Gewichtserhöhung

Reifen, Achse, Deichsel, Bremse, Beleuchtungseinrichtung, TÜV, StVO, Versicherung
Bella
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Gewichtserhöhung

Beitrag von Bella »

Hallo liebe Touring-Freunde,

ich lese zwar schon eine ganze Zeit hier mit, aber das ist nun mein erster Beitrag.

Als in die Jahre gekommene alte Zelter haben wir uns vor 3 Jahren einen Eriba GT 430 zugelegt. Und im Vergleich zu unseren Ansprüchen im Zelt ist das ein Palast!

Da wir nur zur zweit sind habe ich schon vor einem Jahr die Rundgruppe ausgebaut und ein vernünftiges (unseren Bandscheiben angepasstes) Festbett eingebaut.
Markise ist dran, Töpfe und Pfannen drin ein bisschen Werkzeug, Grill und sonstiges Geraffel und man ist da sehr schnell an der 1000kg Grenze. Viel Platz für Bierkisten auf der Hinfahrt oder Weinkisten auf der Rückfahrt blieb da nicht mehr!

In diesem Frühjahr stand TÜV an, ebenso mussten die Reifen wegen DOT neu und so bin ich auf den Gedanken gekommen mal über eine Auflastung nachzudenken.
Ich werde mal die ganze Story erzählen, vielleicht zur Abschreckung aber in erster Linie um vielleicht dem ein oder anderen Mut zu machen das auch anzugehen.

Es fing alles an mit einem Anruf bei Hymer. Eine sehr freundliche junge Dame teilte mir mit, das sei alles kein Problem, einfach nur eine Kopie der Zulassung schicken, neues Typenschild und Unbedenklichkeitsbescheinigung käme umgehend für kleines Geld! So einfach sollte das sein? Ich konnte mein Glück nicht fassen.
Und natürlich, als alter Pessimist hatte ich natürlich Recht: Nach einer Woche kam nicht die Bescheinigung sonderen eine nette Mail der netten Dame in dem sie mir mitteilte, dass das bei meinem Eriba leider nicht so einfach möglich sei, und gab mir die Adresse von ALKO in Kötz. Nach dem Motte "Da wird Ihnen geholfen!"

Also Anruf bei ALKO: ein sehr netter Mitarbeiter sagte mir, das sei alles kein Problem, er hatte schon Info von Hymer bekommen, und er schicke mir ein Angebot. Und das kam wirklich noch am gleichen Tag, Austausch der Federgummis in der Achse, Bremsen und Auflaufeinrichtung passen, einfach (!) Achse einschicken oder mit dem WoWa vorbeikommen. Das ganze für mittleres Geld, ca 400€ incl Bremsencheck!
Also man gönnt sich ja sonst nichts! Und nach Rücksprache mit dem Finanzvorstand bekam ich grünes Licht!

Der nächste Anruf bei Hymer, die gleiche nette Dame und sie schickt mir ein Muster der Unbedenklichkeitsbescheinigung. Und damit kam der nächste Schreck. in dieser Bescheinigung stehen 14" Räder mit 195/70er Reifen, das sei leider unumgänglich!
Also mach ich mich auf die Suche nach passenden 14" 4-Loch Felgen, finde auch bei Caravanreifen.de welche, wieder mittleres Geld :( aber Reifen hätte ich ja eh neu gebraucht und über die Felgen reden wir mal nicht. Und, da ich ja Pessimist bin, schicke ich vorsorglich mal die Spec von Reifen und Felgen an die nette Dame bei Hymer mit der Bitte um Bestätigung, dass das so klar geht.

Nächster Schreck: Nach einer Woche Auskunft von Hymer. das mit den 4-Loch Fegen ginge nicht, leider hätten sie nur eine Freigabe für die 5-Loch Felgen! Und ich solle mich an ALKO wenden, alles kein Problem! :cry: :cry:

ALKO sieht das genauso, Tausch der Bremstrommeln, wieder mittleres Geld! ca 300€
Aber das war dann der Tropfen, der mich zum Überlaufen brachte. Denn 4 mal mittleres Geld wird dann doch irgendwann zu großem Geld und das Projekt damit für mich tot!

