Elektromobilität

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
tomruevel_neu
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

so jetzt noch mal etwas zum kleinen Freund, dem R5 natürlich, dem Urmodell.
Und natürlich mit Caravan.
20200212223741_10.jpg
Vorweg, es ist nicht so wie es aussieht. Wir alle standen im Stau, weil die Straße gerade von einem heruntergefallenen Felsblock befreit wurde.

Der R5 da, ein Fünftürer nach dem ersten Facelift (die Stoßstange vorne hat schon einen integrierten Spoiler) ist ein R5GTL.
Diese Variante hatte einen sehr hoch verdichteten, auf Drehmoment, niedrige Drehzahlen und Sparsamkeit getrimmten Motor.
Aus 1300cm³ wurden immerhin 45 PS herausgequetscht und über ein 5 Ganggetriebe verteilt (der noch erhältliche TL hatte 1000cm³ und 44PS, vier Gänge und ein höheren Verbrauch).
Alle R5, egal welche Motorisierung, hatten damals eine Anhängelast gebremst von 750kg.

Die Aufnahme ist von 1991 und wurde auf der Straße in die Gorges Daluis (D902/D2202) gemacht, vor dem ersten Tunnel noch.
Also keine Gegend wie die Norddeutsche Tiefebene.
Die Straße ist inzwischen für Caravangespanne gesperrt, mit den Schild mit dem Caravan drauf, also nicht über die Länge (witzigerweise fährt man in die Straße hinein um einige Meter zu fahren, dann kommt das Schild und man hat keine Chance um zu kehren).
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 28.02.2024, 16:04
Profeus ETC 675 hat geschrieben: 28.02.2024, 14:48 es ist wie es ist

Kurzstrecke

an ungraden Tagen fahren
an graden Tagen halt eben nur laden

dann gehts
...und wenn man meint, das Laden an der eigenen PV-Anlage mit Akku durchführen zu wollen, dann den Wagen von November bis Februar einmotten...
Im Winter sollte man Autofahren ohnehin unterlassen. Viel zu gefährlich.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Erfahrung mit kleinem Zugwagen, der sogar vor unseren Troll-O (reisefertig ca 900kg) gespannt wurde, habe ich auch.
Das war ein Corsa B 1,2 16V mit 65PS. Im Prinzip hatte der die gleichen Eckwerte (Gewicht, Größe, Motorleistung), wie der "Power"-Dacia-Spring.
Lediglich dessen zul Anhängelast war mit 1000kg relativ groß.

Auch das "ging" (irgendwie).....
Eine Freude ist das aber nicht, mit so einem Gespann zu fahren. Die weiteste Tour war von Kiel an die Westküste Frankreichs, also ganz bewusst ohne Berge und Pässe...

Deswegen halte ich den R5e mit 110kW inkl. Miniwohnwagen auch für ein recht flottes Gespann, wenn man von dem Zeitbedarf fürs Nachladen auf längeren Strecken absieht.
So ein Gespann wäre ähnlich flott, wie ein Miniwohnwagen plus Golf mit 110kW, egal ob Benziner oder Diesel.
Pässe o.ä. sind damit kein Problem.
I
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Denk auch an die 30 Minutenleistung.
Das ist die Dauerleistung und da wird's bei manchen elektrischen dann mit Caravan doch knapp.
Und das wird der Grund für die unbrauchbaren Anhängelasten sein.

Vom elektrischen Megane weiss ich die zufällig.
Es sind ungefähr 70 PS, bei einer Maximalleistung von etwa 200PS.

Insofern kann man zwar mit der Maximalleistung schön beeindrucken, da davon aber nur ein Bruchteil über längere Zeit nutzbar ist hat man in der Praxis nicht immer was davon.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 29.02.2024, 08:45
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 28.02.2024, 16:04 ...und wenn man meint, das Laden an der eigenen PV-Anlage mit Akku durchführen zu wollen, dann den Wagen von November bis Februar einmotten...
Im Winter sollte man Autofahren ohnehin unterlassen. Viel zu gefährlich.
Im Winter schaffe ich die paar Meter zum Strand auch noch zu Fuß :PM: *





