Elektromobilität

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
DSkywalker
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Re: Elektromobilität

Beitrag von DSkywalker »

https://www.caravaning.de/zugwagen/nio- ... wagentest/
Die realistische Reichweite mit voller Batterie liegt somit bei knapp 200 Kilometern.
und
Nach der Verbrauchsfahrt über 109 Kilometer dauert es 54 Minuten, bis der Akku von 51 auf 100 Prozent gefüllt ist.


Fazit : Sehr enttäuschend...
E-Tourer
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Re: Elektromobilität

Beitrag von E-Tourer »

Ja das laden dauert viel zu lange,hätte bei dem Fahrzeug eine bessere Leistung erwartet. Ein bisschen mehr als 300 km Reichweite bei einem 100 kWh Akku ist auch enttäuschend finde ich .

Wie schaffen mit dem Model Y SR und dem Touring hinten dran auch circa 200-230 km bei circa 90-95 km/h,es ist nicht immer die gleiche Reichweite ( zu viele Einflüsse welche die Reichweite beeinflussen) aber für uns reicht es. Beim laden stehen wir im Schnitt 30-35 Minuten und dann rollen wir weiter.

Gruß Olaf
Troll 530 Ocean Drive
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

E-Tourer hat geschrieben: 27.08.2023, 15:43 Ja das laden dauert viel zu lange,hätte bei dem Fahrzeug eine bessere Leistung erwartet. Ein bisschen mehr als 300 km Reichweite bei einem 100 kWh Akku ist auch enttäuschend finde ich .

Wie schaffen mit dem Model Y SR und dem Touring hinten dran auch circa 200-230 km bei circa 90-95 km/h,es ist nicht immer die gleiche Reichweite ( zu viele Einflüsse welche die Reichweite beeinflussen) aber für uns reicht es. Beim laden stehen wir im Schnitt 30-35 Minuten und dann rollen wir weiter.

Gruß Olaf
Du lädst wahrscheinlich an Schnelladesäulen nicht ab ca 50% SOC und auch nicht unbedingt bis 100%.....denn dann ist es klar, dass da noch schlechtere Ladezeiten herauskommen, als normal.
Das war schon ziemlich blöd von den Testern...
Wenn man die fehlenden ca 50% von 10-60% Ladezustand geladen hätte, wäre die Ladezeit vermutlich um die 25 min gewesen.

Die angegbenen 50 kW (eigentlich kWh..) pro 100km, sind schon recht viel, obwohl es sich im Test vermutlich um einen WoWa mit gewöhnlichem Querschnitt handelte. Da der normale Verbrauch dieses Autos ebenfalls ziemlich heftig ist, wäre dieses Auto ohnehin nicht wirklich zu empfehlen.

Wenn man sich auf ca 90km/h beschränkt, was auf Autobahnen meistens ein Fahren im Windschatten von Lkw bedeutet und kaum Überholvorgänge bedingt, sollte man mit normalen WoWa mit 35kWh/100km auskommen und mit Tourings, aufgrund des geringeren Luftwiderstandes mit 30kWh oder etwas weniger.
Sehr weit kommt man dann aber trotzdem nicht, zumindest dann nicht, wenn aus Zeitgründen nur bis 80% SOC geladen wird. Bis zu diesem Wert laden E-Autos i.d.R. noch recht schnell, vor allem dann, wenn sie bereits warmgefahren (oder konditioniert) sind und man mit geringem SOC (z.b. 10%) startet.
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E-Tourer
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Re: Elektromobilität

Beitrag von E-Tourer »

Wir bleiben nicht hinter den LKW im Windschatten,ich halte da nicht so viel von im zu kurzen Abstand hinter jemandem herzufahren. Wir haben uns ja dazu entschieden elektrisch und mit Wohnwagen zu reisen,da schauen wir jetzt nicht genau auf den Verbrauch.
Unser Auto hat einen LiFePo Akku und da muss man nicht zwingend das Essen stehen lassen und den Stecker bei 80 % ziehen,wir laden auch bis 90-95 % auf . Uns macht es Spaß so und mal schauen wohin es sich in der Zukunft entwickelt.

