Elektrisch ziehen?

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
Killerdackel
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Killerdackel »

Schrauber hat geschrieben: 10.01.2021, 22:29 …..... einen alten "Stinker" am Laufen zu halten schadet der Umwelt oft weniger als stattdessen ein neues Auto herzustellen.
Vorhandene Autos so lang wie möglich nutzen schont die Umwelt !
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Seit Jahrzehnten werden unsre Kärren generell lang gefahren.
(Ausnahme = Unfall oder anderer gravierender Schaden)
Baujahre 1988 & 2020 & 2012 werden derzeit genutzt.
sDaggele mitm Puck(eldimuckl) grüßt ausm Wilden Süden = wo andere urlaubern
Leben ist eine durch 6 übertragene chronische Krankheit mit tödlichem Ende
(Nico Semsrott)
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Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Hallo,
ich lese hier zwar auch interessiert mit, bin aber der Meinung, dass hier (E) auf die falsche Technologie gesetzt wird.
Ab Januar diesen Jahres laufen die ersten PV-Zellen mit EEG-Zuschüssen aus und stehen für grünen Strom nicht mehr oder nur bedingt zur Verfügung (man drohte bis Dezember '20 sogar mit notwendiger Demontage), Windstromanlagen werden nur in der Anzahl verringert (repowered), aber in der Leistung nicht mehr erhöht. Der notwendige Zuwachs wird massiv beschränkt. Zur gleichen Zeit fährt man alle AKW's runter (laufen zwar weiter, speisen aber nicht ein), geht wohl technisch nicht anders. Und man versucht zusätzlich dem Umstieg der Industrie auf "grün" (Dank CO2-Besteuerung) zu schaffen. Ebenso Ersatz der Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen. Und nun noch ein möglichst flächendeckenden Umstieg von Verbrennern zu E???
Wo soll denn der Strom dafür herkommen? Aus der Tschechei, Östereich, Frankreich, dank deren AKW's. Und die Rohstoffe sind auch nicht unendlich und nicht unproblematisch in der Herstellung zu LiFePo-Zellen. Ist ökologisch auch nicht zu "Null" zu machen, wie gerne schöngerechnet.
Dieses Alles hier genannte ist für mich symptomatisch und man befindet sich auf dem technologischem Holzweg.
Mein Denken zu diesem Thema ist schon seit mehreren Jahren: Wasserstoff.
Man nimmt heutzutage bei sehr vielen Windanlagenparks die Rotoren aus dem Wind, weil man den Strom nicht flächenmäßig ableiten kann. Es müsste bei jedem Windpark eine Aufspalteinheit zur Wasserstoffgewinnung aus der Luft installiert werden, der gewonnene Wasserstoff wird gespeichert und kann über die direkt angeschlossene Wasserstofftankstelle abgegeben werden. Anzeige oberhalb der Tankstelle mit Rot/Grün-Anzeige wird Verfügbarkeit signalisiert, ebenso Darstellung per App wie jetzt für den Sprit. Das muss bei Erlaubnisvergabe gesetzlich vorgegeben werden.
Setzt aber ein Öffnen von der politischen Entscheidungsebene zu sinnvollen Antriebsvarianten voraus. Ist hier durch die Lobbyarbeit m.E. unmöglich!!!
Gab es nicht in den 80ern des letzten Jahrhunderts nicht schon ein Wasserstoffauto von Daimler? Ist sang und klanglos wieder in der Schublade versenkt worden...
Ebenso könnte man den Sprit synthetisch herstellen, deutliche Schadstoffeinsparung, direkt nach dem Tanken. Will man aber politisch nicht.
Ich denke mal, dass ich mich die letzten Jahre meines irdischen Verweilens noch mit 'nem Diesel beweglich halte, danach könnt ihr ja schon damit begonnen haben, die Welt elektrisch zu retten. Wird nicht klappen....
So, nun "Feuer frei"
Grüße
Tilo

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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von WD40 »

Moin,
:thumbs: Genau so ist es.
Ich meine auch, das Zauberwort kann Vielfalt heißen.
Am Ende wird sich die bessere Technologie durchsetzen.
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trolloholic
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von trolloholic »

Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 So, nun "Feuer frei"
herjeh, was soll denn daran kontrovers oder rebellisch sein? :roll:

Dass die heutigen Batterie-Autos nur eine Brücken-Techn. sind, ist doch wohl klar.

