E-Zugfahrzeug

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neja
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

Feger ETC 421 hat geschrieben: 17.10.2023, 16:31
Svenni hat geschrieben: 17.10.2023, 14:47
Der Verbrauch lag bei Tempo über 100km/h so zwischen 31 und 32kW, bei unter 100km/h so zwischen 27 und 28kW.
Das interessiert mich jetzt.

Könntest Du bitte die Zahlen mit den passenden Einheiten einstellen?

kW ist einfach nur ne Leistung.

Meintest Du kWh/100km ?

Das wären dann grob gerechnet 9 bis 11 l Diesel pro 100 km....

Gruß, der Feger
kommt doch alles ungefähr hin:
Bei "unter 95km/h", die zuletzt genannt wurden, waren es 25kWh/100km.
Bei "unter 100km/h" ca 27-28kWh/100km und bei "über 100km/h" 31-32kWh/100km.

Die Problematik bei all diesen Angaben liegt darin, dass es sich meist nur um "angestrebte" Geschwindigkeiten handelt, die zwar manchmal über kürzere Strecken gefahren werden, aber i.d.R. nicht annähernd im Bereich der Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den Ladungen liegen.

Insofern wird jemand, der eine "baustellengespickte" Autobahn fährt, trotz gleicher angestrebter Geschwindigkeit immer einen geringeren Verbrauch haben, als jemand der nahezu nur intakte Autobahnen fährt.

was dazu kommt:
"Verschlechterungen" sollte man eventuell einplanen.....eine nasse Fahrbahn oder etwas stärkerer Gegenwindanteil auf nahezu der gesamten Strecke, verhageln einem ansonsten die optimistischen Verbrauchsannahmen.

Zur Umrechnung auf Diesel:
Ein E-Fz hat mit Wohnwagen keinen Vorteil gegenüber einem Verbrenner-Gespann, was den mech. Energiebedarf angeht. Der meist geringere Luftwiderstand eines E-Fz nützt dann nichts und das E-Gespann ist häufig zudem etwas schwerer....

Wenn man die "nette" Angabe von 25kWh/100km mal als Grundlage nimmt
Diesel hat ca einen Energieinhalt von 10kWh/L und ein Pkw-Diesel-Motor hat einen mechanischen Wirkungsgrad, bezogen auf die Leistung an der Kurbelwelle, von ca 38% (entspricht ca 220g/kWh).
Dieser Wert kann natürlich schwanken, aber mit 220g/kWh kann man im Mittel m.E. schon rechnen.

25kWh/100km entsprechen dann einem Dieselverbrauch von gut 6,5L/100km.
Das ist bei "unter 95km/h" (und damit häufigem Verweilen hinter Lkw....), abhängig von sonstigen Besonderheiten sicherlich möglich, würde aber, genau wie beim E-Auto, eine disziplinierte Fahrweise mit relativ geringer Durchschnittgeschwindigkeit bedeuten.

Bei angestrebten, echten 100km/h wäre man mit Touring dann bei 32kWh/100km, was ca 8,5L/100km Diesel entspricht und "richtige" Wohnwagengespanne liegen dann bei 40kWh/100km, also 10,5L/100km Diesel.
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DerImmel
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von DerImmel »

Ich bleib auch erstmal beim Diesel.
Wenn ich es bei 100km/h gut sein lasse, braucht der Bulli 8 L. mit 530er hinten dran.
Letzte Fahrt in die Provence (900 km) fragt die Chefin kurz vorm Ziel: "musst du nicht tanken?"
Ich: "nö"
Sie: "krass!"
So toll finde ich die Tankstellen nicht, dass ich da meinen Urlaub verbringen muss.
Touring + Bulli, geile Combi :thumbs:
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tomruevel_neu
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

In dem Posting ist doch die gefahrene Strecke samt Fahrzeit ersichtlich.
Daraus errechnet sich ein Durchschnitt von 70kmh.

