Elektromobilität

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Missing Link: Chinas neue Autoindustrie zielt auf den elektrischen Weltmarkt
In der E-Mobilität gelingt China zunehmend die Produktion weltmarktfähiger Produkte. Ziel ist der europäische Markt, vor allem aber der Globale Süden.

https://www.heise.de/hintergrund/Missin ... 31609.html
BYD hat die brasilianische Stadt Camaçari (Bahia) gewählt, um hier sein erstes Werk außerhalb Asiens zu errichten. Die Fabrik wird eine Kapazität für 150.000 Elektroautos pro Jahr haben.
[...]
BYD – ein ehemaliger Elektronikbauteile-Zulieferer hat es zum größten Elektroautohersteller der Welt – noch vor Tesla – gebracht (siehe: Missing Link: China – Aus Tech-Unternehmen und Zulieferern werden Autohersteller). Zusammen mit vielen weiteren lokalen Herstellern dominiert es den chinesischen Binnenmarkt. 80 Prozent der Elektrofahrzeuge, die in China zugelassen werden, stammen aus heimischer Produktion – darunter lag allerdings im vergangenen Jahr das Tesla Model Y etwa auf Platz 2 der Neuzulassungen, das unter anderem auch in China produziert wird.
[...]
Europa hat 2021 Asien als Chinas größter Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge aus China abgelöst. Fast die Hälfte aller E-Auto-Exporte gingen 2023 nach Europa, über 600.000 Fahrzeuge. Fahrzeuge mit dem Logo MG sind bislang am erfolgreichsten
[...]
Deutschland kommen chinesische Fahrzeuge noch nicht gut an, BYD konnte im vergangenen Jahr nur 16.000 ausgelieferte Autos vermelden. Dennoch dürfte BYD auch in Europa zum erfolgreichsten Hersteller werden, nicht zuletzt dank des Deals mit dem Autovermieter Sixt. Die Pullacher Autovermieter orderten ab 2022 die Lieferung von insgesamt 100.000 Fahrzeugen vom Typ Atto 3 bei BYD.
[...]
Die neuen chinesischen Auto-Unternehmen zielen zunehmend auf den Weltmarkt. China hat 2022 Deutschland bei den Automobilexporten überholt und ist in 2023 auch an Japan vorbeigezogen. 60 Prozent aller weltweit hergestellten Elektrofahrzeuge (Hybrid und batterieelektrisch) werden in China gebaut, 2023 waren es 9,5 Millionen. Damit ist China zum weltweit größten Automobilexporteur geworden.
[...]
Die Dekarbonisierung ist politisch gewollt, die Partei- und Staatsführung schlägt drei Fliegen mit einer Klappe: eine heimische industrielle Basis im Bereich "grüner Technologien" schaffen, den Binnen- und den Außenmarkt bedienen und zugleich gegen die Umweltverschmutzung im eigenen Land vorgehen.
[...]
Zuletzt deutet sich an, dass China auch im Globalen Süden seine Elektrifizierungs-Agenda vorantreiben will. Im Jahr 2022 übertrafen Chinas Exporte in den Globalen Süden erstmals diejenigen in die G20-Staaten. Besonders interessanter Zielmarkt ist der afrikanische Kontinent.

China hat die EU und die Vereinigten Staaten als bedeutendsten Wirtschaftsakteur in Afrika überholt. Heute ist es die wichtigste Quelle ausländischer Direktinvestitionen auf dem Kontinent. Darüber hinaus ist China mittlerweile auch Afrikas zweitgrößter Handelspartner nach der Europäischen Union, mit einem Umsatz von rund 261 Milliarden Euro im Jahr 2023.
[...]
In einer Studie zu Chinas internationaler Entwicklungszusammenarbeit erläutert Marina Rudyak, Sinologin an der Universität Heidelberg und Expertin für Chinas Entwicklungspolitik, diese Perspektive: "Während China die Vorstellung von Afrika als einem Land voller Möglichkeiten fördert, wird der Westen von Afrika so wahrgenommen, als würde er den Kontinent immer noch hauptsächlich unter humanitären und sicherheitsbezogenen Gesichtspunkten betrachten und nicht als einen Ort strategischer Möglichkeiten."