Gruß Olaf
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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

E-Tourer hat geschrieben: 27.08.2023, 19:01 Wir bleiben nicht hinter den LKW im Windschatten,ich halte da nicht so viel von im zu kurzen Abstand hinter jemandem herzufahren. Wir haben uns ja dazu entschieden elektrisch und mit Wohnwagen zu reisen,da schauen wir jetzt nicht genau auf den Verbrauch.
Unser Auto hat einen LiFePo Akku und da muss man nicht zwingend das Essen stehen lassen und den Stecker bei 80 % ziehen,wir laden auch bis 90-95 % auf .
Wie oft und jeweils wie lange esst ihr denn bei so einer WoWa-Tour?

auch bei normalen Li-Akkus muss man nicht zwingend bei 80% den Stecker ziehen, aber die meisten machen das, weil die nächsten 10% (ab 80% SOC gerechnet), ebenso mit LiFe-Akkus..., relativ viel zusätzliche Zeit kosten (laut meiner BC-Abschätzung im letzten Urlaub hätten diese 10% mehr 15 Minuten zusätzliche Zeit gekostet).
Gerade mit WoWa, wo man bei längeren Strecken oft nachladen muss, hat man dazu vermutlich nicht bei jeder Pause Lust.

Klar, eine größere Pause am Reisetag ist ok, wenn man essen will. Die restlichen Ladepausen hätte ich dagegen lieber kürzer, als es bei meinem Auto z.b. von 10-80% SOC normalerweise real der Fall ist (ca 1/2 Stunde). 15 Minuten Ladezeit wären für mich dann ok.

90km/h bedeuten auf der AB, dass man größere Zeitanteile zwangsläufig direkt hinter Lkw her fährt, was auch bei korrektem Abstand (den mein Abstandstempomat zudem sehr gut einhält) Ersparnis bedeutet:

1. allein (und deutlich) durch die geringere Geschwindigkeit, als ansonsten bei voller Ausnutzung der gesetzlichen Möglichkeiten (also 100km/h)
2. durch recht wenige Überholvorgänge
3. minimal auch durch etwas weniger Widerstand, wenn ein großer Lkw mit korrektem Abstand vor einem her fährt.
Wir haben uns ja dazu entschieden elektrisch und mit Wohnwagen zu reisen,da schauen wir jetzt nicht genau auf den Verbrauch.
Da bin/wäre ich anders:
Ich schaue sogar solo mit E-Auto bei etwas schnelleren AB-Strecken recht häufig genau auf den Verbrauch und wie weit ich realistisch komme. Mit Wohnwagen dürfte das, bei den letztendlich wenigen Kilometern, die man dann noch ohne Risiko von Laden zu Laden schafft, noch deutlich häufiger der Fall sein.
Ob man nun bis 80 oder bis 90% SOC lädt, ist dabei eher egal.
Mit z.b. unterstellten 75kWh, die ein Akku netto zur Verfügung stellen kann, bei angenommenen 30kWh/100km WoWa-Verbrauch, schafft man, bis 10% SOC erreicht sind (wo man, gerade mit WoWa, dringend (ab dann noch 25km bis 0%) ans Nachladen nachdenken sollte...),

in dem einen Fall: 200km und im anderen Fall 175km.....