Wasserstoffbusse fahren immernoch und - jetzt kommt ein entscheidendes Detail :wink: -
auch sie fahren e l e k t r i s c h :mrgreen:

Also
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 bin aber der Meinung, dass hier (E) auf die falsche Technologie gesetzt wird.
nochmal präzisieren :thumbs:

gewohnt tiefenentspannt grüßt
trolloholic
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

trolloholic hat geschrieben: 11.01.2021, 23:45
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 So, nun "Feuer frei"
herjeh, was soll denn daran kontrovers oder rebellisch sein? :roll:

Dass die heutigen Batterie-Autos nur eine Brücken-Techn. sind, ist doch wohl klar.

Wasserstoffbusse fahren immernoch und - jetzt kommt ein entscheidendes Detail :wink: -
auch sie fahren e l e k t r i s c h :mrgreen:

Also
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 bin aber der Meinung, dass hier (E) auf die falsche Technologie gesetzt wird.
nochmal präzisieren :thumbs:

gewohnt tiefenentspannt grüßt
trolloholic
Moin,
hier noch die technische Erläuterungen zu den Wasserstoffbussen, die auch elektrisch fahren. Stimmt, aber es findet normalerweise kein Nachpuffern "Strom" vom Netz statt, es wird über die Brennstoffzelle erzeugt, überschüssige Batterie wird in kleinem Puffer zwischengespeichert. https://infoportal.mobil.nrw/technik/bu ... html#c2749
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 So, nun "Feuer frei"
und beim "Feuer frei" vergaß ich das :mrgreen:
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 bin aber der Meinung, dass hier (E) auf die falsche Technologie gesetzt wird.
geht eigentlich aus meinem Statement hervor: E 100% ist die falsche Speicherart der Bewegungsenergie, bestenfalls als geringapazitiver Zwischenspeicher...
Grüße
Tilo

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Hauptsache ziehen

Beitrag von trolloholic »

Moin

@skandi
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 12.01.2021, 08:03 geht eigentlich aus meinem Statement hervor
Ging leider nicht aus Deinem statement hervor :wink:
Deshalb meine Bitte, das
Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:03 bin aber der Meinung, dass hier (E) auf die falsche Technologie gesetzt wird.
zu präzisieren.
Haste gemacht, Schwamm drüber. :thumbs:

Generell:
Der Fred hier leidet schon unter den ständigen, falschen Wiederholungen,
wir (das Forum) sollten uns mal dem Neuen aufgeschlossen zeigen.
Ich kann in den ganzen - zum Teil sehr sinnvollen - Antworten nicht erkennen,
dass hier jemand stur bis ans Ende der Tage auf Verbrenner setzt, weil er oder sie nicht aufgeschlossen ist.
Nein, es zeigt sich imho informierte Skepsis.
Natürlich Sparwille (verständlich)
Natürlich auch Festhaltenwollen. Das ist auch verständlich - vor allem in einem Oldtimer-Forum.

Und so möchte ich ganz leise darauf hinweisen, dass hier nicht alle blöde und verbockt sind.

Mein Hinweis an Dich, dass auch der H-Bus elektrisch fährt,
könnte man ja mal dahingehend werten, dass die Brennstoffzellen-Technik bekannt ist.
Insofern ist (für mich) an Deinem ersten posting und auch an Deinem letzten Beitrag nichts neu.

Wird einigen hier so gehen, die sich mit Mobilitätsfragen/Energieversorgung/Umwelt beschäftigen.

