch keine?

Bin heute im zweiten Gang, ergo um 25 km/h etwa 10 km Gefälle und dabei gut 500 Höhenmeter runter gefahren. So langsam kann die Bremse die warne noch loswerden, aber es gibt sicherlich Strecken, da wäre man mit der Geschwindigkeit deutlich im Weg....

Gruß, der Feger
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Hempi
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Hempi »

Absolut interessant, ich sehe den Bedarf aber eher bei schwereren Wohnwagen. Hoffentlich klärt sich das schnell mit der Zulassung/ABE.
Mfg Christian.

542 '23 hinter Vito
Feger ETC 421
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Feger ETC 421 »

Ich sehe den Bedarf eher bei kleineren Wohnwagen.

Die großen Wohnwagen, sprich ab 2 to und mehr, kannste eh nicht nur allein mit dem Motor halten, vor allem wenn nur mit downgesizeden Motoren mit weniger als drei Liter Hubraum gefahren wird.

Die kleinen, leichten Anhänger, so um eine Tonne Gewicht, da sind nur die kleinsten Bremsen drin, die schon bei kurzen Gefällstrecken richtig warm werden. Die kann man ggfs auch noch nur durch runterschalten halten.

Egal.

Ich frach da nach dem Urlaub mal nach.

Gruß, der Feger
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Hempi
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Hempi »

Auch wieder richtig. Das mit dem Downzising hatte ich gerade nicht bedacht. Aber solche Autos haben da auch wieder keine Motorbremse... :PM:
Ich finde es aber grundsätzlich hoch interessant und denke das ja auch schon über ATC nach, aber das stecken des Gespannes ist echt ein genialer Ansatz.
Mfg Christian.

542 '23 hinter Vito
tomruevel_neu
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

wir fahren ja nun sehr oft die A89 und die A75 in Frankreich.
Dort gibt es sehr lange Gefällstrecken mit etwas 8% Gefälle und einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50kmh.

Dazu dann noch immer wieder mal etwas in den Alpen oder dem Zentralmassiv, wir die Steigungsmaxima noch höher liegen, die Länge der Abfahrten meist kürzer ist.

Das hat die Auflaufbremse eigentlich bei allen Caravans ohne Klagen oder negative Folgen gemeistert.
Insofern muß da eigentlich nichts unnötig verkompliziert werden.

Solche Aktionen hat es schon mal gegeben.
Elektrische Bremsen an Elnagh Caravans, oder die Linde Bremse (ebenfalls elektrisch) an den schwedischen SMV Caravans.
Oder die ATE Hydrakup.
Alle diese Lösungen benötigen mehr oder weniger aufwändige Anpassungen am Zugwagen.
Für die Linde Bremse gab es noch Anpassungen für moderne Autos wie den SAAB 9-5. Zur Linde Bremse gehörte auch noch ein Bedienteil am ARmaturenbrett womit man die Bremsung auslösen bzw. dauerhaft einstellen konnte.

Bei all diesen "duchgehenden" (weil direkt über die Zugwagnenremse ausgelöst) Bremsanlagen fehlt eines:
Die automatisch Anpassung der Bremsleistung ans Gewicht des Anhängers.
D.h. bei fehlerhafter Anpassung wird der Anhänger überbremst, die Räder blockieren und man hat Spaß.
neja
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von neja »

Die falsche Anpassung einer Auflaufbremse an das reale Anhängergewicht, dürfte das Hauptproblem sein.
Es muss ja beim (kontinuierlichen) Gefälle nicht unbedingt zum Blockieren kommen.

Bei größeren Anhängern wird es im Prinzip nicht anders sein.
Die haben zwar größere Bremsen, welche die Bremsleistung in Form von Wärme etwas besser an die Umwelt abgeben können, aber die haben aufgrund des höheren Anhängerwichts bei gleichem Gefälle und gleicher Geschwindigkeit auch mehr Bremsleistung.

Die Empfehlung, um zu große Wärmentwicklung zu verhindern wäre eigentlich, möglichst langsam zu fahren. Je langsamer man fährt, desto schlechter wird allerdings die Kühlung der Bremsen.