Für die 25km mehr rund 15 Minuten länger laden ist meist nicht sehr sinnvoll und daher nur angesagt, wenn die längere Zeit z.b. durchs Essen ohnehin abgewettert werden muss.
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road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Ich verstehe das mit den 80% Ladung nicht ganz. Anscheinend ist es so, dass man das Akkuleben wohl deutlich schont, wann man ihn weder ganz voll lädt noch ganz leer fährt. Ich dachte aber, dass diese Puffer schon vom System berücksichtigt werden - man also eh nur ein kleineres Fenster "sieht". Ist dem nicht so? Bzw. bedeutet ein "freiwilliges" Beschränken auf 80% innerhalb des "Fensters" dann, dass man nur 0,8 * 0,8 => 64% der tatsächlichen Kapazität nutzt?
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Re: Elektromobilität

Beitrag von DSkywalker »

road-movie hat geschrieben: 29.08.2023, 00:12 Ich verstehe das mit den 80% Ladung nicht ganz. Anscheinend ist es so, dass man das Akkuleben wohl deutlich schont, wann man ihn weder ganz voll lädt noch ganz leer fährt. Ich dachte aber, dass diese Puffer schon vom System berücksichtigt werden - man also eh nur ein kleineres Fenster "sieht". Ist dem nicht so? Bzw. bedeutet ein "freiwilliges" Beschränken auf 80% innerhalb des "Fensters" dann, dass man nur 0,8 * 0,8 => 64% der tatsächlichen Kapazität nutzt?
Das ist ganz einfach erklärt. Es ist eine Reaktion auf den Zeitfaktor aka die Ladekurve.
Von 20% auf 80% brauchst du z.B. 30 min, weil das Lademanagement ein Laden mit 120 KW zu lässt. -> 60% zu laden brauchen 30 min
von 80% auf 100% brauchst du nochmals 45 min, weil das Management nun plötzlich auf 40 KW runterregelt -> 20% laden braucht nun 45 min

Diese 20% mehr an Batterieladung bedeuten aber umgerechnet nur vielleicht 20 - 30 km mehr Reichweite. In diesen 45 min bist du aber mit einem auf 80% geladenen Auto aber schon wieder 100 KM gefahren! Ergo kommst du mit den "Schnellladezyklen" über den Tag doch weiter als mit den "Vollladezyklen".
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Elektromathematik

Beitrag von trolloholic »

Moin

@DSkywalker
DSkywalker hat geschrieben: 29.08.2023, 09:58 Das ist ganz einfach erklärt. ...
Von 20% auf 80% ...-> 60%
von 80% auf 100% ...-> 20%
ein klassischer Fehler! :wink:

Du verwechselst Prozente mit Prozentpunkten
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
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road-movie
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Re: Elektromathematik

Beitrag von road-movie »

trolloholic hat geschrieben: 29.08.2023, 11:08 ein klassischer Fehler! :wink:

Du verwechselst Prozente mit Prozentpunkten
Finde ich nicht. Er schreibt ja nicht 80% auf 100% = 20% (zusätzliche Ladung).
Ich interpretiere 80% auf 100% ...-> 20% (der Gesamtkapazität).
Das ist m.E. schon deswegen klar, da sich 80% und 100% ja auch auf die Gesamtkapazität beziehen.

Der klassische Fehler wäre die Formulierung "die FDP verbessert sich ausgehend von 2,4% um 0,5% auf fast drei Prozent".

Die angebliche Einheit %P für Prozentpunkte nehme ich ehrlich gesagt nicht ernst.
Zuletzt geändert von road-movie am 29.08.2023, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektromathematik

Beitrag von trolloholic »

road-movie hat geschrieben: 29.08.2023, 11:52 Ich interpretiere 80% auf 100% ...-> 20% (der Gesamtkapazität).
was gemeint war, kann ich auch "interpretieren".
Nur leider ist die Aussage (wie oben zitiert) inkorrekt.
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
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Re: Elektromathematik

Beitrag von trolloholic »

Du hattest Deinen Beitrag editiert, daher:
road-movie hat geschrieben: 29.08.2023, 11:52 Die angebliche Einheit %P für Prozentpunkte nehme ich ehrlich gesagt nicht ernst.
Das steht Dir doch frei und sei Dir vergeben.
Ändert nur nichts an den Fakten.
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Re: Elektromathematik