Der entscheidende Tipp kam dann aus Lübeck vom Felgen/Reifenhändler als ich die reservierten Felgen wieder abbestellen wollte. Er hatte ein Gutachten zu den 4-Loch Felgen und ich damit und mit dem Muster der Bescheinigung zu meinem TÜV Prüfer des Vertrauens. Und der fragte nur: Und wo ist Ihr Problem?? 4-Loch Traglast 850kg, sollte also vollkommen ausreichen für eine Auflastung auf 1200kg! Damit also keine neuen Bremstrommeln und keine zusätzlichen 300€!

Also letzter Schritt: Termin bei ALKO, Gummis getauscht, TÜV war gleich vor ORT, Abnahme problemlos, Papiere ausgestellt, jetzt hat unser kleiner 1200kg und ich ein gutes Gefühl und nicht länger ein schlechtes Gewissen.

Unterm Strich muss ich sagen, sowohl bei Hymer und vor allem auch bei ALKO sehr hilfsbereit und kompetent!

Der ganze Spass hat mich nun doch ca 1000€ gekostet. Denn neben den Kosten für die Technik (ALKO und Räder) kommen noch nicht zu vergessende Kosten für TÜV, Landratsamt und Hymer dazu. Denn die nehmen leider 160€ für diese dämliche Bescheinigung und das neue Typenschild!

Das Gespräch mit dem Finanzvorstand steht noch an. Hat von euch jemand Erfahrung was Überladung in Italien so kosten würde, ich könnte das als Argumentationshilfe gut gebrauchen! :D

Ich wünsche allen eine gute Saison

Schönen Gruß aus dem Frankenland

Bella
Goose
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Goose »

Nun, so ähnlich ging es mir auch, aber auch ganz anders.

Zunächst bei einem Karosseriebauer, der schon einmal eine Offroad-Touring gebaut hatte, nachgefragt.
Nach Aufnahme der Achsdaten tätigte der einen Anruf bei seinem Alko-Gebietsvertreter, und dann kam der Hammerschlag "Ohne Freigabe von Hymer ist nichts zu machen".

Nun, Hymer angefragt und nach relativ kurzer Zeit kam die Auskunft, bis max. 900 kg wäre möglich, weiter hätte man nicht getestet. Nutzte mir ja nichts, da ich reisefertig ohne Frischwasser schon 910 kg hatte.

Alko schickte einen Fragebogen, um die Achsdaten abzufragen. Da die aber auch auf der Freigabe von Hymer bestanden, habe ich da nicht weiter reagiert.

Schlußendlich bin ich dann bei Thorsten Brechtel kompetent beraten und bedient worden.
Jetzt hat mein PanT eine neue Achse mit neuer Bremse, neue Stoßdämpfer, die gleichen Alufelgen wie der Bus und Reifen mit ausreichender Tragkraft sowie eine neues Kupplungsmaul.

War zwar einiges teuerer als bei dir, aber dafür habe ich jetzt wieder Ruhe und die Gewissheit, ohne Überladung unterwegs zu sein.
Gruß
Hubert The Goose

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bummler
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von bummler »

Bei unserem Touring hätte der Alko-Spaß um die 2.500 EUR gekostet (Tausch Auflaufbremse u. a.). Also in etwa so viel wie der großzügig gerechnete Restwert des ganzen Koffers.

Da habe ich mich mit 75 kg für knappe 100 EUR (reine Papiersache) begnügt. Kommen wir beim großzügigen tschechischem Stufenheck-Golf mit seinem 500+ l Kofferraum locker hin. Bier kaufen wir vor Ort (weil ich an den deutschen Pilsgeschmack gewöhnt bin, das Gute von Lidl - gibt es fast überall in Europa) und dass der billige, offene Rotwein zu Hause völlig anders schmeckt, als in Kalabrien, haben wir längst gelernt. Wein allenfalls als Einzelflasche-Mitbringsel für den Hausbetreuer

Wir fahren auch nur zu zweit - also steht die Rückbank auch zur Verfügung (für Weiches, Leichtes wie den "Teppich").

