Alternative zur Markise

Fahradträger, Vorzelt, Markise, Grill, Campingmöbel
tobacco66
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Alternative zur Markise

Beitrag von tobacco66 »

Alternative zur Markise

Auch wenn ich ein seltener Schreiber hier bin, möchte ich meine kürzlich realisierte Alternativlösung zur Markise vorstellen.

Die Motivation
Mutter Natur hat mir eine Körperlänge von ca. 1,87 m geschenkt und bei einer Montagehöhe der Vorzeltschiene von etwa 1,80 m bedingte dies stets eine mehr oder weniger menschenunwürdige Haltung beim Stehen unter dem Vordach. Ganz zu schweigen von der noch erheblich niedrigeren Höhe an der Vorderseite des Vordachs sowie von dem kaum zu realisierenden Gefälle, den dadurch möglichen Regenwassersäcken usw.
Dinkel hatten wir mal probiert, schien uns aber auch nicht das Optimum.

Gedanke Markise
Der Gedanke an eine Markise zur Montage auf dem Dach lag nahe, es gibt ja ausreichend Themen dazu hier im Forum. Probleme waren aber
1. der heftige Preis von ca. 1.000 € für Markise inkl. Montage;
2. die Tatsache, dass die Hymer-Händler in einem Umkreis von ca. 100 km die Klebemontage mit dem Adapter vom Hymer-Wohnmobil direkt ablehnten;
3. die zusätzlichen Kosten und Aufwand für Antransport u. Abholung zu einem mehrere hundert Kilometer entfernten Händler, der laut Forenberichten solche Arbeiten ausführt;

Ansätze
Letztes Jahr diente der Troll ca. 3 Monate im Sommer als Dauerunterkunft während eines beruflichen Einsatzes. Da habe ich dann - vor allem als Schutz gegen Wassersäcke - mit speziellen Vorzeltstangen eine nach oben gerichtete Wölbung nahe der Vorzeltschiene realisiert  machbar, aber für unterwegs zu aufwändig u. vom Gestänge zu schwer.

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Gedanklich habe ich dann viele Varianten durchgespielt, wie man das Problem lösen könnte.
Auch die Montage einer Vorzeltschiene am Hubdach und Abstützung des Hubdaches im geöffneten Zustand mittels Winkeln od. Stützen gingen mir durch den Kopf. Damit ist man dann aber auf die Hubdachlänge begrenzt.
Irgendwann kam mir der Gedanke, einfach eine Vorzeltschiene in der Position zu befestigen, wo auch die auf dem Dach montierte Markise sitzen würde.

Realisierung
Eigentlich bin ich aus der Fraktion „atombombenfest konstruiert, formschlüssig u. kraftschlüssig gebaut“, aber am Dach wollte ich definitiv nicht bohren u. schrauben, also kam nur die Klebelösung in Frage.
Gedanklich hatte ich schon entworfen: stabiles Alu-L-Profil auf den nahezu horizontalen Dachbereich neben dem Hubdach geklebt, daran an den vertikalen Schenkel eine Vorzeltschiene angeschraubt und auf den horizontalen Schenkel 3 Vorzeltstangenösen.

Habe dann beim großen Auktionshaus 3,5 m (1x 2 m, 1x 1,5 m Alu-L-Profil 40 x 40 x 4 mm gekauft, inkl. Versand ca. 30,- €) und beim Campinghändler des Vertrauens 3,5 m Vorzeltschiene (ca. 50,- €) sowie 5 Vorzeltstangenösen aus Alu (6,60 €).
Zudem habe ich bei einem Fachhändler für Klebstoffe 2 Tuben Sikaflex 260, Primer und Aktivator gekauft, zus. ca. 62,- €.
Die Wahl fiel auf Sikaflex 260, weil dieses Zeug eine Festigkeit von 7 N/mm² erreicht.
3.500 mm x 40 mm = 140.000 mm² x 7 N/mm² = 980.000 N (10 N = 1 kp)

Selbst wenn nur 50% der Klebefläche wirklich kleben, sollte dies ausreichen.
Der Fachhändler hat mich zudem bzgl. der Vorbereitung der Klebeflächen, der Verarbeitung der Hilfsstoffe und des Klebers umfassend beraten.
Dass der Kleber ein farbenfrohes Schwarz hat, ist blöd, aber nicht so schlimm, da wir den Hänger eh noch streichen müssen – der Kleber ist in trockenem Zustand überstreichbar.