Beitrag von DSkywalker »

trolloholic hat geschrieben: 29.08.2023, 11:08 Moin

@DSkywalker
DSkywalker hat geschrieben: 29.08.2023, 09:58 Das ist ganz einfach erklärt. ...
Von 20% auf 80% ...-> 60%
von 80% auf 100% ...-> 20%
ein klassischer Fehler! :wink:

Du verwechselst Prozente mit Prozentpunkten
Ich meine auch daß ich den Fehler nicht gemacht habe :wink:, denn der Füllstand wird ja an der Ladesäule ausgegeben. Die Batterie kommuniziert ja in Echtzeit mit der Säule und die Batterie meldet den Füllstand.
Und außerdem kommen in die Batterie ja nur Elektronen rein, die sind alle gleich groß, somit braucht man so eine Betrachtung wie bei den Pilzen in deinem Link nicht :mrgreen:

Ich warte noch auf Elektro plus das wie Super plus verkauft werden kann... :PM:
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 29.08.2023, 00:12 Ich verstehe das mit den 80% Ladung nicht ganz. Anscheinend ist es so, dass man das Akkuleben wohl deutlich schont, wann man ihn weder ganz voll lädt noch ganz leer fährt. Ich dachte aber, dass diese Puffer schon vom System berücksichtigt werden - man also eh nur ein kleineres Fenster "sieht". Ist dem nicht so? Bzw. bedeutet ein "freiwilliges" Beschränken auf 80% innerhalb des "Fensters" dann, dass man nur 0,8 * 0,8 => 64% der tatsächlichen Kapazität nutzt?
Das ist gar kein so einfaches Thema.....
Bei meinem Wagen (Skoda Enyaq mit "großem" Akku) ist es ungefähr so:
82kWh ist die Summe der max. entnehmbaren Energie aller Einzelzellen gem. Zellenhersteller in der gesamten Batterie.

Ladezustände (SOC, State of capacity) beziehen sich üblicherweise, sagt der Name schon..., immer auf die Kapazität (also Ah) des Akkus. Das ist eigentlich bei allen Akkus so, z.b. auch bei den Blei-Akkus in Fz.
Bei Li-Batterien hat sich dagegen eingebürgert, die max. Gesamtenergie zu nennen, wie z.b. bei den LiFe-Batterien, die in WoWa verwendet werden.
Die gesamtenergie berechnet sich aus der Kapazität mal der Nennspannung einer Batterie (ich bleib jetzt mal bei Batterie....)

Von daher ist der Ladezustand, den man korrekterweise auf die Kapazität bezieht, über den gesamten Bereich von voll geladen bis entladen, etwas abweichend zu dem ladezustand (SOC) der sich, nicht ganz korrekt, auf die Energie bezieht.
I.d.R. stimmen beide Angaben nur ungefähr bei halber ladung überein.

Egal, wir bleiben mal bei Ladezustand "SOC" und Energie.

Der Fz-Hersteller meines Enyaqs gibt für die Batterie 77kWh nutzbare Energie an.
Da ist also schon ein kleiner Puffer (5 KWh) "eingearbeitet".
Das machen m.E. alleE- Autohersteller so.

Diese 77kWh entsprechen, gem. Interpretation des Fz-Herstellers, dem, was der Batterie im Neuzustand (100% SOH, "Batterieallgemeinzustand) bei 100% SOC (Ladezustand) entnommen werden können soll.
Das ist auch die Basis, wenn der Fz-Hersteller den Akkuzustand überprüft (das machen Drittanbieter solcher Prüfungen manchmal falsch....und kommen dann zu teilweise zu guten Batterieallgemeinzuständen)

Real ist es aber so, dass (mindestens) noch ein weiterer Puffer eingebaut ist, der dazu dient, dass man auch bei 0% SOC noch (mit sehr geringer Geschwindigkeit) ca 20-30km weit kommen soll. Quasi die eiserne Reserve.....

Von daher stehen bei einer neuen, voll geladen 82kWh-brutto, 77kWh-netto-Batterie ungefähr noch 75kWh zwischen den im Fz angezeigten Ladezuständen (es gibt auch noch davon etwas abweichende...) 0% und 100% zur Verfügung.