Aus chinesischer Perspektive ist Afrika in erster Linie ein Kontinent mit Entwicklungspotenzial, unter anderem für eine möglicherweise vorwiegend elektrische Motorisierung.

Hierzulande sieht man Afrika in kolonialer Tradition nach wie vor in erster Linie als Lieferant von Rohstoffen – von Metallerzen, Erdöl oder neuerdings auch von "grünem Wasserstoff".
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Leider mal wieder Paywall:
Wie Kochsalz E-Autos billiger machen könnte
Batterien mit Natrium könnten Elektroautos günstig und Europa unabhängig von Asiens Akku-Marktmacht machen. Doch Deutschland ist dabei, diese Chance zu verpassen.

https://www.zeit.de/wissen/2024-02/e-au ... mobilitaet
Es herrscht Aufruhr und Frustration unter deutschen Batterieforschern. Auf der Suche nach Einsparungen entschied die Ampelregierung, die Förderung für Batterieforschung um zwei Drittel zu kürzen, ab 2025 könnte sie sogar ganz entfallen. Es geht um die gewaltige Summe von 130 Millionen Euro, die nun für das ehrgeizige Vorhaben fehlt, sich aus der Abhängigkeit von koreanischen und vor allem chinesischen Akkuherstellern zu befreien. Schlüssel dafür sollte der Natrium-Ionen-Akku sein. Die neue Technologie benötigt kein Lithium und keine anderen teuren Metalle mehr.

"Mit den Kürzungen ist nun eigentlich alles infrage gestellt, was wir in den letzten 15 Jahren mühsam aufgebaut haben"
[...]
Der Lithium-Ionen-Akku ist so gut, weil Lithium ein besonderes Metall ist: Es ist leicht, und es gibt gerne Elektronen ab. "Von der Chemie her ist es das Beste, was man bekommen kann", sagt Hölzle. Und doch setzt der Forscher nun auf das Element, das im Periodensystem direkt unter dem Lithium in der Gruppe der Alkalimetalle steht: Natrium. Hölzle leitet das Programm 4NiB. In drei Jahren will er zusammen mit Partnern eine Natriumbatterie entwickeln, die in Bussen und Müllfahrzeugen zum Einsatz kommen könnte. Im Gegensatz zu anderen Forschenden hat er Glück, sein Projekt wurde knapp vor den jüngsten Kürzungen bewilligt.