Die Praxis

Die ganzen Vorbereitungs- und Klebearbeiten habe ich zusammen mit meiner Frau durchgeführt.

Markieren der Klebefläche
Wir haben bei geöffnetem Hubdach einfach die schwarzen Striemen von der Hubdachdichtung als Markierung genutzt und in 2 cm Abstand davon die innere Klebekante definiert. Hierfür haben wir die spätere Klebefläche mit Kreppband abgeklebt.
Die abgebildete Holzleiste sollte als „Weglaufschutz“ für den Kleber dienen, ist aber u. E. nicht notwendig, sondern machte am Ende mehr Probleme.

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ACHTUNG:
- Festlegung der Klebefläche geht bei geschlossenem Hubdach viel besser, zudem sollte man mind. 2 cm Abstand zur Außenkante des Hubdachs vorsehen;
- zum Abkleben durchgängig klebendes Band nutzen; unser Kreppband war ursprünglich dafür gedacht, Rundungen abkleben zu können; im Ergebnis ist dann der Aktivator (auch schwarz) partiell drunter gelaufen;

Es zeigte sich, dass beim 91-er Troll 3,30 m Länge für Aluprofil u. Vorzeltschiene etwa das Maximum darstellen, was man verbauen kann.


Aktivator auf die Klebeflächen des Aluprofils streichen und ablüften lassen (nach Gebrauchsan-weisung)

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Primer auf die Klebeflächen von Aluprofil und Dach streichen und ablüften lassen (nach Gebrauchsanweisung)

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Kleber auftragen

Die Kleberschicht darf nicht zu dünn sein, da die Klebefläche auf dem Dach schon in die Rundung hineingeht und das Profil ja plan ist, man also die Höhendifferenz über die Dicke des Klebers ausgleichen muss.
2 Kartuschen Sikaflex haben bei uns genau gereicht.
Hilfreich ist eine solide Kartuschenpistole, nicht der Billigschrapel.

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Beim Aufsetzen des Aluprofils diente das erwähnte Kantholz als Anlage. Das Kantholz hatten wir mit langen Spanngurten (mind. 6 m) leicht festgezurrt.

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Das Aluprofil haben wir anfangs manuell angedrückt, dann eine Dachlatte eingelegt und das Ganze dann – ziemlich rustikal - mit Pflastersteinen beschwert.

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Der Kleber ist auch eine innige Verbindung mit der Dachlatte eingegangen, was gewisse Mehraufwände beim Entfernen derselben bedeutete.


Später habe ich dann die Vorzeltschiene mit rostfreien Schrauben an der Oberkante des vertikalen Schenkels vom Aluprofil montiert.

In den horizontalen Schenkel habe ich Gewinde geschnitten und die Vorzeltösen angeschraubt. Als Position hatte ich mir ziemlich genau Anfang und Ende sowie die Mitte des Aluprofils gewählt. Mitte ist klar, allerdings sollte man vielleicht besser 5 – 10 cm Abstand vom Anfang und Ende des Profils lassen. Dadurch sitzen die Vordachstangen nicht direkt an der Vordachkante und das Vordach liegt am Rand vermutlich sicherer auf.


Die Vordachstangen (damit meine ich die nahezu horizontalen Stangen von den Vorzeltösen am Wohnwagen hin zu den vertikalen Vordachstangen) müssen noch dahingehend modifiziert werden, dass die üblichen gebogenen Haken gegen gerade Enden getauscht werden (Kunststoffeinsätze kann man leicht herausziehen), damit die geraden Enden dann in die Bohrungen der Vorzeltösen gesteckt werden können.
Auf den nachfolgenden Bildern sind an den äußeren Vordachstangen noch die gebogenen Haken dran. Habe dummerweise für 28-er Stangen auch die Einsätze für 28-er Stangen gekauft; die ausziehbaren Segmente der Vordachstangen sind aber nur 25-er – also aufpassen beim Kauf.
Glücklicherweise ließen sich die gebogenen Haken aber wegen der randnahen Position der Vorzeltstangenösen gerade so einfädeln, für die mittige Stange habe ich einen geraden Einsatz.

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Insgesamt bin ich mit der Lösung ganz zufrieden, weil sie mit überschaubaren Kosten und Aufwand das gewünschte Ergebnis gebracht hat. Jetzt muss die Klebeverbindung noch dauerhaft halten und alles ist gut.
Die Kleckereien stören insofern nicht, da der Troll im kommenden Winter neue Farbe bekommen soll und Sikaflex 260 überstreichbar sein soll.