D.h. man wird auch nach Tacho deutlich langsamer unterwegs gewesen sein als mit der genannten Geschwindigkeit.
Also eher noch unter LKW Geschwindigkeit.
neja
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

tomruevel_neu hat geschrieben: 19.10.2023, 18:23 Moin,

In dem Posting ist doch die gefahrene Strecke samt Fahrzeit ersichtlich.
Daraus errechnet sich ein Durchschnitt von 70kmh.

D.h. man wird auch nach Tacho deutlich langsamer unterwegs gewesen sein als mit der genannten Geschwindigkeit.
Also eher noch unter LKW Geschwindigkeit.
ich schrieb doch deswegen:
Die Problematik bei all diesen Angaben liegt darin, dass es sich meist nur um "angestrebte" Geschwindigkeiten handelt, die zwar manchmal über kürzere Strecken gefahren werden, aber i.d.R. nicht annähernd im Bereich der Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den Ladungen liegen.
Das zeigt halt, dass solche Angaben wie in dem Fall "unter 95km/h" immer mit Vorsicht zu genießen sind.
Die Leute "unterschlagen" dabei grundsätzlich (meist ohne Vorsatz..), wie hoch der eventuell vorhandene Anteil von Landstraße, eventuell sogar Stadt und der Anteil von Baustellen war, der die reale Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich drückt.
Klar, die sind sicherlich auch mal mit guter Lkw-Geschwindigkeit (gut 90km/h) gefahren, aber in Relation zur Gesamtstrecke von Laden zu Laden, kann das, bei einem effektiven Durchschnitt von 70km/h, nicht häufig gewesen sein.

Die genauere Aussage lautet also in dem Fall vermutlich:
25kWh/100km Energiebedarf für einen Durchschnitt von 70km/h mit Spitzengeschwindigkeiten von gut 90km/h und das beeindruckt mich nicht besonders. Bei 70km/h Durchschnitt und dazu noch mindestens alle 200km 1/2 Stunde Ladezeit kann das eine lange Fahrt werden.....

Klar ist:
auch wenn jemand gefühlt "ständig" mit Tempomat 100km/h unterwegs sein sollte, wird er von Laden zu Laden kaum auf über 90km/h im Schnitt kommen können.
90km/h Schnitt wären zeitlich natürlich eine ganz andere Hausnummer, als 70km/h. Nur dann kommt man beim besten Willen nicht mehr mit 25kWh/100km aus.
Dann sind wir m.E. mit Touring in jedem Fall bei über 30kWh/100km.
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Palmyra
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von Palmyra »

Das sind die Zahlen eines Vollhybriden mit Allrad und 1650kg Anhängelast … wir machen den Strom selbst !


Warum diskutiert ihr immer noch den deutschen Blödsinn mit den reinen E Fahrzeugen - ach ja es gibt ja Zuschüsse und der Strom kommt ja aus der Steckdose bzw aus den dreckigsten Kohlekraftwerken,.

Wir waren jetzt 2000 km durch die Schweiz , Piemont , Provence , Cote d Azur unterwegs auf keinem Campingplatz eine Ladestation und die wenigen E Autos sind an einer Hand abzuzählen ..
Dateianhänge
IMG_6918.jpeg
IMG_0226.jpeg
Troll 542 "60 Jahre Anniversary" mit Toyota RAV4 Voll-Hybrid 4WD
2021 8 ÜN ,2022 82 ÜN, 2023 79 ÜN , 2024 50 ÜN …. :mrgreen: :mrgreen:
bsgs
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von bsgs »

Hier in den USA ist man schon weiter:

https://pebblelife.com/

Das ist ein selbst angetriebener E-WoWa ... natürlich in US Maßen und ...Preisen :PM:
Kann man bereits bestellen...

Als Zugfahrzeug ein Rivian Pickup ( habe gestern einen gesehen in Santa Barbara, CA), amerikan Style...

https://rivian.com/r1t

Das Ganze ein wenig kleiner :mrgreen: wird ab 2030 auch in EU interessant.