Wie hart die Italiener durchgreifen, weiß ich nicht. Ich richte mich bei so was nicht nach den Sanktionen, sondern nach der Rechtslage. In Italien kann bei Verstößen gegen den Code Stradale auch das Tatwerkzeug - in diesem Fall das Fahrzeug - konfiziert werden. Ich kenne ein paar Fälle, für die das angewendet wird (Alkohol, Raserei ab einer bestimmten Überschreitung z. B.).
upsma
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von upsma »

Bella hat geschrieben:..... Hat von euch jemand Erfahrung was Überladung in Italien so kosten würde, ich könnte das als Argumentationshilfe gut gebrauchen! :D ...
Wenn sich da bis Dato nichts geändert hat, geht's bei den Italienern erst bei 5% los und dann zügig noch oben €€€ :? ............ aber die Schweden sind noch besser :D 1% drüber und gleich satt 220,-€ :?

Regelsatz bei Überladung in Italien

Kfz mit zGG bis 10 t:
mehr als 5 Prozent: 39 bis 159 Euro
mehr als 10 Prozent: 80 bis 318 Euro
mehr als 20 Prozent: 159 bis 639 Euro
mehr als 30 Prozent: 398 bis 1596 Euro
Gruß aus Seevetal upsma<<<
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Wer Touring fährt zeigt Größe, auch wenn er noch so klein ist!!!
texas
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von texas »

Hallo,
der Fred hier ist zwar schon etwas älter, aber noch interessant.
Ich habe für eine 300kg Auflastung inkl. neuem Fahrwerk samt Reifen, Tüv und Zulassung "nur" 1200.-€ bezahlt.
Vielleicht sollte ich mich selbstständig machen, so nebenbei
braathoven
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von braathoven »

Auch ich kann nun mitreden: bin mal auf die Waage gefahren, und mein Troll (1995) mit mover ohne Urlaubsbepackung wie Betten, Kleidung, Räder samt Halter etc. hatte schon 1015 kg (+/-5). Zul. Ges.Gew. 1000 kg! Für einige hier sicher nicht die große Überraschung...
Ergo: hier nach Auflastung gesucht, hier gefunden, die 3 Punkte gecheckt: Alko AS Kupplung darf 1350. Super. Bremstrommel darf je 650. Super. Achse darf 1000. Sch....ade.

Was kann man tun? Ich werde mal Alko anmailen, ob es eine Lösung gibt, evtl. andere Stoßdämpfer???

Oder: mover abbauen!

Hat jemand noch andere Ideen und kann mir weiterhelfen?

Danke schon mal!
Troll 1995
Feger ETC 421
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Feger ETC 421 »

braathoven hat geschrieben: Alko AS Kupplung darf 1350. Super. Bremstrommel darf je 650. Super. Achse darf 1000. Sch....ade.

Was kann man tun? Ich werde mal Alko anmailen, ob es eine Lösung gibt, evtl. andere Stoßdämpfer???

Oder: mover abbauen!
Also, unser Troll von ´95 hatte auch mal "nur" 1000 kg anner Achse, wurde dann bei ALKO durch umpressen der Federgummies auf 1100 kg erhöht. Ich hab das damals über Firma Nico erledigen lassen. Kosten incl. Fracht (Achse selber aus und wieder eingebaut) glaube um 350 €. War damals dann noch ne Bremszuordnungsberechnung includiert, wegen unserer Höherlegung.

Mover abbauen und Batterie rausschmeissen hilft natürlich ungemein, wir brauchen beides nicht.

Gruß, der Feger

P.S.: Hast Du nur die Achslast gewogen oder incl. Stützlast, den Wohni also mit allen drei Füßen auf die Waage gestellt?
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trollheizer
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von trollheizer »

Und ich war mit 1.098,37 € dabei (von 1.000 auf 1.300 kg). Nachzulesen hier
http://www.eriba-touring-club.de/ETC-Fo ... =22&t=7208
Gruß Lutz
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Roman
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Roman »

Mal was Grundsätzliches: Wir geben alle eine Schweinegeld aus, um einen auf Leichtbau getrimmten Reisewohnwagen zu kaufen. Und ihr gebt nochmal ein Schweinegeld aus, um den dann zu einem Lastenanhänger umzubauen. So ganz stringent ist das nicht.
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Feger ETC 421 »

Vielleicht aber mit dem Unterschied, das wir zum Beispiel damit keine Lasten transportieren.