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Ach ja, der Troll steht bewusst etwas nach vorn geneigt, weil ich dadurch das hintere Längsfestbett am Kopfende ein wenig anhebe und zum anderen das Wasser vom Dach nicht im Türbereich abläuft (war letztes Jahr so, noch ohne das Profil drauf.

Bei Fragen einfach PN.
Keine Gewähr für Zulässigkeit u. fachliche Richtigkeit.

Gruß, tobacco66
Gute Manieren sind das Öl im Getriebe zwischenmenschlicher Beziehungen.
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Corina ETC 416
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Corina ETC 416 »

:thumbs:

Nicht meine Lösung, aber toller Bericht! DANKE dafür
Corina und Andreas
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2022: 5700 km, 16 CP, 86 Nä
2021: 3 Wochen WOMO-Tour :oops:
2020: 1219km, 6 CP, 40 Nä
2019: 6350 km, 19 CP, 105 Nä :!:
2018: 7560 km, 21 CP, 77 Nä
Sverigefan ETC 435
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Sverigefan ETC 435 »

Hallo!

Wir beide haben auch so ungefähr deine Grösse (180 cm und 187 cm) und wir haben uns für eine Markise entschieden.
Allerdings keine Festmarkise, sonder eine Sackmarkise. Wir haben uns dafür eine extra Kederschiene in entsprechender Höhe am Dach montiert (geklebt und geschraubt).
Funktioniert prima und die Ära "Kopfeinziehen" ist vorbei.

Viele Grüsse

Birgit
Sverigefan ETC 435
(Die 3 aus dem Hegau mit Volvo V70 und Troll 540GT)
road-movie
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von road-movie »

Tolles Projekt! :)

Ich bin genau so gross, aber fauler und knapp bei Kasse. Wir haben immer unseren Marktschirm (50€) und einen Ständer dabei.

http://www.amazon.de/Marktschirm-Sonnen ... arktschirm
Roman
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Roman »

Schön, schön. Nur - wo siehst Du in Deiner Lösung den Mehrwert gegenüber einem Dinkel?
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Feger ETC 421
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Feger ETC 421 »

Hallo tobacco!

So, nun will ich auch mal meinen Senf dazu geben :D

Also erstmal, guter Gedankengang, gute Ausführung.

Aber, was mir jetzt dabei auffällt, Du hast das Thema Markiese unter der Begründung hoher Nebenkosten der Montage (Fahrten, Stundensätze) abgelehnt.

Bei Deiner Ausführung der oben gezeigten Arbeiten wäre es doch ohne großen Mehraufwand kein Problem gewesen, da ein Adapterprofil für ne Markiese hinzukleben. Da Du ja selbst das Alu-Winkelprofil umständlich im Netz geordert hast, wäre zu einem Markiesenprofil ja kaum ein Unterschied gewesen, außer im reinen Materialpreis. Ebenso draufkleben und feddich.

Was mich jetzt noch ein wenig fehlt, hast Du die Klebestelle bis auf´s reine GFK abgeschliffen, sodas kein Lack oder Ähnliches mehr vorhanden war?

Gruß, der Feger
Neuerdings ohne Navi unterwegs
tobacco66
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von tobacco66 »

schön, dass es interessiert.

@Roman
Über das Dinkel habe ich mir - offen gesagt - nie Gedanken gemacht. Wir hatten beim Gebrauchtkauf des Troll so ein Teil dabei, was beim ersten Aufstellen fast zu einer Kurzurlaubskrise geführt hätte, so dass ich da negativ vorbelastet war. Zudem war dieses Ding ziemlich klein (max. 2,50 x 2,50 m) und wirkte alles andere als stabil. Im Rahmen eines Umzugs haben wir dann scheinbar das Gestänge verbummelt, das Stoffdach liegt noch in der Garage. Weiter wusste ich bis dato nicht, dass es Dinkels auch größer gibt, habe auch noch keine Bezugsquelle gefunden.
Deswegen machte ich mir auch keine Gedanken bzgl. "Mehrwert" dieser Lösung.
Mir ging es darum, einen Sonnen- und Regenschutz so weit oben zu befestigen, dass ich darunter aufrecht stehen kann und die Gefahr von Wassersäcken zu reduzieren. Das vorhandene Sonnendach war halt eine kostengünstige Lösung.