*: Wunschdenken :(
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

tomruevel_neu hat geschrieben: 29.02.2024, 09:14 Moin,

Denk auch an die 30 Minutenleistung.
Das ist die Dauerleistung und da wird's bei manchen elektrischen dann mit Caravan doch knapp.
Die 30 Minutenleistung hat sicherlich einen Einfluss auf das zul Zug-Gesamtgewicht bei E-Autos, vor allem bei denen, die die in Relation zum Leergewicht recht wenig Maximalleistung aufweisen.
(Manchmal aber auch nicht, wie man am Unterschied beim Skoda Enyaq iV80/85von Mj bis 2023 zu Mj ab 2024 sehen kann....)

Beim Wohnwagenfahren geht es nur äußerst selten über 30 Minuten mit mehr als der Dauerleistung.
In der Ebene sind 100km/h mit dem 110kW-R5e plus Miniwohnwagen (rund 500kg) ganz sicher kein Problem.(ca 34kW bei den u.a. Annahmen)
Beim beschleunigen sowieso nicht.
Bleiben also fast nur größere, lange Steigungen.
Diese fährt man gewöhnlich langsam und aufgrund der geringeren Geschwindigkeit ist der Leistungsaufwand nicht sehr groß.

Rechenbeispiel mit Annahmen:
maximales Gesamtgewicht des Gespanns: 2,5T (R5e leer: 1,5T + 0,5T Zuladung + 0,5T Miniwohnwagen)
CW-Wert Gespann 0,4/Querschnittsfläche. 4m²
Steigung: 12%
Bei 50km/h wäre die benötigte Antriebsleistung unter den o.a. Annahmen ca 52kW und das sollte ca der 30min Dauerleistung eines 110kW.E-Antriebs entsprechen.
Ob eine 12%-Steigung ohne Stau mit konstant 50km/h über 1/2 Stunde lang andauert, darf allerdings bezweifelt werden....
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Ein Pass wäre die Beschränkung - aber man sollte dann halt mit einem E-Stadtwagen keine Pässe mit dem dem Wohnwagen fahren.

Aber m.E. ist doch der R5 eh außen vor, wenn er nur 500kg Anhängelast hat. Entweder man ignoriert die, nimmt einen Faltwohnwagen oder ich habe einen Denkfehler ?!

Anderseits habe ich den Eindruck, dass der R5 für durchaus positiv aufgenommen wird. Ich bin mal auf die ersten Tests gespannt, und ob in dieser "Klasse" noch mehr kommt.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Rein von den Leistungsdaten her hat der 110kW-R5e ganz sicher kein Problem mit den angegegeben 500kg Anhängelast.

Beim VW ID.3 und ID.4 kann man es schön erkennen, dass es manchmal ganz andere Gründe haben kann, ob und welche Anhängelast vergeben wird.

ID.4 mit Heckantrieb gibt es mit 1000kg Anhängelast bei 12%.
ID.3 mit identischen Antrieb (gleiche Batterie, gleicher Motor) haben gar keine Anhängelast eingetragen und das, obwohl der ID.3 weniger Leergewicht hat, als ein ID.4.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

road-movie hat geschrieben: 29.02.2024, 10:13 Aber m.E. ist doch der R5 eh außen vor, wenn er nur 500kg Anhängelast hat. Entweder man ignoriert die, nimmt einen Faltwohnwagen oder ich habe einen Denkfehler ?!

Anderseits habe ich den Eindruck, dass der R5 für durchaus positiv aufgenommen wird. Ich bin mal auf die ersten Tests gespannt, und ob in dieser "Klasse" noch mehr kommt.
Er kann halt einen alten Puck oder z.B. einen QEK Junior ziehen. Gerade letzteren sehe ich häufig liebevoll restauriert. Sicherlich wäre so ein R5-E-Gespann nichts für den Allerwelts-Wohnwagenfahrer, sondern eher eine exaltierte Lösung. Man fällt damit auf und will das vermutlich auch. Der neue R5 passt optisch gut vor diese beiden WW. Das ist sicherlich nichts, was man wählt, weil es besonders praktisch, komfortabel oder auf Sicherheit ausgelegt ist. Aber das ist ja nun bei sehr vielen Campern durchaus üblich. Ich denke an Radfahrcamper in Dubrovnik oder Lappland. Die Leut, die ihren Tesla S zum VAN improvisiert hatten und neben uns auf den Lofoten campierten. Auf dem gleichen Platz stand ein restaurierter T3 aus Österreich, dessen Eigner nicht durch Norwegen fahren wollte, weil er Angst hatte, dass sein Motor in einem der vielen Tunnel verreckt. Die Schweizer Familie, die mit ihrem Kleinkind ganz im Süden Kroatiens neben uns zeltete und mit einer Ente angereist war... All die Landrover-Fahrer, oft mit dem Dachzelt oben drauf, in denen ab 80 km/h keine Unterhaltung mehr möglich ist...