Wollte die Technik auch schon dem geschätzen Piratentroll aufschwatzen:
viewtopic.php?f=24&t=21589&p277742#p277742

Mal zur Windkraft abseits von Genehmigungsfragen, Infra-Schall und Wildvogel-Frikassee :mrgreen:

Im Moment werden die ausgedienten Rotorblätter (vulgo "Flügel") auf Deponien gelagert
oder z.B. in Amiland einfach eingegraben.
Dauert eben bis man die Verbundwerkstoffe trennen und rezyklieren kann (in Industrie-Volumina).
Bedarf gibt es genug durch die 20-25 Jahre alten Abschreibungen.
Gibt afaik bisher zwei Firmen mit Pilotanlagen, da gibt es echt noch Platz für kluge Köpfe/startups.

Auch hinter der Windkraft muß man saubermachen.

H2- ach nee, wenn ich gerade rausgucke eher H2O-Gruss :mrgreen:

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auge
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von auge »

WD40 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:31 Moin,
:thumbs: Genau so ist es.
Ich meine auch, das Zauberwort kann Vielfalt heißen.
Am Ende wird sich die bessere Technologie durchsetzen.
Das wäre eine gute Idee. Ohne zuviel Eingriffe oder mit vergleichweise Ausgeglichenen Eingriffen.

Was ich an dem Thema nicht verstehe ist, warum man keinen sanften Übergang wählt. Bestehende Systeme (Verbrennen von Kraftstoffen) kann man prozentual langsam CO2 optmieren indem man CO2 neutrale Kraftstoffe beimengt. Das würde sofort eine Breitenwirkung entfachen und es müssten nicht lauter neue Fahrzeuge gekauft werden (Achja, Und die alten Fahrzeuge fahren sowieso nur woanders weiter).
Ob Ethanol oder E-Fuels. Die ganze Verteilung wäre bereits da (Ladestationen und Stromtrassen zu bauen ist ja auch nicht ohne).

Hat mal jemand ausgerechnet wieviel Strom an einer durchschnittlichen deutschen Autobahntankstelle ankommen müsste wenn alle Autos die dort tanken den gleichen Energieinhalt in Form von Strom brauchen? Man müsste wissen wieviele Liter da am Tag verkauft werden.
Meine eigene Landtankstelle lag im Schnitt bei 5800 Liter/Tag. Aktuelle Zahlen hab ich nicht weil ichs seit 2012 verpachtet hab.

Internet:
Norm-Benzin Euro-5 8.67 kWh/Liter
Norm-Diesel Euro-5 9.79 kWh/Liter

Das sind dann 53534 kWh am Tag (Wenn ich 50% Diesel annehme) die hier vertankt werden. Jetzt weiss man um die Wirkungsgrade und müsste umrechnen wieviel Strom vergleichbar für E Autos zur Verfügung gestellt werden müsste. Übrigens sind im Umkreis von etwa 5km noch 3 Tankstellen. Die werden etwa das Gleich verkaufen.

Ich bin kein E-Techniker aber welche Leitungen würde das benötigen? Welche Anschlüsse? Eine große Autobahntankstelle wir wohl um mind. den Faktor 10 mehr brauchen. Sind die Leitungskapazitäten zu schaffen? Sind die Produktionskapazitäten zu schaffen?

Solange diese Fragen nicht zufriedenstellend beantwortbar sind werde ich unsere relativ alten Autos hegen und pflegen. Durch die Möglichkeit des Wechselkennzeichens in Ö kann ich immer mit einem kleinen billigen Auto den Alltag bewältigen und zum Transport von (Musik-)Gerät oder Wohnwagen darf der RAM dann mal raus. Der kleine Wagen hat dann fast keine Fixkosten da nur das teurere Auto bezahlt werden muss (Steuer/Versicherung).

Einzig ein E-Bike kann ich mir gut vorstellen :-)...aber nicht vor 60 sagt meine Frau...nun gut.

LG
Auge
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

ich denke, die Vielfalt macht es und das Erkennen, welche Antriebsart für welchen Zweck geeignet ist.
E-Antrieb ist nicht gleich E-Antrieb.