@Feger
Die Kostendifferenz ist nicht nur die Markisenhalterung, da kommt ja auch die Markise selbst noch dazu.
Händler, die diese Arbeit lt. diesem Forum durchführen, sind mind. 400 km von unserem Wohnort entfernt.
Wenn ich mal eine Musterrechnung aufmache:
Markise + Halterung + Montage mind. 1.000,- €
Wowa zum Händler bringen 2x 400 km = 800 km x 0,30 €/km = 240 €
Wowa muss mind. 5 Tage beim Händler stehen, damit Verklebung aushärtet
Wowa vom Händler abholen 2x 400 km = 800 km x 0,30 €/km = 240 €

Macht also in Summe grob 1.480,- €
(Ach ja, die 0,30 €/km sind tatsächliche Kosten eines Kompaktklasse PKW inkl. Wertverlust.)

Vordach 3,40 x 2,40 m vom Berger 189,- € (war vorhanden)
Gestänge geschätzt ca. 50,- € (war vorhanden)
Alu-L-Profil 3,50 m lang inkl. Versand 30,- €
Vorzeltschiene 3,50 m ca. 50,- €
Vorzeltösen 6,60 €
Kleber ca. 65,- €
Schrauben + Muttern rostfrei ca. 5,- €

Macht in Summe ca. 396,- €, im Falle des vorhandenen Vordachs mit Gestänge ca. 157,- €.

Ich bin bestimmt kein Knauserer, zumal Camping ja ein Hobby ist und Hobbies kosten Geld. Wenn ich aber den gleichen Effekt spürbar kostengünstiger bekommen kann, denke ich zumindest mal drüber nach.

An die Selbstmontage eines Markisenadapters hätte ich mich übrigens nicht getraut. So eine Markise wird ja üblicherweise in montiertem Zustand durch die Gegend gefahren und da treten bei geschätzten 30 kg Gewicht in der Höhe bei Bewegungen des Wowa im zügigen Fahrbetrieb schon erhebliche Kräfte auf (wobei ich nicht die Veränderungen im Fahrverhalten meine). Als Laie wollte ich da nicht die Verantwortung für die Klebeverbindung übernehmen.
Das Alu-Profil dagegen ist so leicht und verursacht quasi keine Zusatzkräfte, das glaube ich verantworten zu können.

Gruß, tobacco66
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Feger sein Navi ETC 421
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Feger sein Navi ETC 421 »

Naja, zwei Situationen, einmal mit, einmal ohne Montage miteinander zu vergleichen iss doch nen bißchen Äpfel mit Birnen.... :)

Und, naja, die Verantwortung eines außen angebrachten Zusatzteiles von der Größe abhängig zu machen? :wink:

Soll jetzt keine negative Kritik sein, halt nur nen paar Gedanken niedergeschrieben.

Gruß, der Feger, vom Navi ihrem Rechner
:arrow: Der Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin :!:
tobacco66
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von tobacco66 »

Hallo Feger,
Du hast schon recht, der Vergleich hinkt etwas. Aber ich muss von den vorhandenen Gegebenheiten ausgehen u. das waren nun mal
- vorhandenes Vordach + Gestänge vs. nicht vorhandene Markise;
- Anbringung eines Befestigungselementes, welches nur im Stand belastet wird vs. Anbringung eines Befestigungselementes, welches während der Fahrt eine nicht unerhebliche Last trägt;

Bzgl. der Klebeverbindung bleibe ich dabei: eine montierte Markise wird im Fahrbetrieb wesentlich höhere Kräfte auf die Klebung bringen als das unbelastete Aluprofil. Und das kann ich für mich selbst verantworten.
Ist das Gleiche wie wenn ich eine Halterung für den Gartenzaun anschweiße oder (ohne entsprechende Ausbildung u. Erfahrung) eine ggf. auch dynamisch belastete Schweißverbindung realisieren sollte.

Ca. 1.100,- € Kostenunterschied spielen hier für den einen od. anderen vielleicht keine Rolle, ...