Bis dahin bin ich glücklich mit Diesel 6d Evoque Convertible und 542. Mindestens.
+++
...soll doch jeder fahren was er will, solange ein Eriba Touring WoWa dranhängt :)
iDrops
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von iDrops »

Mein letzter Beitrag zum Thema "E-Zugfahrzeug mit Touring" ist jetzt schon knapp 2 Jahre her, und in der Zwischenzeit sind ein paar längere Reisen mit viel Erfahrung zusammengekommen von denen ich berichten kann.

2022 waren wir im Juli und August knapp 8.000km in Schweden und Norwegen (nördlichster Punkt waren die Lofoten) und im Dezember nochmal knapp 6.500km in Frankreich und Spanien (südlichster Punkt war unterhalb von Malaga) unterwegs. In 2023 waren es überwiegend kürzere Reisen. Die längste war im Juli und August mit knapp 3.700km in Südschweden.

Das Gespann war ein Tesla Model S 90D aus 2016 mit Rockabilly (Touring Troll 530):

S90D+Rockabilly.jpg
Tesla Model S 90D mit Touring Troll 530

2022 Schweden-Norwegen.jpg
Juli/August 2022 Schweden & Norwegen

2022 Frankreich-Spanien.jpg
Dezember 2022 Frankreich & Spanien

2023 Schweden.jpg
Juli/August 2023 Schweden

Auf den Display-Fotos kann man sehen, dass auf langen Strecken der Verbrauch bei deutlich unter 30kWh/100km lag. Auf der Autobahn fahren wir üblicherweise mit aktiviertem Autopilot bei 95km/h. Durch Baustellen, Staus, Überholvorgänge, etc. ergibt sich so meist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 85km/h.

Die rechnerische Reichweite mit dem relativ alten Model S 90D liegt dabei bei knapp über 300km. Die tatsächlichen Etappen waren allerdings selten größer als 250km, da wir natürlich nie von 100% - 0% sondern eher von 90% auf 10% gefahren sind. Neuere Model S oder Y kommen auf deutlich höhere Reichweiten.

Geplant werden unsere Reisen - zumindest im Detail - übrigens nicht. Insbesondere planen wir nicht, wann und wo wir wie lange laden müssen, das ergibt sich unterwegs. Das Ladenetz ist inzwischen so gut, dass es bis auf wenige Ausnahmen für uns immer problemlos funktioniert hat. Und bei den Ausnahmen war es am Ende auch nie kritisch, sondern lediglich nervig, wenn z. B. eine spontan angefahrene öffentliche Ladesäule nur kompliziert zu bedienen war oder langsamer geladen hat als gedacht. Liegen geblieben sind wir nie.

Wir laden allerdings fast ausschließlich an Tesla-Superchargern, die europaweit inzwischen sehr gut ausgebaut, schnell und extrem zuverlässig sind. Wären wir auf öffentliche Ladesäulen angewiesen, wäre mein Fazit zum Thema Laden möglicherweise ein anderes.

Erfreulich ist auch, dass inzwischen viele Ladesäulen auch ohne Ankuppeln des Wohnwagens benutzt werden können. In skandinavischen Ländern ist das fast schon der Normalfall, aber auch in Deutschland wird es diesbezüglich langsam besser.

2023 Pfefferhöhe.jpg
Laden am Supercharger ohne abkuppeln

Zu den Verbrauchswerten:

Meiner Erfahrung nach sind die Eriba Touring durch das Hubdach und die geringe Strinfläche relativ günstig im Verbrauch. Das Gewicht spielt eine untergeordnete Rolle, zumindest wenn man mit kontinuierlicher Geschwindigkeit fährt. An Steigungen geht der Verbrauch teilweise extrem hoch (wir hatten auch schon > 1.200Wh/km), aber wenn man erst einmal oben ist geht es auch irgendwann mal wieder runter und der Durchschnittsverbrauch "normalisiert" sich dadurch. Als Beispiel hier eine Fahrt durch die Kassler Berge:

2023 Kassler Berge.jpg
Verbrauchskurve Kassler Berge

Hier sieht man sehr schön, wie Verbräuche von über 600Wh/km an Steigungen mit teilweise negativen Verbräuchen an Gefällen am Ende einen Durchschnittsverbrauch von 241Wh/km ergeben.