Die Eisenbahn fährt z.B. durchaus schon etwas länger mit E-Antrieb und das z.Teil mit sehr großen Lasten. Es käme bei der Bahn aber vermutlich keiner ernsthaft auf die Idee, die Fahrzeuge ausschließlich mit Strom aus Akkus zu betreiben.

Es hat in meinen Augen nichts mit Aufgeschlossenheit zu tun, wenn man sich aktuell (leider auch politisch) daran verbeißt, dass Batterie-Autos das Non-Plus-Ultra sind.
Zudem ist es m.E. ganz objektiv so, dass die aktuell verwendeten Akkus inkl. Garantieversprechen usw., keine ernsthafte Alternative für alle Arten von Straßen-Fahrzeugen sind. Sinnvoll ist m.E. momentan nur für Kurzstrecke.

Auf Kurzstrecke kann man gut mit heutigen Akkus klar kommen, die eine beschränkte Kapazität haben und Ladezeiten spielen oftmals keine ernsthafte Rolle. Zudem erhöht langsames Laden die Lebensdauer des Akkus.
Durch die insgesamt häufig relativ wenigen Kilometer, die im Jahr zusammen kommen, sollte die Lebensdauer des Akkus eine nicht so große Rolle spielen. "Mörder"leistungen, die wiederum, bei häufigerer Anwendung, die Lebensdauer des Akkus verkürzen können, braucht ein Kurzstrecken-Fz i.d.R. nicht und mit einer Beschränkung auf maximal 130km/h sollte man bei Kurzstrecke gut leben können.

Vielleicht sollte man sich herstellerseitig bei heutigen E-Kleinwagen mal Gedanken machen, dass diese zumindest immer mit einer kleinen Anhängelast ausgestattet werden, denn wenn man so ein Fz z.B. auch mal für den ungebremsten Anhänger für sperrige Teile vom Baumarkt nutzen kann, könnte sich die Akzeptanz erhöhen.

Um aufs Thema zu kommen, wo es ja hier eher um das WoWa-Ziehen geht:
Warum sollte man z.B. meinen kleinen Puck L nicht mit einem 200PS-E-Auto ziehen können, wenn man mit den genannten Einschränkungen klar kommt, bzw. Camping in der näheren Umgebung macht? Das sollte eigentlich ohne Probleme realisierbar sein.
Mit einem VW ID4 geht das z.B.

Mit dem VW ID3 geht das z.B. nicht.....der ID3 gehört nicht zu den Kleinwagen, sondern zur Kompaktklasse (der soll in die Fußstapfen des Golf treten...).
Die Preise sind m.E. noch akzeptabel. Mit großem 77kwh-Akku, denn ich für das WoWa-Ziehen als absolutes Minimum betrachte, liegt man inkl. Prämie so bei knapp 40t€.
Trotzdem hat der keine Anhängelast ist somit, trotz 200PS (immerhin unter 8 sec von 0 auf 100) und fast 2T-Leergewicht nicht mal für den viel zitierten Baumarktanhänger zu gebrauchen.
Abgesehen davon, dass VW bei diesem Fz die Effizienz mit der Wärmepumpe offenbar noch nicht im Griff hat, wäre das eventuell ein Grund, so ein Fz nicht zu kaufen.
GT230/Puck L
neja
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

auge hat geschrieben: 12.01.2021, 09:56
WD40 hat geschrieben: 11.01.2021, 23:31 Moin,
:thumbs: Genau so ist es.
Ich meine auch, das Zauberwort kann Vielfalt heißen.
Am Ende wird sich die bessere Technologie durchsetzen.
Das wäre eine gute Idee. Ohne zuviel Eingriffe oder mit vergleichweise Ausgeglichenen Eingriffen.