Viele Vergnügen des Menschen bestehen ja gerade darin, dass man sich künstlich Schwierigkeiten auferlegt, um die dann zu lösen. Mein Sohn rennt in einem Wettlauf 42 Kilometer durch die Stadt, wobei von den Tausenden Mitläufern überhaupt nur eine zwei Handvoll eine Chance auf den Sieg haben. Der andere organisiert sich mit zehn anderen zu einer Mannschaft, deren Sinn es ist, innerhalb 90 Minuten gegen eine anderen Mannschaft anzutreten mit dem Ziel, unter komplizierten einschränkenden Regeln einen Ball in das jeweilige Tor der anderen zu verbringen.
Achte immer auf den Horizont!
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Roman hat geschrieben: 29.02.2024, 11:29
road-movie hat geschrieben: 29.02.2024, 10:13 Aber m.E. ist doch der R5 eh außen vor, wenn er nur 500kg Anhängelast hat. Entweder man ignoriert die, nimmt einen Faltwohnwagen oder ich habe einen Denkfehler ?!

Anderseits habe ich den Eindruck, dass der R5 für durchaus positiv aufgenommen wird. Ich bin mal auf die ersten Tests gespannt, und ob in dieser "Klasse" noch mehr kommt.
Er kann halt einen alten Puck oder z.B. einen QEK Junior ziehen. Gerade letzteren sehe ich häufig liebevoll restauriert. Sicherlich wäre so ein R5-E-Gespann nichts für den Allerwelts-Wohnwagenfahrer, sondern eher eine exaltierte Lösung. Man fällt damit auf und will das vermutlich auch. Der neue R5 passt optisch gut vor diese beiden WW. Das ist sicherlich nichts, was man wählt, weil es besonders praktisch, komfortabel oder auf Sicherheit ausgelegt ist.
Wo bei es beim R5e-Gespann, bezogen auf "nicht besonders praktisch und komfortabel", eher am Campingwagen liegt, als am ZugFz.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

​Überlebenskampf im Boom​ des chinesischen Automarkts
Chinas Automarkt schwingt sich zu nie gekannten Höhen auf. Trotzdem kämpfen die Hersteller mit enormen Herausforderungen. Wer jetzt zögert, ist raus.​

https://www.heise.de/news/Ueberlebenska ... 30931.html
Chinas Automarkt läuft gerade heiß. 30 Millionen Neufahrzeuge (davon 26 Millionen Pkw) wurden im Jahr 2023 verkauft. Rekord! Die bisherige Höchstmarke von 29 Millionen Fahrzeugen stammt noch aus dem Jahr 2017. Dennoch kämpfen viele Hersteller gerade um ihre Zukunft. Denn das Wachstum basiert vor allem auf dem Boom der New-Energy-Vehicle (NEV). Viele Hersteller tun sich schwer, mit diesen Modellen Gewinne zu erwirtschaften.
[...]
Dass der Automarkt dennoch zweistellig wachsen und eine neue Rekordmarke aufstellen konnte, lag an der Mobilitätswende in China. Der Markt für die Verbrenner sei um sechs Prozent gesunken, der für E-Autos um 23 Prozent angestiegen, der für NEV (hier werden Hybrid-Varianten mitgerechnet) sogar um 38 Prozent
[...]
Im Jahr 2023 sind die Autopreise durchschnittlich um 8,9 Prozent gefallen – eine vergleichbare Kostensenkung in der Lieferkette gab es allerdings nicht.
[...]
Seine Ansage basiert darauf, dass E-Autos immer wichtiger werden, die sich aber – so seine Berechnung – erst bei einem jährlichen Absatz von etwa 500.000 Stück lohnen würden. Darunter seien die Skaleneffekte zu gering.