Das so angebrachte Vordach kann alles, was eine Markise auch kann und ist fast genauso schnell auf- bzw. abgebaut, zudem ist es mindestens gleich sturmsicher abspannbar.

tobacco66
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Roman
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Roman »

tobacco66 hat geschrieben:Wir hatten beim Gebrauchtkauf des Troll so ein Teil dabei, was beim ersten Aufstellen fast zu einer Kurzurlaubskrise geführt hätte, so dass ich da negativ vorbelastet war. Zudem war dieses Ding ziemlich klein (max. 2,50 x 2,50 m) und wirkte alles andere als stabil.
Ist ein bisschen OT hier, aber ich muss dann doch die Ehre des Dinkels retten. Ich habe eines mit Stahlstangen, ob das für die neuen mit Alu auch gilt, kann ich nicht sagen. In der Tat kann einen der Aufbau beim ersten oder zweiten Mal zur Verzweiflung bringen, aber wenn man den Bogen raus hat, steht es in eine Viertelstunde. Ich kriege das mittlerweile sogar alleine hin.

Meins - leider auch so ein kleines - ist außerdem erstaunlich stabil. Es hat eine kroatische Bura überlebt und in der Bretagne stand es auf der Klippe mit Mehrblick, ebenfalls einer deutlichen Brise ausgesetzt. Ich halte die Konstruktion mittlerweile für genial, weil es sich sozusagen selbst hält.

Natürlich ist jede Markise schneller aufgerollt.

Ich werde die Tage mal unser Dinkel ausmessen und dokumentieren. Es ist ja leider nicht mehr neu erhältlich, müsste aber eigentlich simpel nach zu bauen sein, bis auf die Spindel in der Mitte.
Achte immer auf den Horizont!
Neckarsilvi ETC 385
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Neckarsilvi ETC 385 »

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2. Kederschiene anbringen lassen.
Sackmarkise ausrollen, fertig.
Gipsy Wim
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Gipsy Wim »

Wir kauften unser Triton ’87 vor einige Monaten. Sie kam mit einem sehr gebrauchten Dinkel womit wir nicht weg kamen. Wir haben gedacht über ein Markise aber das war preistechnisch nicht interessant für uns. Jetzt haben wir einen Sonnensegel von 3,50 * 4,50 m in der Keder Leiste und dazu einige Stocke um das Dach hoch zu halten. Das ganze steht in etwa 10 Minuten. Gefällt sehr gut. Total Kosten € 100,-
Dateianhänge
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mikegold
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von mikegold »

@ Gipsy Wim.
Ist auch genau meine Meinung. Ein Segel mit Kederstützen ist einfach die minimalste Lösung.
Finde es einfach luftiger als die üblichen Verdächtigen. Mag sein dass das Dinkel das Non Plus Ultra ist.
Aber ersten gibt es das nicht mehr und wenn, dann nur gebraucht und überteuert ( in paar dödelige Stangen und Segeltuch für 300 EUR ist ein Witz )
zweitens ist mir der Aufbau zu umständlich. Verstehe einfach nicht warum bisher niemand einen faltbaren Sonnenschirm mit 2 Stützen zum Einführen in die Kederleiste entwickelt hat.
Roman
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von Roman »

mikegold hat geschrieben:Verstehe einfach nicht warum bisher niemand einen faltbaren Sonnenschirm mit 2 Stützen zum Einführen in die Kederleiste entwickelt hat.
:shock: :thumbs: :thumbs: :thumbs:
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ThomasC
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Re: Alternative zur Markise

Beitrag von ThomasC »

Hallo, ich schließe mich Silvi an:
Neckarsilvi ETC 385 hat geschrieben:2. Kederschiene anbringen lassen.
Sackmarkise ausrollen, fertig.
Ich habe die Kederschiene selbst angebracht - nur geklebt ohne Schrauben. Und ich habe keinerlei Bedenken bezüglich der Haltekräfte; bin seit 2012 über 6000 km mit angehängter Sackmarkise gefahren ohne jedes Problem.

Die Schiene habe ich auch mit (allerdings weißem) Sika und entsprechender Vorbehandlung geklebt, die Kleberdicke dabei aber auf 1-2 mm beschränkt. Die Kederleiste schmiegt sich der Dachform an, so dass Kleber-'Pakete' von über 1 cm - wie auf den Fotos zu erkennen - vermieden werden. Bei diesen hätte ich nämlich schon Bedenken....
_________________
Thomas

PS:
mikegold hat geschrieben:Verstehe einfach nicht warum bisher niemand einen faltbaren Sonnenschirm mit 2 Stützen zum Einführen in die Kederleiste entwickelt hat.
:shock: :thumbs: :thumbs:

Ersetze 'falt-' durch 'roll-', dann ist das die Sackmarkise - auf- und abgebaut in < 3 min :wink:
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