Reise-Camera gesucht

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Hephaistos ETC 693
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Die Arbeit mit einem SWW kann schon sehr anspruchsvoll werden. Perspektive und Ausrichtung der Kamera müssen perfekt stimmen, sonst werden die Bilder verwirrend, weil die Linien zu sehr stürzen. Ein Stativ ist fast schon Pflicht, oder man muss aus der Hand eine gewisse Ausschussquote akzeptieren.


ORDNUNG.JPG
Hier mal ein Bild von der Brücke der Cap San Diego. Brennweite 12 mm KB-Äquivalent. Bildbreite wie aufgenommen, nur in der Höhe beschnitten. Das Stativ steht ganz in der Ecke und die Brücke passt gerade eben so komplett ins Bild. So was geht ohne SWW einfach nicht.


MASCHINENRAUM.JPG
Aus dem Maschinenraum, HDR aus 3 Aufnahmen vom Stativ. Brennweite 12 mm KB-Äquivalent. Hier haben wir ein Grundproblem beim SWW : Es werden ganz schnell Wimmelbilder. In der verkleinerten Version auf dem Smartphone ist das Bild Kappes. Die Auflösung reicht für einen Abzug in Zimmertürgröße, und dann werden die Details auch sichtbar. Ich spiele mit dem Gedanken, das Bild auf die Tür der Toilette aufzuziehen. Dann stimmen Größe, Betrachtungsabstand und die notwendige Zeit zum Verweilen perfekt überein. Bearbeitung ist etwas dunkel, das ist eher für ein Leuchtbild gedacht, das wollte ich auch mal probieren. Das Stativ steht leider nicht perfekt, die Träger am oberen Bildrand sind schräg.
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Osolemirnix
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Osolemirnix »

Weil ich dachte ich könnte damit in den Nationalparks und am Highway Nr. 1 coole Aufnahmen machen. Habe ich auch, aber nicht mit dem Objektiv.
Das mag daran liegen, dass ich aus der analogen Ära mit Zeit, Blende, ISO und der heiligen Dreifaltigkeit 35, 50, 135 mm stamme, aber 14mm ist echt nicht meins. Und teuer ja, nein, nicht so richtig, 380 EK, 310 VK, immer noch viel aber zu verschmerzen.
Ich nutze inzwischen zwei lichtstarke Zooms, so das sich mein Kamerarucksack ziemlich leicht anfühlt.......
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Roman
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Roman »

Ich finde das HDR-Wimmelbild vom Maschinenraum super. Ein schönes Beispiel für die Anwendung von SWW. Auch das Bild von der Brücke ist toll. Die nicht ganz horizontalen Linien könnte man in der EBV hinbiegen, ich finde aber, sie stören nicht. Bei Landschaftsaufnahmen ohne gerade Linien fällt sowas nicht auf.
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Wolfg. von Reth
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Wolfg. von Reth »

Das Bild der Schiffsbrücke ist ein schönes Beispiel dafür, dass derartige Superweitwinkel-Fotos nicht im geringsten mit dem übereinstimmen, was unsere 40mm-Augen bzw. dem PC zwischen den Ohren wahrnehmen. So sehen wir nicht, die Proportionen stimmen nicht mit der Realität überein. Also nichts als eine nette Spielerei !?
Alle Maler waren vor Aufkommen der Fotografie bemüht, ihre Gemälde mit allen Trick so zu gestalten, dass sie dem natürlichen Sehen glichen und sich beim Betrachten das Aha-Erlebnis einstellte. Das ist nicht mehr gefragt.
Superweitwinkelfotos betrügen unser Gehirn und das machen sich Handel, Industrie usw. zu Nutze. Da werden z.B. großzügige Zimmer einer Ferienwohnung gezeigt, die sich vor Ort als kleine Hütten erweisen und riesige Strände entpuppen sich als das genaue Gegenteil. Aber dank der Smartphones haben wir uns wohl alle an diesem "Betrug" gewöhnt. Der Schein regiert die Welt, auf allen Ebenen.

Wolfgang
Hephaistos ETC 693
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Ooops, mal ein Bild von mir, dass dem Roman gefällt. Danke ! Die paar schrägen Linien im Maschinenraum lassen sich gut mit der EBV gerade ziehen, ohne das Bild großartig zu beschneiden, habe ich gerade eben gemacht. Ich bin da immer ganz pingelig. Mal die Klotür ausmessen gehen, gerade kam ein Rabattgutschein vom Bilderdienst per E-Mail.

