Tipps erwünscht.

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Roman
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Re: Tipps erwünscht.

Beitrag von Roman »

tomruevel hat geschrieben: Welch ein Fest sind doch dann die französischen Supermärkte.
Weiß nicht. Mittlerweile - oder eigentlich sogar schon seit ein paar Jahren - gibt es auf dem Festland Supermärkte, die haben keine Tiefkühltruhen mehr. Man fährt mit dem Einkaufswagen ins Kühlhaus. Diese Supermärkte sind in der CI Gelb-Blau gehalten und heißen GETRO. Einen Gewerbeschein braucht man nicht, um da einzukaufen. Die Konkurrenz hat sich in den Dimensionen entsprechend angepasst. Du bekommst dort alles, vom Schinken aus Parma, dem Schwarzwald oder dem Münsterland, aber keinen aus Dalmatien. Genau das finde ich schade an Kroatien.

Mljet ist halt eine kleine Insel mit wenigen Einwohnern. Ich glaube, sie ist auch weitgehend zum Naturpark erklärt worden. In vielen Dörfern in D. gibt es noch nicht einmal diesen Tante-Emma-Laden mehr. Auf Mljet waren wir nicht, aber auf den anderen Inseln hat es alles gegeben. Tomaten und Paprika aus Holland, Käse und Butter aus Deutschland, Wurst aus Polen. Alles sauber verschweißt und mit Barcode versehen. Ich habe übrigens fast den ganzen Urlaub mit Visa bezahlt, jeder Dorfladen hat die Karte akzeptiert, mit Ausnahme der Plätze ;)
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Trokolin
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Re: Tipps erwünscht.

Beitrag von Trokolin »

Roman hat geschrieben:Eine Woche Regen im WW mit zwei Grundschulkindern will ich einfach nicht erleben.
Genau mein Gedanke. Und ich kann sagen: Das hatten wir vor 5 Jahren mit dem Bürstner. auch mit Wohnkoffer schlimm genug.
Nun, schnell wieder verkauft und Zelt angeschafft.
...78er Troll...verkauft
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Bernd_lu
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Re: Tipps erwünscht.

Beitrag von Bernd_lu »

Einen paar Tipps (nicht nur) für Wasserfreunde hätte ich auch noch:

Nicht weit von La Rochelle (Atlantiküste, seid gestern leider arg gebeutelt) und der Insel Re (noch mehr gebeutelt) liegt das Marais Poitevin. Es ist durchaus vergleichbar mit dem Spreewald, es gibt hunderte Kilometer Kanäle und wir verbrachten 2009 im August drei herrliche Wochen dort. Nicht nur Faltboot fahren, sondern auch Wandern und Radfahren (keine Steigungen!) waren angesagt. Allerdings waren die Stunden mit den Booten auf der Sevre Niortaise, dem Rigole de la Garette und den unzähligen Conches (die oft nur 2 Meter breiten Kanälchen) für uns das Erlebnis. Die Küste (La Rochele, Il de Re mit dem Fahrrad ab La Rochelle, weil die Brückenmaut recht teuer ist) ist in 20 Minuten für ein Bad im Atlantik zu erreichen - und das kulinarische Angebot in den der beeindruckenden Markthalle der sympatischen Kleinstadt Niort (auch ca. 20 Minuten in östlicher Richtung) ist wirklich umwerfend. Wer hier nicht nichts passendes zum Essen findet, dem kann nicht mehr geholfen werden oder ist auf Diät gesetzt.