Diese Marktbereinigung ist von der Kommunistischen Partei gewollt. Sie wollte einen starken Industriezweig, der auf dem globalen Markt nicht nur wettbewerbsfähig ist, sondern zu den Technologieführern gehört.
[...]
In China gibt es etwa 300 E-Auto-Marken. Viele von ihnen habe keine funktionierende Produktion, andere sind nur leere Hüllen mit Produktionslizenz. Nur etwa ein Drittel davon hat überhaupt jemals Autos verkauft. "In diesem stark fragmentierten Markt sind fast alle Unternehmen verschuldet und machen Verluste. Sie werden teilweise künstlich durch Kaufprämien und Subventionen lokaler Regierungen am Leben erhalten",
[...]
Mittendrin in diesem Überlebenskampf ist Nio. Das Unternehmen, das auch schon in Deutschland vertreten ist, wird als chinesisches Tesla betrachtet. Die Fahrzeuge sind innovativ, das Design und die Verarbeitung nobel. Doch nach dem frühen Hype kehrt langsam Ernüchterung ein. Der Börsenkurs ist auf Talfahrt und die Verluste werden nicht kleiner. Allein in den ersten drei Quartalen 2023 betrugen sie 2,2 Milliarden Euro. Bei etwa 115.000 verkauften Autos in diesem Zeitraum ist das ein Verlust von rund 19.000 Euro pro Auto.
[...]
20K Verlust sind schrill - wenn man a.d. 25K R5 von vorher denkt :XMAS:

Aber es stehen auch noch Erfolgsgeschichten im Artikel ....

Darauf mal youtube:
Bob Dylan - The Times They Are A-Changin' (Official Audio)
https://www.youtube.com/watch?v=90WD_ats6eE
tomruevel_neu
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomruevel_neu »

neja hat geschrieben: 29.02.2024, 09:45 Die 30 Minutenleistung hat sicherlich einen Einfluss auf das zul Zug-Gesamtgewicht bei E-Autos, vor allem bei denen, die die in Relation zum Leergewicht recht wenig Maximalleistung aufweisen.

schnipsel

Beim Wohnwagenfahren geht es nur äußerst selten über 30 Minuten mit mehr als der Dauerleistung.

schnibbel
.
Ob eine 12%-Steigung ohne Stau mit konstant 50km/h über 1/2 Stunde lang andauert, darf allerdings bezweifelt werden....
Moin,

ich hatte irgendwann schon mal geschrieben, dass ein normales Caravangespann bei 80kmh in der Ebene etwa 38kW Leistung benötigt.
Das wird mit Hubdachcaravans natürlich weniger sein.
Aber, mit 80kmh fährt man sicher nicht angenehm, weil man ständig von LKW überholt wird.
Also fährt man so, dass man nicht mehr überholt werden kann. Das wird so bei mindestens 90kmh der Fall sein.
Und dann werden die 38kW dann doch wieder erreicht werden.
Das deckt sich mit dem Leistungsdiagramm des 1,5dCi 110 (das ist noch die EURO 5 Variante).
Die nachfolgenden Werte gelten bei Nutzung des max. Gesamtzuggewichts sowie einer Dachlast auf dem Fahrzeug.

Bei 90kmh dreht dieser Motor so um 2000Umin, was dem Diagramm nach rund 40kW sind. Das reicht in Ebene bei Windstille, bei leichten Steigungen wird schon mal zurückgeschaltet (300Umin mehr) was dann 50kW ergibt.
An längeren Steigungen dagegen, auf der Autobahn, sind Dauerdrehzahlen zwischen 2300 und 3000Umin üblich, und nicht nur ein paar Hundert Meter. Das entspricht dann einer (Dauer-) Leistung von 50 bis 70kW.
Leider finden sich diese Diagramme nicht mehr bei Renault Powertrain.