Grob gerechnet sind das in meinem Fall also 7,5kWh pro 10% SOC Differenz.

Im Bereich von 100% SOC soll auch noch ein kleiner Zusatzpuffer sein, der nicht bereits in den Standard 5kWh-Puffer enthalten ist. Genau weiß das aber, bis auf den Hersteller, niemand so wirklich.

Der Fz-Hersteller gibt in der Bedienungsanleitung an, dass man, wenn nicht unbedingt nötig, das Fz nicht bis 100% SOC aufladen soll und es vor allem nicht länger mit 100% SOC abstellen soll.
Das hat definitiv seinen Grund und das gilt bisher für alle Li-Akkus/Batterien.

Am wohlsten fühlt sich die LI-Batterie, wenn der Ladezustand nur minimal von 50% nach oben und unten abweicht. Dem steht entgegen, dass das praktisch kaum machbar ist, weil man dann nahezu ständig an der Ladesäule hängt....

Die 80% sind daher ein üblicher Kompromiss aus "noch genügend nutzbare Energie" und "noch nicht allzu sehr schädlich"
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Danke für die Ausführungen :)

Hier eine (für mich) überraschende Meldung ...
Elektroautos: BDEW sieht Überangebot an Ladesäulen
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält die Zahl der öffentlichen Ladesäulen für mehr als ausreichend.

https://www.heise.de/news/Elektroautos- ... 87658.html
Die Forderung nach einem schneller wachsenden Netz an Ladesäulen hat gewissermaßen Konjunktur, denn sie wird von Politik und dem Verband der Autoindustrie immer wieder vorgetragen. Ohne eine ausreichende Zahl an Lademöglichkeiten gäbe es keine Bereitschaft für einen Umstieg auf das Elektroauto. Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), hält dagegen und argumentiert: "Die gute Nachricht ist: Wir haben ein Überangebot an Lademöglichkeiten." Das Angebot an öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos sei mehr als ausreichend. Begründet wird diese These unter anderem mit der aktuellen Auslastung.
[...]
Der BDEW spricht von insgesamt 100.838 öffentlichen Ladepunkten (Stand 1. Juli), was sich ungefähr mit den Zahlen der Bundesnetzagentur deckt, die am 1. Juni dieses Jahres von 92.672 Ladepunkten ausging. Der Zuwachs innerhalb eines Jahres ist beträchtlich, denn am 1. Juni 2022 waren es noch 67.880. Prozentual am stärksten wuchs die Zahl der Ladepunkte mit 59 bis 149 kW (plus 46 Prozent auf 6371) und mit mehr als 149 kW (plus 164 Prozent auf 6371). Dominierend sind unverändert die 22-kW-AC-Ladepunkte, die an für vergleichsweise geringe Kosten an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden können. Ihre Zahl stieg binnen eines Jahres von 46.157 auf 60.052.
[...]
Mit der Zahl der Ladepunkte und einer Leistung von insgesamt 4,5 GW bewege sich Deutschland deutlich oberhalb der EU-Vorgaben, argumentiert der BDEW. Die öffentlichen Ladepunkte seien im Durchschnitt zu 11,6 Prozent der Zeit belegt. Je nach Landkreis würde sich eine Belegung zwischen 3 und maximal 25 Prozent des Tages (über 24 Stunden) ergeben. Selbst zwischen 9 und 20 Uhr läge die durchschnittliche Belegung laut BDEW nie über 20 Prozent.
[...]
In den meisten Fällen wird öffentlich aber mit Wechselstrom geladen, und die überwiegende Zahl der Ladepunkte stellt dort maximal 22 kW bereit. Nur wenige Elektroautos können das aktuell ausschöpfen, mehrheitlich ist bei 11 kW Schluss.
[...]
Zwei weitere Aspekte bleiben in der Betrachtung des BDEW unberücksichtigt. Eine landesweite Belegung ist wenig aussagekräftig, denn in großen Städten kommt es durchaus vor, dass kein Ladepunkt in der Nähe verfügbar ist. Aktuell wird die Situation auch durch den Umstand getragen, dass mehr als 80 Prozent aller Ladevorgänge nicht an öffentlicher Infrastruktur erfolgen, sondern an privaten Wallboxen oder Steckdosen. Sollte die Elektromobilität weiter wachsen, wird auch der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten deutlich zunehmen, denn naheliegenderweise kann sich nicht jeder eine Lademöglichkeit in privater Umgebung schaffen.
[...]
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