Der städtische Campingplatz von Arcais mitten im "grünen Venedig" (mit eigener Anlegestelle für Boote) ist sehr sauber, ruhig und preiswert. Schatten und Sonne halten sich die Waage und Pizzeria und Restaurant sind fußläufig in 5 Minuten zu erreichen. An den Wochenenden gab es etwas Ausflugsverkehr, aber nie artete es in Rummel aus (abgesehen von den üblichen Ausnahmen). Wenn man sich in der Dämmerung zu Fuß in die umliegenden Au-Wälder aufmachte (und leise war), konnte man Rehe, Otter und Nutrias beobachten. Bei den Bootsfahrten mit den Faltkajaks spürte man auch (zum Entsetzen meiner Frau) mal einen recht großen Wels an den Beinen. Schwimmen kann man in den größeren Kanälen oder der Sevre Niortaise, die das Gebiet mit Wasser versorgt (wenn man sich damit abfindet, dass in dem trüben - aber dennoch sehr sauberen - Wasser die eine oder anderer Begegnung der dritten Art stattfindet).

Man sollte allerdings schon Naturfreund sein - dann wird man sich im Marais Poitevin wohlfühlen. Wer Froschgequake und Entengeschnatter als Ruhestörung empfindet, oder Angst vor Libellen hat, sollte dann schon eher die nahe Küste aufsuchen. Mücken gab es übrigens (zu meinem Erstaunen und zur Freude meiner Frau) keine. Dafür sorgen die unzähligen Fische und die Wasserlinsen in den Kanälen.

Als Alternative im Süden fallen mir die Cevennen um den Mont Aigual ein. Über den Tarn wurde hier ja schon berichtet - auch die Flüsse Ceze und Chassezac und all die anderen kleineren Flüsschen bieten Möglichkeiten zum Kajakfahren und zum Baden. Eine Übernachtung auf dem Mont Aigual bei Weststurm im Touring oder WoMo gehört sicherlich zu den Erfahrungen, die man wohl nicht mehr vergisst. Sehr schön zum Baden sind der wilde Oberlauf des Herault oder die/der glasklare Vis in absolut mediteraner Umgebung (Kalkstein, Wasserfälle und Pinienwälder).

Zwischen Cevennen und Atlantikküste liegen Loire, Dordogne und Vèzére. Das sind natürlich wunderbare Wanderflüsse (siehe auch DKV-Flußführer Süd-Westeuropa(?)). Allerdings kann es im Sommer je nach Lage schon recht voll werden, erst ab September kann man wieder Ruhe und Natur genießen, dann allerdings ist es ein Traum (Tipp: ****Camping Le Paradies im unteren Vézère Tal - mit Bootssteg für Kajaks - in der Nachsaison sehr preiswert und einer der schönsten und gepflegtesten Plätze, die wir je in Frankreich besucht haben - im Sommer natürlich ausgebucht).

Ein Geheimtipp ist das Department Correze. Auch hier gibt es herrliche Wanderflüsse (Oberlauf der Vézère). Auvergne, Zentralmassiv und Dordogne liegen in der Nähe und bieten Ziele für Tagesausflüge und es gibt hervorragende Landgasthöfe mit regionaler Küche, mitunter erfreulich preiswert. Wanderer, Mountainbikefahrer und Pilzsammler kommen voll auf ihre Kosten.

So könnte ich jetzt noch stundenlang weiter schreiben, denn es gibt ja noch die Verdonschluchten in den Voralpen von Castellane, das Tal des Lot und die Pyrenäen. Aber auch in den (für uns) nahen Ardennen (Tal der Semois), in der Champagne (Lac Du Der, Segeln) und im Tal der Aube kann man seine Kurz-Ferien gut verbringen, und...und...und.

Wir orientieren uns gerne an den grünen Michelin-Reiseführern,die in der aktuellen Auflage nahezu alle französischen Regionen abdecken. Die Restauranttipps waren bisher zum größten Teil gut und auch die Hinweise auf Bootsverleih, Parkplätze, Wandervorschläge und den üblichen Sehenswürdigkeiten sind immer hilfreich gewesen. Das soll keine Schleichwerbung sein, sonder ist nur meine persönliche Meinung (nur zur Sicherheit). Natürlich gibt es auch noch andere gute Frankreich-Reiseführer.


Also, viel Spaß in Frankreich und bon voyage!
Bernd
"Das Wertvolle ist nicht neu und das Neue nicht wertvoll." Henry Peter, Lord Brougham - The Edinburgh Review, 1802
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