Mein Fazit:

Bei unseren Reisen war bisher fast alles dabei: Sommer, Winter, Autobahn, Landstrasse, Asphalt- und Schotterstrecken, extreme Steigungen und Gefälle, Sonnenschein und Dauerregen, Hitze, Kälte, ... Ernste Probleme hat es in der Kombination "älteres" Tesla Model S und Eriba Touring Troll nie gegeben. Im Gegenteil, uns hat es viel Spaß gemacht und wir werden hoffentlich noch viele, lange Reisen mit elektrischem Gespann unternehmen.
tomruevel_neu
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Danke für den Bericht.

Leider wird doch ein wenig um ein paar Dinge herumgekurvt, die die Beurteilung ermöglichen würden.

In fast jedem Bericht aus diesem Bereich wird begeistert über Schnelllademöglichkeiten berichtet. Um die nutzen zu können muss man schon vermeiden über die Dörfer reisen zu wollen. Insofern könnte also etwas mehr auf die Route eingegangen werden.
Ich habe auf der Herbsttour durch Frankreich mal die Ladestationen aufgelistet, aufgrund der kurzen Tagesetappen wären Ladungen am jeweiligen Zielort gedacht gewesen. Aber erst 10 oder 15km zur Ladestation fahren müssen ist genauso unpraktisch wie das Laden in einem Ortszentrum mit dem Caravan am Haken.
Vermeidbar ist das nur durch andere Reiseziele, was aber ganz sicher nicht zur Diskussionen steht.

Und was die Kasseler Berge angeht. Das sind in D sicherlich schon beeindruckende Nummern bei den Autobahnsteigungen. Aber nicht wirklich beeindruckend gegenüber den gängigen Autobahn Steigungen z.B. im Zentralmassiv (F) oder im Appennin (I). In beiden Regionen kommt zu der starken Steigung auch die Länge der Strecke hinzu. Im zentralmassiv geht es durchaus mal 50km bergauf, mit Steigungen die ständig zwischen 6u.8% betragen, unterbrochen von einigen wenigen, Recht kurzen, Gefällstrecken
Roman
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von Roman »

Ich danke auch für den Bericht. Er zeigt: Das wird schon! Noch halt mit einem Oberklasse-Fahrzeug, aber das war in den 60ern auch nicht anders, wenn ein Troll gezogen werden sollte. Das Ladenetz wird noch Dichter werden und die Technik an die preisgünstigeren Klassen runtergereicht werden.

Es zeigt auch den Unterschied zwischen Ingenieuren und Kaufleuten als Entscheider. Wenn es ein technisches Problem gibt, löst es der Ingenieur oder versucht es zumindest. Der Kaufmann denkt nur darüber nach, ob es sich rechnet.

Musk ist Ingenieur. Wenn fehlende öffentliche Lademöglichkeiten ein Problem sind, baut er sie.
Achte immer auf den Horizont!
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

tomruevel_neu hat geschrieben: 01.04.2024, 01:37 Und was die Kasseler Berge angeht. Das sind in D sicherlich schon beeindruckende Nummern bei den Autobahnsteigungen. Aber nicht wirklich beeindruckend gegenüber den gängigen Autobahn Steigungen z.B. im Zentralmassiv (F) oder im Appennin (I). In beiden Regionen kommt zu der starken Steigung auch die Länge der Strecke hinzu. Im zentralmassiv geht es durchaus mal 50km bergauf, mit Steigungen die ständig zwischen 6u.8% betragen, unterbrochen von einigen wenigen, Recht kurzen, Gefällstrecken
Rund 3000m Höhendifferenz vom Tal bis zum höchsten Punkt über 50km wären ja auch schon eine Hausnummer....so eine spezielle Strecke sollte man dann mit E-Auto, zudem mit einem e-Auto welches deutlich weniger als rund 86kWh netto, wie beim Tesla, zur Verfügung hat, vielleicht nicht unbedingt in Erwägung ziehen, wenn man zwischendurch nicht laden kann.