Wir haben keinen Mover drann, keine Batterie drin, weder Frisch- noch Abwasserkanister drin, keine Fahrräder drauf , kein Reserverad drunter, kein Vorzelt und keine Campingmöbel drinn, selbst haltbare Lebensmittel und Papierkram (Bücher, Straßenkarten) werden konsequent ins Auto ausgelagert. Von Grill, Außenküche, Werkzeug und Ähnlichem gar nicht erst zu reden.

Und trotzdem kommen wir eigentlich mit den 1100 kg nicht klar.

Gruß, der Feger
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Roman
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Roman »

Wie kommt das? Das bissel Höherlegen kann es doch nicht sein. Wir sind zu viert und kommen mit den 170kg, 900kg Gesamtgewicht zurecht.
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von Feger ETC 421 »

Unser Troll hatte noch nie weniger als 910 kg auf der Waage, allerdings hab ich den auch noch nie absolut leer gewogen.
Das zusätzliche Gewicht der Höherlegung sollte bei max. 50 kg liegen.

Feste Kastenmarkise iss drann, sonst ....

Gruß, der Feger
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trolloholic
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von trolloholic »

Roman hat geschrieben:...sind zu viert und kommen mit den 170kg, 900kg Gesamtgewicht zurecht.
Moin,

es kommt doch auch immer auf das Zugfahrzeug an.
Dabei ist Deine Situation, Roman, doch etwas speziell, denn Du fährst ja im Prinzip einen Kleintransporter.
Diese Autos sind doch für viel und schwere Zuladung konzipiert und ein spin off der Transporter.
Wenn nun aber im Alltag ein "normales" Auto mit vllt 550 kg max. Zuladung und kleinerem, "normalen" Kofferraum bewegt wird, so müßte auch bei Dir mit 4 Personen ein guter Teil in den Troll. (reine Vermutung)

Hast Du denn mal das Zugfahrzeug gewogen vor Deinen Reisen?

Das Leergewicht fahrbereit wird doch auch nur angegeben mit:
Fahrer nur 75 Kg und Tank 90 % Füllung
(habe leider vergessen, wieviel Grad das sind :mrgreen: )

Ich z.B hätte es auch lieber, wäre mein Hüftgold leicht flüchtig, aber das sind nur die teuren Kohlenwasserstoffe im Tank. :cry:
Dann hätte ich im Zugfahrzeug mehr Zuladung.

Imho ist eine Auflastung oft sinnvoll und bietet dann zumeist Sicherheitsreserven.
Ein Großteil der alten Schiffe wäre bei Familien sicherlich reine Standwagen,
würde man sie nicht mit dem modernen Getüddel bewegen können.
Wahrscheinlich wären ohne Auflastungs-Möglichkeiten wesentlich weniger Tourings noch am Leben.

Es bleibt ja ein Touring mit all seiner Eigenständigkeit und dem unübertroffenen Design.
Nur eben "potenter".

sonnige Grüße,
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
MarkusHe
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von MarkusHe »

Tja - ich hab´ unsern 79er Triton zwei mal wiegen lassen (weil ich´s nicht glauben wollte):
Leergewicht (keine Markise, nur Dinkel im Staukasten, keine Klima, nur 10kg-Batterie, nur eine 5kg-Gasflasche): 780kg :shock:
zul. GG: 780kg!
Also bleibt mir als Zuladung nur die 60kg Stützlast.

Da denk´ ich dann schon über eine Auflastung nach.....

Ich bin der Meinung, dass Eriba seinerzeit die Gewichte ganz bewusst sehr niedrig angegeben hat, um auch Kunden mit kleineren Zugfahrzeugen anzusprechen. Vermutlich wurde damals auch viel weniger kontrolliert.

Grüße aus Franken!
Markus
trolloholic
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Re: Gewichtserhöhung

Beitrag von trolloholic »

MarkusHe hat geschrieben: ...keine Klima ...
:mrgreen:

sonnige Grüße!
trolloholic
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