Nicht viel anders ist es auf einer Passstraße, man fährt zwar langsamer, die Drehzahlen bleiben aber trotzdem, weil man die unteren Gänge nutzen muß aufgrund der höheren Steigungsprozente gegenüber der Autobahn.

Natürlich werden die hohen Werte nicht städnig am Stück genutzt, aber wenn es 30km Passstraße oder 50km Autobahn in der Tendenz nur bergauf geht, dann sind nicht viele Abschnitte dazwischen wo die Maschine weniger beansprucht wird.

Und längere Passagen auf denen dauerhaft viel Leistung abgefordert wird liegen ja durchaus auf den üblichen Reiserouten gen Süden:
Brenner Autobahn
Felbertauernstraße
Großglockner
Die Auffahrten zum Gotthard oder St. Bernadino (jeweils Tunnel)

Die A75 in Frankreich, die A89 (zur Dordogne)
Col du Lautaret
Col de Vars
Abschnitte der Route Napoleon
Eine ganze Reihe von Straßen die von Frankreich nach Spanien über die Pyreneen führen.
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

tomruevel_neu hat geschrieben: 01.03.2024, 00:29
neja hat geschrieben: 29.02.2024, 09:45 Die 30 Minutenleistung hat sicherlich einen Einfluss auf das zul Zug-Gesamtgewicht bei E-Autos, vor allem bei denen, die die in Relation zum Leergewicht recht wenig Maximalleistung aufweisen.

schnipsel

Beim Wohnwagenfahren geht es nur äußerst selten über 30 Minuten mit mehr als der Dauerleistung.

schnibbel
.
Ob eine 12%-Steigung ohne Stau mit konstant 50km/h über 1/2 Stunde lang andauert, darf allerdings bezweifelt werden....
Das deckt sich mit dem Leistungsdiagramm des 1,5dCi 110 (das ist noch die EURO 5 Variante).
Die nachfolgenden Werte gelten bei Nutzung des max. Gesamtzuggewichts sowie einer Dachlast auf dem Fahrzeug.

Bei 90kmh dreht dieser Motor so um 2000Umin, was dem Diagramm nach rund 40kW sind. Das reicht in Ebene bei Windstille, bei leichten Steigungen wird schon mal zurückgeschaltet (300Umin mehr) was dann 50kW ergibt.
An längeren Steigungen dagegen, auf der Autobahn, sind Dauerdrehzahlen zwischen 2300 und 3000Umin üblich, und nicht nur ein paar Hundert Meter. Das entspricht dann einer (Dauer-) Leistung von 50 bis 70kW.
Leider finden sich diese Diagramme nicht mehr bei Renault Powertrain.
Das stimmt so nicht.
Ein Leistungsdiagramm ist eine Kurve der maximalen Leistung des Motors bezogen auf die Drehzahl.
Wenn man fährt, ergibt sich anhand der Eckwerte (hauptsächlich Roll- und Luftwiderstand) für eine bestimmte Geschwindigkeit, ein bestimmter Leistungsbedarf.
Diesen Leistungsbedarf muss der Motor erfüllen und der muss keinesfalls an der Maximal-Leistungskurve des Motors sein.
Mehr nicht.
Die tatsächlich generierte Leistung hängt daher von den äußeren Umständen, aber nicht vom Motor ab.

Wie man es beim Verbrenner schafft, dass diese Leistung für einen bestimmten Lastfall zur Verfügung steht, bleibt einem in Grenzen frei gestellt bzw. bedarf es manchmal eines kleineren Gangs, um diese Leistung überhaupt zur Verfügung stellen zu können.

Man kann 90km/h bei vielen Kompaktwagen im 3. aber auch im 6.Gang fahren.
Im 6. Gang kann man halt nur geringe Steigungen fahren, weil bei 90km/h die Drehzahl gering und damit automatisch auch die mögliche Maximal-Leistung nur gering sein kann.

Das ergibt im 3. und 6. Gang zwar völlig unterschiedliche Drehzahlen, aber der Leistungsbedarf des Fz bleibt dabei völlig identisch.
(Was sich ändert, ist der spezifische Kraftstoffverbrauch gem. Muscheldiagramm des Fz, den man bei diesen grundsätzlichen Betrachtungen, wie auch alle anderen Wirkungsgrade, außer acht lassen sollte).