Möglich sein sollte das mit WoWa ab rund 50Kwh Netto-Energie, also für die meisten mittleren E-Autos.

Kommen derartige Routen wirklich öfters vor?
Ist das Zentralmassiv über rund 3000m hoch?
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

Roman hat geschrieben: 01.04.2024, 11:11 Ich danke auch für den Bericht. Er zeigt: Das wird schon! Noch halt mit einem Oberklasse-Fahrzeug.....
Hier geht es nahezu ausschließlich um die Energie, die ein E-Fz mitschleppen kann. Um die genannten Strecken fahren zu können, brauchst du definitiv kein Oberklasse-E-Auto mehr.
Mit einem Dacia Spring wird es allerdings nichts.....
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mugru
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von mugru »

neja hat geschrieben: 01.04.2024, 11:32 Ist das Zentralmassiv über rund 3000m hoch?
Die höchste Passstraße (20 km lang) im Massif Central führt über den Pas de Peyrol (1589m hoch) mit max. 13% Steigung.
Gruß
Reinhard
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neja
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

mugru hat geschrieben: 01.04.2024, 12:14
neja hat geschrieben: 01.04.2024, 11:32 Ist das Zentralmassiv über rund 3000m hoch?
Die höchste Passstraße (20 km lang) im Massif Central führt über den Pas de Peyrol (1589m hoch) mit max. 13% Steigung.
Gruß
Reinhard
Das hört sich schon ganz anders an, wobei die Passstraße zudem eventuell nicht bei Normal-Null startet.....dann käme man auch nur auf ca die Hälfte des Energiebedarfes, der sich bei "50km mit durchschnittlich 6-8% Steigung mit einigen wenigen, recht kurzen Gefällestrecken" ergibt.....
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Man wird auf einer Autobahn, trotz geringerer Steigungsmaxima als auf Passstraßen, eine höhere Leistung dauerhaft benötigen.
Einfach weil höhere Geschwindigkeiten gefahren werden.

Die Strecke im Zentralmassiv:
Start in Balbigny, A89 westwärts, nach Thiers Landstraße über Billom zur A75.
Ziel: St. Flour, dort hat man das Höhenniveau erreicht auf dem man dann lange bleibt, es ist das Ende des genannten Aufstiegs, der kurz nach dem Auffahren auf die A75 beginnt.
Länge 182km.
Der Abschnitt Landstraße ist leicht hügelig.
Insgesamt werden 2400 Höhenmeter geklettert.
Dadurch dass zwischendurch auch kurze Gefällen befahren werden hat man natürlich auch tote Höhenmeter

Beigefügt nö h ein Screenshot des Höhenprofils, es ist allerdings spiegelverkehrt. Rechts ist der Start und links das Ziel, eben nach dieser Recht langen Steigungsstrecke
IMG_20240401_220308_388~2.jpg
neja
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Re: E-Zugfahrzeug

Beitrag von neja »

Die max. Höhendifferenz auf der gezeigten, gesamten 180km-Strecke beträgt keine 800m.....
Insgesamt mögen das durch "Zwischengefälle" ja 2400 Höhenmeter sein.
Es gibt aber dann auf der Gesamtstrecke auch zwangsläufig rund 1600 Gefällemeter ("tote" Höhenmeter....).
Diese "Gefällemeter" sind beim E-Auto aber, selbst wenn die Geschwindigkeit dort aktiv reduziert werden muss, nicht wirklich "tot", sondern ermöglichen mit einem Wirkungsgrad von ca 85% durch Rekuperation quasi eine Zwischenladung. Ähnliches gibt es beim normalen Verbrenner nicht.