Was ich an dem Thema nicht verstehe ist, warum man keinen sanften Übergang wählt. Bestehende Systeme (Verbrennen von Kraftstoffen) kann man prozentual langsam CO2 optmieren indem man CO2 neutrale Kraftstoffe beimengt. Das würde sofort eine Breitenwirkung entfachen und es müssten nicht lauter neue Fahrzeuge gekauft werden (Achja, Und die alten Fahrzeuge fahren sowieso nur woanders weiter).
Ob Ethanol oder E-Fuels. Die ganze Verteilung wäre bereits da (Ladestationen und Stromtrassen zu bauen ist ja auch nicht ohne).

Hat mal jemand ausgerechnet wieviel Strom an einer durchschnittlichen deutschen Autobahntankstelle ankommen müsste wenn alle Autos die dort tanken den gleichen Energieinhalt in Form von Strom brauchen? Man müsste wissen wieviele Liter da am Tag verkauft werden.
Meine eigene Landtankstelle lag im Schnitt bei 5800 Liter/Tag. Aktuelle Zahlen hab ich nicht weil ichs seit 2012 verpachtet hab.

Internet:
Norm-Benzin Euro-5 8.67 kWh/Liter
Norm-Diesel Euro-5 9.79 kWh/Liter

Das sind dann 53534 kWh am Tag (Wenn ich 50% Diesel annehme) die hier vertankt werden. Jetzt weiss man um die Wirkungsgrade und müsste umrechnen wieviel Strom vergleichbar für E Autos zur Verfügung gestellt werden müsste. Übrigens sind im Umkreis von etwa 5km noch 3 Tankstellen. Die werden etwa das Gleich verkaufen.

Ich bin kein E-Techniker aber welche Leitungen würde das benötigen? Welche Anschlüsse? Eine große Autobahntankstelle wir wohl um mind. den Faktor 10 mehr brauchen. Sind die Leitungskapazitäten zu schaffen? Sind die Produktionskapazitäten zu schaffen?
Das Problem an "Tankstellen" (also einer Ansammlung von Schnell-Ladesäulen) könnte dabei weniger die Energie"menge" pro Tag sein, als vielmehr die Tatsache, dass ja nicht kontinuierlich "getankt" wird, sondern es Stoßzeiten gibt.
E-Energie wird, wenn keine Zwischenspeicherung vorhanden ist, just in time benötigt und das bedeutet, dass die E-Infrastruktur für den Maximalbedarf in Stoßzeiten ausgelegt sein muss.
Die Anzahl der Ladesäulen muss, wenn man von Stoßzeiten ausgeht, größer sein, als die Anzahl der aktuellen Kraftstoff-Zapfstellen, denn der reine Tankvorgang (bis ca 80%) dauert bei E-Autos ca um den Faktor 10 länger als bei Flüssigkraftstoff.

Wenn die E-Infrastruktur es nicht hergibt, dass die erforderliche E-Leistung in Stoßzeiten bewältigt werden kann, muss die Ladeleistung pro Zapfstelle zu diesen Zeiten entsprechend reduziert werden. Folge: entweder längere Aufenthalte an den Ladesäulen, was bezüglich des Durchsatzes der Autos zu Schwierigkeiten führen könnte oder weniger Reichweite pro Tankvorgang.
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Hephaistos ETC 693
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Das mit dem Durchschnittsverkauf einer Tankstelle gegenzurechen ist interessant !

Hm, mal ganz einfach überschlagen :

Die Landtankstelle von Auge verkaufte einstmals pro Tag abgerundet 5000 Liter Kraftstoff.
Abgerundet, damit man Diesel und Benzin über einen Kamm scheren kann.

Hier geistert immer wieder herum, dass eine Ladung im E-Fahrzeug ungefähr 25 Litern Kraftstoff entspricht.
So von wegen vergleichbarer Reichweite mag das auch hinkommen.

Also hat die Landtankstelle umgerechnet pro Tag 5000 Liter Suppe / 25 Liter pro Ladung = 200 Ladungen verkauft.

Eine Ladung dauert mindestens eine Stunde am Supercharger, und nachts um drei kommt da keiner zum Laden.
Also 200 Ladungen pro Tag zu je einer Stunde Dauer innerhalb von 12 Stunden......