Wenn man bei der Ausrichtung der Kamera nicht aufpasst, muss man oft so viel wegschneiden, dass sich das SWW-Objektiv als überflüssig erweist und man das selbe Resultat auch mit einem anderen Objektiv erzielen könnte. Da bin ich mit meiner Fuji ganz glücklich, wegen dem kleineren Sensor hat das SWW-Zoom noch vertretbare Abmessungen, bei Vollformat würde ich das nicht schleppen wollen. Ich habe die Büxe zwar nicht immer dabei, aber würde sie auch auf keinen Fall wieder verkaufen !

Nach Wolfgangs Argumentation dürfte ich nur 40 mm bis 50 mm KB-Äquivalent an die Kamera montieren, weil das dem menschlichen Auge entspricht. Gerade das ist doch der Witz bei Knipsen : Perspektiven erzeugen, die man so nicht sehen kann. Die Schiffsbrücke geht halt nur mit SWW auf ein panoramisches Bild, Einzelaufnahmen mit 50 mm wären an diesem Ort langweilig.
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Roman
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Roman »

Wolfg. von Reth hat geschrieben: 08.01.2024, 13:25 Das Bild der Schiffsbrücke ist ein schönes Beispiel dafür, dass derartige Superweitwinkel-Fotos nicht im geringsten mit dem übereinstimmen, was unsere 40mm-Augen bzw. dem PC zwischen den Ohren wahrnehmen. So sehen wir nicht, die Proportionen stimmen nicht mit der Realität überein. Also nichts als eine nette Spielerei !?
Alle Maler waren vor Aufkommen der Fotografie bemüht, ihre Gemälde mit allen Trick so zu gestalten, dass sie dem natürlichen Sehen glichen und sich beim Betrachten das Aha-Erlebnis einstellte. Das ist nicht mehr gefragt.
Eine gewagte Behauptung, die ich hier zum ersten Mal lese.
Superweitwinkelfotos betrügen unser Gehirn und das machen sich Handel, Industrie usw. zu Nutze. Da werden z.B. großzügige Zimmer einer Ferienwohnung gezeigt, die sich vor Ort als kleine Hütten erweisen und riesige Strände entpuppen sich als das genaue Gegenteil. Aber dank der Smartphones haben wir uns wohl alle an diesem "Betrug" gewöhnt. Der Schein regiert die Welt, auf allen Ebenen.
Eher anders. Das Superweitwinkel simuliert das Gehirn. Ein 40 mm (vor KB) mag dem menschlichen Blickwinkel entsprechen, aber es gibt keineswegs das wieder, was wir mit dem menschlichen Blick sehen. Es sei denn, wir würden die Ränder mit Vaseline zuschmieren, so dass die unscharf sind. Der Mensch guckt ganz anders als ein Foto aufgenommen wird. Wenn man sich mal selbst beobachtet, sieht mit in der Mitte einen ganz kleinen Kreis scharf, drum herum ist gleitet alles ins Unscharfe. Um eine Szene zu erfassen, scannen wir sie quasi ab, wir nehmen ganz viele Spots auf, die werden dann im Hirn zu einem Bild, das Wort Eindruck passt besser, geformt. Oder wenn wir eine Person, ein Gesicht fixieren, konzentriert sich der Blick auf den Mittelpunkt und 'vergisst' sozusagen den ganzen Schmonz des 40 mm Gesichtswinkel drumherum. In dem Moment gucken wir sozusagen wie ein 85 mm Teleportraitobjektiv. Wenn wir aber auf so einer Schiffsbrücke stehen wie sie Hephaistos mit dem Weitwinkel fotografiert hat, scannen wir die ganze Szenerie ab. Es ist nun am Fotografen, diese Szenerie in ein Bild zu komponieren. Das ist oft gar nicht so einfach, wenn man z.B. fotografisch im Bild die Weite einer Landschaft wiedergeben möchte. Einfach nur draufhalten und möglichst alles auf's Bild bekommen funktioniert nicht, jeder hat das schon festgestellt, das Foto sieht kein Stück nach Weite aus, sondern nur langweilig. Das hat mcgoerk oben realisiert, in dem er die Straße hat nach hinten schlängeln und immer kleiner werden lassen. Der Blick folgt ihr auf dem Foto. So entsteht dann die Wirkung von Weite. Ein Foto - oder ein gemaltes Bild - ist eben etwas vollständig anderes als der menschliche Blick, es ist was für sich. Darum ist es auch viel einfacher mit einem Aufsichtsucher zu fotografieren als mit einem Durchsichtsucher. Heute das Display, früher der Lichtschachtsucher. Durch den Durchgucksucher sieht man das Bild viel eher wie ohne Kamera, also natürlich, aber wenn man ein Foto machen möchte, will man ja was Künstliches haben, ein 2d-Bild. So passiert es oft, dass man beim Durchsichtsucher Störendes wie einen hässlichen Mülleimer oder Fehlendes wie abgeschnittene Füße übersieht, weil das dem Gehirn nicht wichtig ist, das blendet es aus. Aber auf dem Foto dann nicht mehr, da fehlen dann die Füße und der Mülleimer sieht nicht aus.