Beim E-Fz stellt sich diese Frage ohnehin nicht, da dieses (bis auf Porsche) nur einen einzigen Gang hat.
Die Maximalleistungkurve meines Enyaq ist ab 46km/h (Geschwindigkeit und Motordrehzahl sind proportional) bei 150kW.
Das heißt ja nicht im Ansatz, dass ich für konstant 46km/h 150kW benötige. In der Ebene benötigt man mit WoWa vielleicht 15kW....

Wenn also für eine Steigung bei konstant 50km/h 50kW Leistung benötigt wird, müssen diese 50kW vom ZugFz generiert werden, egal wie.
Das gilt für den E-Motor genauso wie für den Verbrenner im 3. Gang oder den Verbrenner im 6.Gang.

Der Verbrenner generiert bei einer mechanischen Dauerleistung von 50kW, ganz grob, bis zu 100kW Wärmeleistung. Die muss er abführen können. Wenn nicht, hat er halt keine Dauerleistung von 50kW.
Beim E-Antrieb wird ebenfalls Wärme in der Batterie und im Motor erzeugt.
Das ist zwar deutlich weniger, als beim Verbrenner, aber trotzdem geht das über längere Zeit nur bis zu einem bestimmten Punkt und das wird dann durch die 30-minütige Dauerleistung beschrieben.
GT230/Puck L
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Eine Betrachtungsmöglichkeit ist der Verbrauch. Bei homogenen Zuständen (freie Solofahrt bei konstanter Geschwindigkeit) nähert sich der Durchschnitt ja der Momentanleistung an. Und da wurde ja Touring hinter Tesla irgendwas um die 20 kWh/100 km beschrieben.

Die l/100 km-Verbrauchsanzeige des Verbrenners sind ja die kW des E-Auto-Fahrers. Die haben die Zahl ja laufend vor Augen. Trivial umgerechnet wären das bei meinen 3-10l/100km und 10kWh/l und 40% Wirkungsgrad des Verbrenners 12 - 40 kWh/100km.
tomruevel_neu
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

mmmmhhhh.

Man kann ja den Momentanverbrauch als Indiz dafür nehmen wie die Belastung und die Zumessung des Kraftsffs unter den aktuellen Fahrbedingungen ist.

Da ist es tatsächlich so, dass z.B. in der Ebene sich eine bestimmter Verbrauch einstellt und man die Geschwindigekeit hält.
Indirekt über die Gaspedalstellung.
Der Verbrauch erhöht sich so man das Gaspedal weiter durch tritt, das Gespann beschleunigt.
D.h. zum Halten der Geschwindigkeit wird man nicht die maximale Leistung die bei der Drehzahl möglich wäre erreicht haben.

An langen Steigungen sieht es anders aus.
Irgendwann ist das Pedal voll durchgetreten, man verliert vielleicht noch etwas Geschwindigkeit und irgendwo pendelt sich Geschwindigekit auf einem Wert ein der gehalten wird.
In dem Moment müßte man dann mit der maximal erreichenbaren Leistung bei dieser Drehzahl fahren.

Vielleicht wäre es genauer, rechnete man über den angezeigten Momentanverbrauch..........

Mmmhhh....
Ich hatte irgendwann mal bei einer Passfahrt den Bordcomputer genullt.
Nach dem Aufstieg zur Paßhöhe wurde dann ein Durchschnittsverbrauch von 18L/100km Dieselkraftstoff angezeigt.
So der L Dieselkraftstoff dann 10kWh beinhaltet ergibt das 180kWh/100km.
Macht bei einem Wirkungsgrad vpn 40% also 72kWh/100km.
Wenn das so stimmt hat man die Akkuöadung bei der Ankunft oben aufgebraucht.........

So weit die Rechnerei.

Hier das Streckenprofil in Fahrtrichtung.
Im wesentlichen geht es 27km bergauf, nicht so wahnsinnig steil aber stetig ohnne nennenswerte Flachstrecken.
Und aufgrund der Gegebenheiten benötigt man für den Abschnitt ganz sicher gut 45min.
https://profils.cols-cyclisme.com/49.svg
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