Im Vergleich zu Lithium ist Natrium zweite Liga, seine Atome sind größer und dreimal so schwer wie die von Lithium. Natriumbatterien können daher weniger Energie speichern: "Der beste Lithium-Ionen-Akku hat mehr als doppelt so viel Energie wie der beste Natrium-Ionen-Akku", sagt Martin Winter. Natriumakkus werden nach Einschätzung des Batterieforschers daher Lithiumakkus nicht komplett ersetzen, wohl aber mit ihnen koexistieren. Vor allem da, wo es auf den Preis ankommt. Denn Natrium ist billig, es ist umweltfreundlich, und es ist überall – in Kochsalz, im Meerwasser, in Solebecken.
[...]
Neben der Rohstoffverfügbarkeit spielen auch die Kosten eine große Rolle: Die Preise für Lithium-Ionen-Akkus sind zwar in den vergangenen Jahren dramatisch gefallen. Doch der Rohstoff Lithium ist teuer und sein Preis schwankt stark. In einem E-Auto machen die Batteriezellen derzeit ungefähr 80 Prozent der Kosten aus. Den Preis der Batteriezellen wiederum diktieren zu 80 Prozent die Metalle, neben Lithium sind das außerdem die häufig verbauten Metalle Nickel und Kobalt.
[...]
Natriumakkus bieten außerdem eine Chance, Wertschöpfung zurückzugewinnen. "Der Akku ist das wichtigste Element in der Wertschöpfungskette des E-Autos", sagt Stefan Bratzel, Direktor am Center of Automotive Management und Kenner der Automobilbranche. "Leider wurde das Thema in Deutschland schlicht verschlafen." Vor 2008 habe es in Deutschland so gut wie keine Batterieforschung gegeben, sagt Dominic Bresser.
[...]
Bei der Natriumtechnologie hingegen könnten Deutschland und die EU noch einen Fuß in die Tür bekommen, selbst wenn die chinesische Regierung auch hier bereits mit großer Geschwindigkeit vorangeht. "Bei Natriumakkus waren Frankreich und Japan lange Zeit führend", sagt Dominic Bresser vom Helmholtz-Zentrum Ulm. "Dann sind die Chinesen mit gewaltigen finanziellen und personellen Anstrengungen quasi von null auf hundert gestartet." Die Motivation dahinter? "Die Natriumbatterie ist ein politisches Thema, kein chemisches", glaubt Martin Winter. "Es ist das erste Mal, dass die Chinesen bei einer Technologie aus dem Stand heraus Marktführer geworden sind. Die Natriumbatterie wird allein schon deswegen kommen, weil sie die Chinesen stolz macht."
[...]
"Bei dem größten chinesischen Batteriehersteller CATL alleine arbeiten 20.000 Leute in Forschung und Entwicklung", sagt Martin Winter. "Die westliche Welt insgesamt kommt nicht einmal auf 5.000." CATL hat bereits 2021 verkündet, Natriumakkus bauen zu wollen, 2023 gingen die ersten bereits in Serie. Möglicherweise auch bald in Deutschland: 2023 hat CATL ein Werk in Thüringen eröffnet, auch dort könnten einmal Natriumakkus vom Band rollen. Es ist einer der Vorteile dieser Technologie, dass bestehende Lithium-Zellfabriken leicht auf Natrium umgestellt werden können.
[...]
Angesichts der drastischen Kürzungen in der Forschungsförderung droht sich zu wiederholen, was bei der Lithiumtechnologie schon einmal passiert ist. "Deutschland hat in den letzten Jahren seinen Rückstand in der Batterieforschung mühsam aufgeholt", sagt Stefan Bratzel. "Nun verspielt es gerade die Chance auf eine Zukunftstechnologie." Oder anders: "Batterien scheinen einfach kein Lieblingsthema dieser Regierung zu sein", sagt Martin Winter. "Im Prinzip können wir Forscher jetzt alle woanders hingehen."
Selbst der Artikel zitiert ja zum großen Teil persönliche Statements, ohne eines Versuchs, sie einzuordnen. Meiner Meinung nach, sollte man von der Industrie in Anbetracht der gigantischen automobilen Wirschaftsförderung (Verschrottungsprämie, E-Förderung, ...) auch mal eine andere Balance zwischen Investition und Dividenden verlangen können.

Die Beurteilung bzw. der Vergleich von Akkutechnologien ist auch ziemlich komplex und weit jenseits meines Wissens:
* Gewicht
* Volumen
* Kosten
* Langlebigkeit
* Sicherheit
* Kälteempfindlichkeit
* Nachhaltige Rohstoffe/Produktion
* Recyclingfähigkeit
* geopolitische Unabhängigkeit (neuer Punkt für mich)


Eigentlich ja noch Reparaturfähigkeit, aber m.W. sind wir da noch weit weg.
mugru
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mugru »

Zur verringerten realen Reichweite im Winter hat der norwegische Automobilclub über 20 verschieden E-Autos bei -2 bis -10°C getestet.
https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... weite-aus/
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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Nebenbei: kann man jemand den Forums-Server ölen?
Zum Thema.
Das waren die Langstreckenverbräuche.......bei Kurzstrecke kann das alles sehr viel schlechter aussehen.

Zudem ist mir nicht ganz klar:
Standen die Fz vor der Fahrt die ganze Zeit draußen oder waren die in einer Garage?
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mugru
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mugru »

Die Seite des NAF https://www.naf.no/elbil/elprix?leftColumn=Testbiler gibt leider keine Auskunft über die Testbedingungen. Ein Foto vom vorjährigen Test lässt allerdings vermuten, dass die E-Autos vor Testbeginn in einer geschlossenen Halle standen.
IMG_5333.jpeg
Die Teststrecke:
IMG_5336.jpeg
Gruß
Reinhard
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Ich denke mal, dass man im Innenland von Norwegen, Schweden usw. ein E-Auto eher vergessen sollte, wenn man im Winter keine, möglichst beheizte, Garage hat....
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Roman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Immerhin! Einen 70er-Puck kann er ziehen: "Renault R5 E-Tech Electric: Vollwertiges E-Auto im Kleinwagenformat"
https://www.heise.de/news/Elektroauto-R ... 35045.html