Wenn du in ein Hotelzimmer kommst, dann nimmst du ja nicht nur einen winzigen Ausschnitt wahr, den ein Spot deiner Augen abbildet. Das wäre bei der Aufnahme mit dem 40 mm der Fall. Du erfasst das Zimmer mit einem Rundumblick. Als Werber will man ja dem Kunden mit dem Foto einen großen Teil des Zimmers zeigen. Ich kenne das Problem ganz konkret, weil ich Fotos von Hotelzimmern, die wir verkaufen wollen, verantworte. Mein Chef - der Hoteldirektor - sagt immer: Wir dürfen dem Kunden nichts bewerben, was er dann vor Ort nicht antrifft. Dann ist der nämlich enttäuscht, das muss in der Branche unbedingt verhindert werden. Am Superweitwinkel führt bei den Aufnahmen nichts vorbei, die haben halt eine Wand, wir können beim Foto nicht Abstand nehmen, damit alles, oder viel vom Zimmer drauf kommt. Aber man kann versuchen mittels Gegenständen, von denen der Betrachter genau weiß, wie groß die sind, einen echten räumlichen Eindruck zu vermitteln. Ein Bett ist halt immer ca. 2 Meter lang.
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Roman
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Roman »

Hephaistos ETC 693 hat geschrieben: 08.01.2024, 11:06 Bild
Was anderes, eine Fachfrage: Wie hast du das hinbekommen, dass die Landschaft in den Fenstern nicht total überbelichtet oder die Brücke unterbelichtet ist? Hast du zwei Fotos mit passenden Belichtungen gemacht und dann die Außenansicht einmontiert?
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Hephaistos ETC 693
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

So, ich habe nachgesehen. Das gezeigte Bild von der Brücke ist ein HDR aus drei Aufnahmen. Das HDR rauscht in den dunklen Ecken deutlich weniger, aber das sieht bei normalen Bildgrößen nicht.

Man kann ein fast identisches Ergebnis bei der Bearbeitung der mittleren Aufnahme aus der Reihe für das HDR erzeugen, ohne große Klimmzüge bei der Bildbearbeitung. Mit Auto-Tonwert bei Lightroom ist das schon fast erledigt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Belichtung so eingestellt ist, dass der Dynamikumfang des Sensors voll ausgenutzt wird und die Empfindlichkeit des Sensors so eingestellt wird, das er ebenfalls mit maximaler Dynamik arbeiten kann. Bei der X-T3 hat sich ISO 400 als beste Einstellung erwiesen, bei Blende 8 habe ich 1/15 Sekunde belichtet. Daran sieht man, dass es eher ein bedeckter Tag war, das hat die Sache einfacher gemacht. Die Rohdaten aus der Kamera habe ich mit DXO entrauscht, das wirkt Wunder, wenn man die dunklen Ecken aufhellt.


ROMAN.jpg
Hier noch ein Vergleich der Aufnahme direkt aus der Kamera und nach dem Auto-Tonwert bei Lightroom.
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neja
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von neja »

Hephaistos ETC 693 hat geschrieben: 09.01.2024, 10:40 So, ich habe nachgesehen. Das gezeigte Bild von der Brücke ist ein HDR aus drei Aufnahmen. Das HDR rauscht in den dunklen Ecken deutlich weniger, aber das sieht bei normalen Bildgrößen nicht.

Man kann ein fast identisches Ergebnis bei der Bearbeitung der mittleren Aufnahme aus der Reihe für das HDR erzeugen, ohne große Klimmzüge bei der Bildbearbeitung. Mit Auto-Tonwert bei Lightroom ist das schon fast erledigt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Belichtung so eingestellt ist, dass der Dynamikumfang des Sensors voll ausgenutzt wird und die Empfindlichkeit des Sensors so eingestellt wird, das er ebenfalls mit maximaler Dynamik arbeiten kann. Bei der X-T3 hat sich ISO 400 als beste Einstellung erwiesen, bei Blende 8 habe ich 1/15 Sekunde belichtet. Daran sieht man, dass es eher ein bedeckter Tag war, das hat die Sache einfacher gemacht. Die Rohdaten aus der Kamera habe ich mit DXO entrauscht, das wirkt Wunder, wenn man die dunklen Ecken aufhellt.