Der nicht ganz ernst gemeinte Tipp lautet also:
Das Gefälle möglichst schnell befahren :D
Dann werden die Bremsen gut gekühlt und der Druck an der Auflaufeinrichtung aufgrund des dann deutlicher wirksamen Luftwiderstandes, der sich zudem zum größten Teil auf den Anhänger auswirkt, wird deutlich geringer.
GT230/Puck L
DerImmel
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von DerImmel »

Habe seit Jahren das gleiche zugfahrzeug, vollbeladener Bully in Langversion, 5 Mann, Gepäck, Zelt, Räder.....also gut doppelt so schwer wie der Touring.
Mit großen WW gabs nie Probleme. Beim 530er hab ich letztes Jahr bei ner Norwegenreise die Bremsbeläge verglast.
Immer schön den Tempomat auf 80. Bei langen Gefällstrecken bremst dieser um die 80 zu halten. Bei der schweren Kiste und leichten Hoppel hinten dran bekommt man das aber nicht mit. Erst als ich die Bremslichter mal in einem nicht so gut beleuchteten Tunnel sah, da wars aber schon zu spät. So dauernd schleifende Bremsen sind halt suboptimal.
Touring + Bulli, geile Combi :thumbs:
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Roman
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Roman »

Kühlkörper auf die Felgen wären eine Lösung. Man könnte sie auch mit einer temperaturgesteuerten Wasserbesprenkelung berieseln.

Besser wären natürlich Elektromotoren/Generatoren in den Bremsen, die die wertvolle Energie in Strom umwandeln würden. Die Dinger könnten auf dem CP als Moover fungieren.
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Killerdackel »

DerImmel hat geschrieben: 23.06.2023, 11:43 ..... So dauernd schleifende Bremsen sind halt suboptimal.
So ists und drum in Zukunft abwärts den Tempomat ausschalten.

Stattdessen im kleineren Gang immer wieder mit der Fußbremse kurz stark abbremsen, danach ungebremst rollen lassen, danach bremsen usw.
In den "Pausen der Intervallbremserei" dürfte die Kühlung ausreichen.
Diese Art zu bremsen mach ich - mit oder ohne Hänger - abwärts immer schon.
Verhindert das Nachlassen der Bremsleistung im Schwarzwald, der Alb und auf Alpenpässen in D,A,I,CH,F,E.
sDaggele mitm Puck(eldimuckl) grüßt ausm Wilden Süden = wo andere urlaubern
Leben ist eine durch 6 übertragene chronische Krankheit mit tödlichem Ende
(Nico Semsrott)
Wenn no älle wäred wie i sei sodd Bild
tomruevel_neu
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von tomruevel_neu »

Killerdackel hat geschrieben: 23.06.2023, 13:39 Stattdessen im kleineren Gang immer wieder mit der Fußbremse kurz stark abbremsen, danach ungebremst rollen lassen, danach bremsen usw.
In den "Pausen der Intervallbremserei" dürfte die Kühlung ausreichen.
Diese Art zu bremsen mach ich - mit oder ohne Hänger - abwärts immer schon.
Verhindert das Nachlassen der Bremsleistung im Schwarzwald, der Alb und auf Alpenpässen in D,A,I,CH,F,E.
Moin,

tja, das ist wohl ein Generationsproblem.
Den Älteren hat man das noch beigebracht.

Berge fahren, insbesondere über Paßstraßen, heißt nicht möglichst schnell zu fahren.
Bergauf nicht und bergab schon mal gar nicht.
DerImmel
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von DerImmel »

Klar, so bremse ich immer, egal ob mit Fahrrad, Motorrad oder Auto. Das Problem war bei mir, dass ich bei dem leichten Gefälle gar nicht bemerkt hatte, dass mein Auto bremst.
Seitdem schalte ich den Tempomat bergab auch aus und bremse manuell.
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Killerdackel
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von Killerdackel »

DerImmel hat geschrieben: 23.06.2023, 17:50 .... Seitdem schalte ich den Tempomat bergab auch aus und bremse manuell.
Habs mir gedacht, daß Du das erkannt hat.
Trotzdem hab ichs geschrieben, damit womöglich jemand anders (m,w,d) gewarnt ist vorm "bremsenden Tempomat" und den ausschaltet.
Ebenfalls aus der Praxis für die Praxis:
Pässe runter gibts ab und zu die Möglichkeit, daß in Kurven ein Weg nach oben abzweigt:
Weg nur paar Meter hochfahren, bis sich das Gespann gestreckt hat.
Zigaretten- oder Kaffeepause für die Besatzung, während die Bremsen abkühlen können.
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upsma
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von upsma »

... ich könnte bei meiner orig. Deichsel, die Auflaufbremse mit nem Al-Ko Teil so außer Kraft setzen, auch bei Bergfahrten wenn ich müsste, das hatte ich aber noch nicht :D

Also so, dann den Eriba zum ungebremsten Eriba machen.