Anhängelast bis 500 kg. Ab 25T Euro. Als Zugwagen mit großer Batterie und Schnellladeoption sicherlich mehr.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Roman hat geschrieben: 27.02.2024, 01:16 Immerhin! Einen 70er-Puck kann er ziehen: "Renault R5 E-Tech Electric: Vollwertiges E-Auto im Kleinwagenformat"
https://www.heise.de/news/Elektroauto-R ... 35045.html

Anhängelast bis 500 kg. Ab 25T Euro. Als Zugwagen mit großer Batterie und Schnellladeoption sicherlich mehr.
da wäre ich nicht ganz so optimistisch....
ich gehe eher vom Gegenteil aus:
Der R5 für ca 25t€ hat die kleinste Batterie und den schwächsten Motor. Eventuell wird der gar keine Anhängelast haben.....
In solchen Modellvorstellungen werden ja tendenziell nur Highlights verkündet und es wird wenig bis gar nicht differenziert....
Mal sehen, was die techn. Maximalversion kosten wird.

Eine große Freude wäre es mit dem 25t€-Modell ohnehin nicht, Anhänger zu ziehen.
1. ist der Akku für solche Zwecke sehr klein und
2. hat das Modell keinen DC-Schnelllader, sondern lediglich die Möglichkeit mit 11kW am AC-Lader zu laden.
(weswegen es bei dem Modell eventuell auch keine Vorkonditionierung gibt...)
Das beschränkt den Reiseeinsatz bereits solo deutlich. Für eine Urlaubstour mit kleinem WoWa ist das m.E. ein NoGo.

Das 25t€-Spar-Modell gibt es wahrscheinlich nur deswegen, weil man mit der Preisangabe potentielle Käufer anfüttern will.
ich schätze mal: unter 35t€ wird es den R5 nicht mit guter Ausstattung geben.

Immerhin konnte ich zur Kenntnis nehmen, dass der Wendekreis dieses kleinen Autos kaum kleiner ist, als der meines Skoda Enyaqs.
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road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Zum Thema R5, bei dem in Romans Link viele technische Details enthalten sind, noch ein ein eher "philosophischer" Kommentar der Zeit dazu:

Die Rückkehr des "kleinen Freundes"
Mit dem neuen R5 zeigt Renault, was die französische Autoindustrie gerade ausmacht: Sie bauen jene E-Autos, die viele Kunden wollen: bezahlbar, praktisch und klein.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-02/ ... lt-citroen
[...]
Die französische Autoindustrie zeigt mit dem neuen Modell, dass man auch in Europa ein Elektroauto für 25.000 Euro bauen kann. Der R5 ist Teil einer strategischen Offensive, mit der die Franzosen auf den Massenmarkt zielen: Die Menschen wollen praktische, bezahlbare und kompakte Elektroautos – und die kommen von der Renault Group und Stellantis, statt aus Deutschland von Volkswagen.
[...]
Die Batterie kommt in zwei Ausführungen: Entweder mit 40 Kilowattstunden (kWh) für rund 300 Kilometer Normreichweite oder mit 52 kWh für circa 400 Kilometer. Dass der R5 lediglich 1.350 bis 1.450 Kilogramm wiegt (je nach Batteriegröße), liegt daran, dass Renault genug Zeit hatte, den Motor und die Leistungselektronik durch Feinarbeit immer leichter zu machen.
[...]
Das Auffälligste: Als eins der ersten Elektroautos überhaupt kann er bidirektional laden. Der Fachbegriff dafür lautet Vehicle-to-Grid (abgekürzt V2G), also: vom Fahrzeug ins Netz. Das Konzernunternehmen Mobilize vermarktet in Zusammenarbeit mit dem deutschen Systemanbieter The Mobility House einen Stromtarif, der über die schwankenden Börsenpreise den Besitzern beim Sparen helfen soll. Wenn der Strom gerade besonders teuer ist, fließt er statt aus dem Netz eben aus der eigenen Autobatterie ins Haus. Diese Technik kann auch bei der Energiewende helfen, weil so die Netze entlastet werden. Auch andere Hersteller arbeiten an der Umsetzung, sind aber nicht so weit wie Renault.
[...]
Der R5 ist noch nicht mal das günstigste Elektroauto von Renault, den Dacia Spring gibt es bereits ab 12.750 Euro. Dazu folgen 2025 der eher SUV-artige R4 sowie 2026 der Twingo. Der Vorstandvorsitzende Luca de Meo ist zugleich Präsident des Dachverbands der europäischen Autoindustrie Acea. In beiden Ämtern lobbyiert er für die Kleinwagen. Sein Vorbild: Die Bevorzugung der Kei-Cars in Japan – eine in der Größe streng limitierte und steuerbefreite Kleinstwagenklasse. Die wären "das perfekte Beispiel für Dinge, die wir auch in Europa machen sollten". De Meo wünscht sich unter anderem eine reduzierte Maut und freies Parken in Metropolen für die kleinen Autos.