Hier noch ein Vergleich der Aufnahme direkt aus der Kamera und nach dem Auto-Tonwert bei Lightroom.
ganz unkompliziert hört sich das nicht an....m.E. ist es zudem "künstlich"...
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Roman
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Roman »

Fotografie ist ein Handwerk und das, was Hephaistos hier zeigt, ist Kunsthandwerk. Das ist halt künstlich. Und verlangt ein bisschen mehr als Draufhalten und Abdrücken.

Ich finde außerdem, die Brücke ist ziemlich so wiedergegeben, wie ich sie wahrnehmen würde mit meinen Augen, das vermute ich mal. Das Holz und die Messingbeschläge sind auf derartigen Brücken oft in Hochglanz gehalten, das Auge schaut abwechselnd auf den dunklen Innenraum und durch die Fenster auf die viel hellere Landschaft. Es passt sich jeweils an die Lichtgegebenheiten an, wir nehmen den Innenraum nicht duster und die Außenansicht nicht überstrahlt wahr. Aber das Foto. Übrigens nicht der Bildnehmer (moderne Sensoren oder manche Filme) der kann die Helligkeitsunterschiede aufnehmen, doch das Wiedergabemedium nicht. Bei derartigen Helligkeitsunterschieden saufen entweder die Schatten ab oder es brennen die Lichter aus. Man kann nun per EBV - oder früher am Vergrößerer - die abgesoffenen Bildelemente aufhellen und die überstahlten abdunkeln, sodass das Bild so wirkt wie es der Mensch wahrnimmt. Wenn man das übertreibt, wie es Hephaistos bei dem Bild der Maschinenhalle getan hat, entsteht ein Effekt, den man HDR (High Dynamic Range Image) nennt. Das ist dann in der Tat künstlich, oder man nennt es künstlerisch, weil etwas überhöht wurde. Bei bestimmten Motiven wirkt das gut, finde ich.
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von neja »

Roman hat geschrieben: 09.01.2024, 21:19 Fotografie ist ein Handwerk und das, was Hephaistos hier zeigt, ist Kunsthandwerk. Das ist halt künstlich. Und verlangt ein bisschen mehr als Draufhalten und Abdrücken.
Ich finde das Foto auch sehr gut, nur halte ich den Aufwand nicht mehr unbedingt zum Thema "Reise-Camera" passend. Die wenigsten Reisenden sind bezüglich Fotografieren vermutlich als Kunsthandwerker unterwegs.

Zudem:
Wenn solche Aufnahmen "künstlich" sind, finde ich es grundsätzlich nicht verwerflich, wenn Smartphones ebenfalls "künstliche" Fotos machen, auch wenn die selbstverständlich an Fotos, die mit guter Ausrüstung, Nacharbeit plus natürlicher Intelligenz gemacht wurden, nicht heran kommen.
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Für mich ist die X-T3 die perfekte Reisekamera. Klassische Bedienung, schön kompakt und verschwindet mit dem Pancake-Objektiv unauffällig unter der Jacke. Ich habe halt den Anspruch, ein paar gute Bilder mit nach Hause zu bringen, wenn ich eine Reise mache.

In Hamburg ist eine Übernachtung auf der Cap San Diego sehr zu empfehlen : Zentraler kann ein Hotel in Hamburg gar nicht liegen !

Roman hat die Problematik der Helligkeitsunterschiede gut beschrieben.

In der Realität können die Unterschiede zwischen hellen und dunklen Bereichen so groß sein, dass das menschliche Auge diese nur mit Adaption erfassen kann. Wir schauen ins Helle, das Auge passt sich an, gut. Der Blick wandert in den Schatten, das Auge passt sich an, gut. Blick wieder in die Sonne : Da sind wir im ersten Ansatz geblendet. Das nehmen wir auch nicht auf einen Schlag wahr, sondern setzen das Bild erst im Kopf zusammen.

Moderne Filme und Sensoren können mehr auf EINMAL wahrnehmen als das Auge, aber irgendwann ist da auch Schluss und man muss mehrere Aufnahmen per HDR verrechnen.

Leider sind die in den ursprünglichen Daten enthaltenen Helligkeitsunterschiede so groß, dass sie nicht mehr wiedergegeben werden können. Ein Abzug auf Papier ist ganz schlecht, ein Monitor oder ein Leuchtbild kann mehr, erreicht aber die ursprüngliche Dynamik nicht.