Dafür ist wenn/denn die graue Plastikkappe ca. 8 x 3cm auf der Oberseite der Deichsel gut! :wink:

Wer eine hat kennt sie!? :D
Gruß aus Seevetal upsma<<<
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Wer Touring fährt zeigt Größe, auch wenn er noch so klein ist!!!
nobu
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Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von nobu »

DerImmel hat geschrieben: 23.06.2023, 17:50 Klar, so bremse ich immer, egal ob mit Fahrrad, Motorrad oder Auto. Das Problem war bei mir, dass ich bei dem leichten Gefälle gar nicht bemerkt hatte, dass mein Auto bremst.
Seitdem schalte ich den Tempomat bergab auch aus und bremse manuell.
Servus,
das Problem ist mir bekannt. Bergab mit dem Solofahrzeug ist der Tempomat eine praktische Hilfe besonders auch bei Hybridfahrzeugen. Jedoch durch das Bremsen per Rekuperation läuft halt der WOWA auf und bremst ständig mit.
Aber hat die Motorbremse - praktisch früher bei entsprechend großen Motoren - nicht eine ähnliche Wirkung? Leichtes Abbremsen des Zugfahrzeugs?
Mein derzeitiges Fahrzeug hat einen kleinen aber hochgezüchteten Benziner - 162 PS aus 1500 Kubik. Da ist von einer Motorbremse kaum etwas zu spüren. Und nur mit der Fußbremse allein ist es auf längeren Gefällstrecken auch problematisch. Wobei bis zu einem gewissen Bremsgrad das Auto elektrisch bremst und erst recht spät die mechanische Bremse einsetzt. Aber der WOWA hinten? Der bremst halt durch das Auflaufen auf das Zugfahrzeug. Läßt sich da der Widerstand verändern? Dass die Auflaufbremse eventuell erst später einsetzt?
Camper aus Leidenschaft mit Troll 542 gezogen von MG EHS PHEV
neja
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Wohnort: bei Kiel

Re: Gefällstrecken mit Auflaufbremse

Beitrag von neja »

nobu hat geschrieben: 25.06.2023, 08:22
DerImmel hat geschrieben: 23.06.2023, 17:50 Klar, so bremse ich immer, egal ob mit Fahrrad, Motorrad oder Auto. Das Problem war bei mir, dass ich bei dem leichten Gefälle gar nicht bemerkt hatte, dass mein Auto bremst.
Seitdem schalte ich den Tempomat bergab auch aus und bremse manuell.
Servus,
das Problem ist mir bekannt. Bergab mit dem Solofahrzeug ist der Tempomat eine praktische Hilfe besonders auch bei Hybridfahrzeugen. Jedoch durch das Bremsen per Rekuperation läuft halt der WOWA auf und bremst ständig mit.
Aber hat die Motorbremse - praktisch früher bei entsprechend großen Motoren - nicht eine ähnliche Wirkung? Leichtes Abbremsen des Zugfahrzeugs?
Mein derzeitiges Fahrzeug hat einen kleinen aber hochgezüchteten Benziner - 162 PS aus 1500 Kubik. Da ist von einer Motorbremse kaum etwas zu spüren. Und nur mit der Fußbremse allein ist es auf längeren Gefällstrecken auch problematisch. Wobei bis zu einem gewissen Bremsgrad das Auto elektrisch bremst und erst recht spät die mechanische Bremse einsetzt. Aber der WOWA hinten? Der bremst halt durch das Auflaufen auf das Zugfahrzeug. Läßt sich da der Widerstand verändern? Dass die Auflaufbremse eventuell erst später einsetzt?
Bei meinem Yeti mit 150PS-Turbobenzinerchen war die Bremswirkung des Motors auch nur sehr schwach ausgeprägt.
Beim jetzigen E-Auto würde mit bis zu (ich meine 100kW) auch über längerer Strecken selbst bei Tempomatbetrieb gebremst werden.

Widerstand verändern:
Eine Feder am Rahmen/Deichsel befestigt, die etwas weiter Richtung Front des WoWa an der Zugstange der Bremsanlage befestigt wird....
Dieser "tolle" Tip ist nicht ernst gemeint.
GT230/Puck L
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