Der Verbandspräsident hat dabei die Unterstützung des konkurrierenden Stellantis-Konzerns. Bei deren Marke Citroën kann man seit einigen Wochen den elektrischen e-C3 bestellen. Der 4,02 Meter lange Kleinwagen ist ab 23.300 Euro zu haben und bietet dafür 300 km Reichweite. Eine Version mit 200 km für 19.900 Euro ist angekündigt.
[...]
Ein Blick auf die Liste der 20 meistverkauften Autos in Europa fällt auf, dass nach dem Bestseller Tesla Model Y (ab 44.990 Euro) vor allem Kleinwagen und Kompaktwagen folgen. Bei Preisen zwischen 15.000 und 30.000 Euro finden die meisten Interessenten offensichtlich den besten Kompromiss aus Preis und Nutzen.

Dass die französische Autoindustrie elektrische Kleinwagen in Europa populär macht und nicht die chinesische, ist insbesondere aus deutscher Sicht überraschend. Denn die hiesigen Hersteller setzen eher auf China: BMW lässt den Mini mit Elektromotor (ab 32.900 Euro) in China bei Great Wall Motor fertigen. Mercedes hat aus dem Smart ein SUV gemacht, produziert es in einem Joint-Venture mit Geely in China und importiert es anschließend.
[...]
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Warten wir mal ab.
Dass Fahrzeuge in der Größe teils keine anhängelast mehr freigegeben haben ist ja inzwischen nicht unüblich.
Ich gehe mal davon aus, dass der R5 ähnlich beworben wird wie der Dacia Spring. Nicht als Reiseauto für lange Strecken sondern eher als Fahrzeug für die Stadt.

Der R5 soll einen andern Typ Akku bekommen, der weniger empfindlich auf niedrige Temperaturen reagiert. Vielleicht ist dann die vorkonditionierung nicht mehr wichtig.

In einem anderen Forum fährt jemand die kurzen Reisen mit einer ZOE und einen Trigano MiniFreestyle 270.
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

tomruevel_neu hat geschrieben: 27.02.2024, 09:56 Dass Fahrzeuge in der Größe teils keine anhängelast mehr freigegeben haben ist ja inzwischen nicht unüblich.
Ich gehe mal davon aus, dass der R5 ähnlich beworben wird wie der Dacia Spring. Nicht als Reiseauto für lange Strecken sondern eher als Fahrzeug für die Stadt.
Dazu gleich der erste Satz von Romans Artikel:
Der Renault 5 E-Tech Electric sei "speziell für den Transport von Baguettes vom Bäcker ausgestattet". Für diesen Zweck könne, so heißt es wörtlich von Renault, rechts von der Mittelkonsole ein Korb aus Weidengeflecht angebracht werden.
Das Ding hat 500kg Anhängelast. Reicht nicht für den Troll, aber für den kleinen Hänger um ab und an mal zum Recylinghof zu fahren und um den fehlenden großen Kofferraum zu ersetzen.
tomruevel_neu hat geschrieben: 27.02.2024, 09:56 Der R5 soll einen andern Typ Akku bekommen, der weniger empfindlich auf niedrige Temperaturen reagiert. Vielleicht ist dann die vorkonditionierung nicht mehr wichtig.
Der Akku ist lithiumfrei, aber hat z.B. Kobalt. Wieder aus Romans Link
Über den Standard in diesem Segment hinaus geht der R5 mit zwei anderen Features. Die Traktionsbatterie wird für den Ladestopp im Routenplaner gezielt vorkonditioniert, also je nach äußeren Bedingungen geheizt oder gekühlt. Das stellt sicher, dass, abhängig vom Ladestand, gleich von Beginn an schnell geladen werden kann. Sogar Plug & Charge ist serienmäßig. An Ladesäulen, die das softwareseitig unterstützen, muss lediglich das Kabel eingesteckt werden. Der Rest läuft automatisch. Abseits davon können alle Funktionen des Ladens über eine App verwaltet und gesteuert werden
Wobei ich keine Ahnung habe, was das mit Plug & Charge sein soll bzw. was man sonst, außer dem Einstecken, noch machen soll? Von Hand pumpen macht bei Elektronen m.E. wenig Sinn, wenn das Gefälle des Kabels ausreichend ist. @neja, weißt Du was?
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mugru »