Bei der Bearbeitung des Bildes muss also der ursprüngliche Helligkeitsumfang auf den Helligkeitsumfang heruntergerechnet werden, den das Wiedergabemedium verarbeiten kann. Der erste Ansatz ist eine lineare Reduktion, da kommt dann die linke Hälfte vom Vergleichsbild raus. Brücke selbst zu dunkel und abgesoffen, die Landschaft in den Fenstern überstrahlt und fast ausgebrannt.

Bei der EBV wird dann die Umsetzung so gewählt, dass ein passender Eindruck entsteht, in dem die Helligkeiten nach einer frei gewählten Kurve umgerechnet werden. Was dabei rauskommt, ist natürlich Geschmackssache.
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Osolemirnix »

neja hat geschrieben: 10.01.2024, 07:07 nur halte ich den Aufwand nicht mehr unbedingt zum Thema "Reise-Camera" passend. Die wenigsten Reisenden sind bezüglich Fotografieren vermutlich als Kunsthandwerker unterwegs.
Das ist erstmal Spielerei mit den technischen Möglichkeiten, keine Kunst. Mutti vor den DreiZinnen ablichten ist Knipsen, dazu benötigt man lediglich ein Smartphone. Mutti vor den DreiZinnen in Szene setzten ist Fotographie, kann Kunst sein und geht auch mit dem Smartphone.
ManRay hat Blüten abgelichtet, m.E. große Kunst
Robert Carpa hat Kriege fotografiert, m.E. Dokumentation
Mein Kumpel lichtet Lost Places ab, m.E. Dokumentation auch wenn er Ausstellt.
Mein Steckenpferd ist Reisefotographie und Dokumentation von Graffitis, Kunst, nöh meine ich nicht, auch wenn ich schon mal Fotos in einer Ausstellung hatte. Es ist vor allem Spaß........
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von neja »

Osolemirnix hat geschrieben: 11.01.2024, 11:05
neja hat geschrieben: 10.01.2024, 07:07 nur halte ich den Aufwand nicht mehr unbedingt zum Thema "Reise-Camera" passend. Die wenigsten Reisenden sind bezüglich Fotografieren vermutlich als Kunsthandwerker unterwegs.
Das ist erstmal Spielerei mit den technischen Möglichkeiten, keine Kunst. Mutti vor den DreiZinnen ablichten ist Knipsen, dazu benötigt man lediglich ein Smartphone. Mutti vor den DreiZinnen in Szene setzten ist Fotographie, kann Kunst sein und geht auch mit dem Smartphone.
....und weiter als bis dorthin wird es bei den allermeisten Leuten, die eine Reisecamera benötigen kaum kommen....

Ab dort gehört die Geschichte für mich zumindest in einen Extra-Thread.
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Re: Reise-Camera gesucht

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Wenn sich jemand mit den Aufnahmen aus einem Smartphone zufrieden gibt, sich das Mitführen einer separaten Kamera ersparen möchte, keine Lust auf die Beschäftigung mit der EBV hat oder schlicht und ergreifend ein paar Kröten sparen möchte, ist das seine Sache. Werdet mit den Bildern aus dem Smartphone glücklich, wenn man das nur auf einem spiegelnden Mini-Display mit Fingerabrücken drauf betrachtet, sieht man eh keinen Unterschied.

Die Mitnahme einer anständigen Kamera prinzipiell in Abrede zu stellen, weil angeblich keiner von uns damit richtige Bilder machen kann, ist etwas anderes. Ansel Adams hat mal gesagt, drei, vier gute Bilder pro Jahr wären eine gute Ausbeute. Wenn ich also ein gutes Bild pro Jahr schaffe, dann bin ich gut dabei ! Die Anwärter auf das Bild des Jahres wären mit einem Smartphone nicht einmal im Ansatz möglich gewesen, aber das hatten wir ja schon.

Von daher ist eine FUJI aus der X-T-Serie für mich eine gute Wahl als Reisekamera : Stark in der Leistung aber noch kompakt in den Abmessungen. Eine gebrauchte X-T3 mit dem Pancake 2.8 / 23 R-WR (40 mm KB), beides in neuwertiger Erhaltung, sollte für den Preis eines Top-Smartphones zu beschaffen sein. Das Pancake ist trotz seiner kompakten Abmessungen eine der schärfsten Linsen im Programm von FUJI. Damit kann man schon ernsthaft photograpieren !



DSCF7264.JPG

Zum Abschluss noch was unter Geltendmachung der Kunstvermutung :wink:
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