der letzte Absatz ist m.E. entscheidend, denn irgendwelche durchschnittlichen Auslastungen interessieren Besitzer von E-Autos wenig.
Die wollen (und müssen) in der Mehrheit auch tagsüber laden und nicht warten.

Schnell-Ladevorgänge dauern im Durchschnitt nun mal erheblich länger als Tankvorgänge und so kann es leicht vorkommen, dass man in Stoßzeiten bei einer "Schlange" von gerade mal 4 Autos vor einer z.b. durchschnittlich großen 6er-Schnellladestation durchaus lange warten muss, bis man dran ist.
Dass diese Ladestation dann nachts nicht ausgelastet ist, interessiert dabei nicht.
Über eine Schlange von 4 Autos redet man an Tankstellen dagegen gar nicht. Die ist innerhalb von ein paar Minuten ab gebaut.

Erschwerend kommt beim Laden hinzu, dass man häufig ein Lade-Abo hat, welches monatlich extra Kosten verursacht und mit dem man z.Teil deutlich günstiger laden kann. Das geht aber bei weitem nich an allen Schnellladesäulen und somit kann es zusätzlich zu Wartezeit kommen.

AC-Säulen, also i.d.R. mit maximal 22kW Leistung, braucht man auf dem Land weniger, als in der Stadt, denn auf dem Land ist m.E. der Anteil derjenigen groß, die eine eigene Wallbox haben und ohnehin jederzeit laden können.
Das sind letztendlich auch diejenigen, für die sich ein E-Auto aktuell lohnt.....

Wenn man die E-Auto-Akzeptanz in Städten erhöhen möchte, wo viele keine eigene Lademöglichkeit haben, müsste deren Anzahl m.E. sogar deutlich erhöht werden und nahezu an jedem Parkplatz zur Verfügung stehen.
Jetzt ist das bei weitem noch nicht der Fall, mit der Folge, dass es Strafgebühren gibt (geben muss), wenn man zu lange an so einer Lademöglichkeit steht.

"Zu lange" bedeutet real z.B., dass nach 4 Stunden (in denen man mit 11kW maximaler Ladeleistung des Autos, 200-250km Reichweite nachladen kann) Schluss ist und das bedeutet, dass man, wenn man z.b. um 17Uhr an so eine Säule kommt, danach zu Fuß nach hause geht, um ca 21 Uhr wieder zurück zur Säule kommt, um dann das Auto um zu parken.
Dass dazu kaum jemand große Lust verspürt, kann ich gut nach voll ziehen.
Einigen ist es egal, wie ich es schon gelesen habe: Die bleiben dann bis zum nächsten Morgen an der Säule stehen und bezahlen halt die zusätzlichen Strafgebühren.

Wenn man die E-Mobilität im urbanen Raum fördern möchte (wie sinnvoll das ist, lass ich mal dahin gestellt) und deshalb vermutlich nicht unbedingt auf 2,5T schwere SUV mit 0,5T-Batterien setzt, geht es ohne sehr viele Ladesäulen mit kleiner Leistung m.E. nicht.

Solange, bis auch kleinere, bezahlbare (und leichtere) E-Autos mit einer zudem deutlich schnelleren Ladung wirklich akzeptable Reichweiten zustande bringen, so dass das laden nicht zu einer Zeremonie wird, kann man m.E. nicht warten, denn dann ist der Zug abgefahren.
GT230/Puck L
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