road-movie hat geschrieben: 27.02.2024, 10:09 Das Ding hat 500kg Anhängelast. Reicht nicht für den Troll, aber für den kleinen Hänger um ab und an mal zum Recylinghof zu fahren und um den fehlenden großen Kofferraum zu ersetzen.
Die meisten Menschen werden aus finanziellen Gründen weiterhin ein Fahrzeug für alles haben (müssen).
Ich denke, ein zusätzlicher, kleiner Anhänger ist da nicht sehr hilfreich, der Steuer, Versicherung und einen Stellplatz(!) benötigt, nur um damit zum Recyclinghof zu fahren bzw. den großen Wochen-Einkauf zu erledigen.
Gruß
Reinhard
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

neja hat geschrieben: 27.02.2024, 08:52 Das 25t€-Spar-Modell gibt es wahrscheinlich nur deswegen, weil man mit der Preisangabe potentielle Käufer anfüttern will.
Für all die Zweitwagen-Kunden reicht doch das Basismodell vollständig aus. Der steht in der Einfahrt des Häuschens und wird nie eine öffentliche Ladestation sehen.

Ich finde, er sieht hübsch aus, wie ein richtiges Auto und nicht wie eine Seifenkiste à la VW up oder Spring. Ich finde, die meisten BEV sehen eher aus wie Karikaturen von Autos. Riesige Kisten mit einem idiotischen Design. Vielleicht werde ich auch einfach alt. Aber ich glaube, die Tesla sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie letztendlich 'normal', klassisch daherkommen. Im Grunde die schlichte, unaufdringliche Eleganz, für die VW mal bekannt war und mit der sie sehr erfolgreich waren.

Anhänger kann man übrigens für sehr kleines Geld mieten. Haben wir gerade wieder gemacht für den Umzug vom Sohn.

Bei den Preisvergleichen zu Kleinwagen früher darf man nicht den Fehler machen und die Teuerungsrate allgemein vergessen. Mein Kangoo war zwar ausgestattet ohne Ende billiger als der Mager-R5, aber das ist jetzt auch schon wieder ein Jahrzehnt her. So langsam steht bei uns ein Ersatz an. Uns hatte auf Korfu der Fiat Panda gefallen, ich wundere mich allerdings, was diese eher simple Kiste heute neu kosten soll. Wobei ich natürlich nicht weiß, was der freundliche Fiat-Händler letztendlich für ein Angebot machen würde.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Nja, die wenigsten Menschen haben mehr als ein Auto, nicht wenige Familien aber schon.

Mit dem Hänger möchte ich nicht wöchentlich einkaufen, aber gefühlt hat hier a.d. Land jeder zweite so einen kleinen ungebremsten Hänger rumstehen. Steuer und Versicherung dürften in Summe unter 50€/a liegen (sind ja auch beim Troll nicht viel mehr). TÜV ist auch easy (da keine Bremse) und günstig.

Der behandelte R5 ist als Dreitürer vielleicht schon etwas artistisch, wenn man mal die Oma spazieren fahren will.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

road-movie hat geschrieben: 27.02.2024, 11:18 Der behandelte R5 ist als Dreitürer vielleicht schon etwas artistisch, wenn man mal die Oma spazieren fahren will.
Und mit Kindern erst! Die muss man ja festschnallen an spezielle Kindersitze heutzutage. Das ist einer der großen Vorteile beim Hochdachkombi, auch wegen der Schiebetüren, die nicht gegen das Nachbarauto schlagen.
Achte immer auf den Horizont!
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