Gem. dem Höhenprofil geht es die letzten 50km (von rechts gesehen) ca um ganze 600m Höhendifferenz. 600m über 50km sind nicht wirklich dramatisch. Das wären durchschnittlich etwas mehr als 1% Steigung....

Du hattest vorher von 50km mit durchschnittlich 6-8% Steigung geschrieben. Mit diesen Eck-Daten kommt man auf rund 3500m Höhendifferenz....vom Energiebedarf her eine ganz andere Nummer, aber in Mitteleuropa m.E. eher unwahrscheinlich, dass es solche Pässe gibt.

@tomruevel-neu:
Man wird auf einer Autobahn, trotz geringerer Steigungsmaxima als auf Passstraßen, eine höhere Leistung dauerhaft benötigen.
Einfach weil höhere Geschwindigkeiten gefahren werden.
Eben und deswegen sind Passstraßen (mit vielleicht bestenfalls 40-50km/h-Schnitt), rein vom Energiebedarf her, bei gleicher Höhendifferenz, weniger anspruchsvoll, als gleich lange AB-Steigungen mit durchaus möglichen 80-100km/h-Schnitt.

Passstraßen benötigen für relativ kurze Abschnitte, trotz geringerer Geschwindigkeit, mehr Leistung, wenn es z.b. um 12% geht, während es bei ABs (in D) maximal um 8% gehen kann. Das spielt in Summe mit den anderen Streckenanteilen für den Energiebedarf aber keine große Rolle.

Man muss mit dem E-Auto plus Anhängsel grundsätzlich auf den Energiebedarf achten, weil, in Relation zum Verbrenner, nicht viel gespeichert werden kann.
Da macht auch der hier zuletzt genannte Tesla keine Ausnahme.
Mit einem Verbrenner hat man, mechanisch nutzbar, ganz grob um die 200kWh zur Verfügung, die man "mitnehmen" kann. Beim mittleren, gespanngeeigneten E-Auto sind es, mechanisch nutzbar, aktuell vielleicht ca 70kWh.
Das wirkt sich mit Gespann hauptsächlich dann deutlich aus, wenn durchschnittlich relativ viel Leistung über längere Strecken benötigt wird, also i.d.R. auf Autobahnen mit häufigem 100km/h-Anteil.
(wenn man sich etwas zügelt und meist mit realem Lkw-Tempo fährt, sieht es etwas besser aus....)

Pässe bis ca 12% sind m.E. dagegen kein wirkliches Problem.
Solange das E-Auto eine erhöhte Leistungsabgabe über kürzere Strecken bewältigen kann, wovon man bei Einhaltung des zul Zug-Gesamtgewichtes für 12% ausgehen sollte, ist alles ok.
Wenn die Batterie eines gespanngeeigneten E-Autos vor so einem Pass ca 70% geladen war, wird man bei WoWa-geeigneten Pässen m.E. in keine Schwierigkeiten kommen.
Nach dem Pass geht es i.d.R. Berg runter und es kann wegen der geringen Geschwindigkeit deutlich rekuperiert werden, so dass nach dem gesamten Abschnitt wieder genug Energie zur Verfügung steht.

Bei schnelleren AB-Stecken sieht es diesbezüglich schlechter aus, denn bei Geschwindigkeiten bis 100km/h kann man mit Gespann bei Gefällestrecken meist wenig oder nicht rekuperieren. Der Bremsenergiebedarf geht dann zu großen Teilen "in die Luft" und nicht in die Batterie.

Schnell gefahrene AB-Anteile sind daher der hauptsächliche Feind der Kombination E-Auto mit WoWa, obwohl Gespanne mit Tourings dabei natürlich besser abschneiden, als Gespanne mit "üblichen" WoWa.
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