200 / 12 = 17 Supercharger im gleichmäßig verteilten Dauerbetrieb !
Reicht da der Platz an der üblichen Landtankstelle ?

Je nach Akku braucht de Supercharger 50 bis 100 kW, nehmen wir 75 kW als Mittelwert.
75 kW mal 17 Stück = 1275 kW = 1,3 MW

1,3 MW sind schon eine ganze Menge, ob das so einfach aus dem Netz kommt, ohne dass im Rest von der Straße das Licht dunkler wird ?

Bei 400 Volt und drei Phasen gibt das 1,3 MW / 400 Volt / 3 Phasen = 1083 Ampere
Das wird dann schon ein richtig dickes Kabel, was man erst verbuddeln muss !
Unser Hausanschluss für ein Drei-Familien-Haus ist mit 100 Ampere abgesichert...........

Und wenn man eine ungleichmäßige Verteilung der Auslastung unterstellt, werden das noch mehr Superscharger :shock:
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neja
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

Hephaistos hat geschrieben: 12.01.2021, 10:39 Das mit dem Durchschnittsverkauf einer Tankstelle gegenzurechen ist interessant !

Hm, mal ganz einfach überschlagen :

Die Landtankstelle von Auge verkaufte einstmals pro Tag abgerundet 5000 Liter Kraftstoff.
Abgerundet, damit man Diesel und Benzin über einen Kamm scheren kann.

Hier geistert immer wieder herum, dass eine Ladung im E-Fahrzeug ungefähr 25 Litern Kraftstoff entspricht.
So von wegen vergleichbarer Reichweite mag das auch hinkommen.
Na ja, diese Zahl kann man anhand des durchschnittlichen, mechanischen Wirkungsgrades von aktuellen Dieselmotoren durchaus als Anhaltspunkt für Vergleiche verwenden.
Es geht dabei darum, dem mehrheitlich immer noch Verbrenner-fahrenden Mitbürger, eine einfache Möglichkeit zu bieten, Energieinhalte von Akkus einschätzen zu können.
Bei "kwh" hat man meist (noch) keine Vorstellung davon, was man mit einer bestimmten Energie(menge" anfangen kann und die Reichweitenangaben der Hersteller sind eben genau so fantasievoll optimistisch, wie die angegebenen Durchschnittsverbräuche bei Verbrennern und lassen, genau wie diese, keine Rückschlüsse zu, wie das bei einem Gespann aussehen könnte.
Bei diesem Vergleich sind die Verluste, die durch den Entladewirkungsgrad des Akkus und den Wirkunggrad des E-Motors/Regelung noch nicht mal enthalten.
Bei Ladung an der Wallbox bzw. direkt über 230V käme dann noch der Verlust durch die Wandlung von Wechselstrom zu Gleichstrom hinzu, wenn es um die Bezahlung geht.

------

Das Problem der E-Infrastruktur könnten die angekündigten hohen Ladeleistungen pro Ladesäule werden, die ja in Richtung 300-450kW tendieren.
Dies sicher zu stellen, wird vermutlich ohne massive Zwischenspeicherung in der unmittlebaren Nähe der Säulen, kaum möglich sein.

Das bedeutet:
zusätzliche große Akkus in der Nähe der Ladesäulen
zusätzliche Ladeverluste dieser Akkus

große Ladeleistungen bedeuten zudem immer:
Verlustreiche Kühlung des Akkus und i.d.R. auch verlustreiche Kühlung bei der Wandlung von Drehstrom in Gleichstrom an der Ladesäule.

Der Gesamtwirkungsgrad wird dadurch definitiv nicht besser....
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von bummeltroll »

Hallo
neja hat geschrieben: 12.01.2021, 11:00 Na ja, diese Zahl kann man anhand des durchschnittlichen, mechanischen Wirkungsgrades von aktuellen Dieselmotoren durchaus als Anhaltspunkt für Vergleiche verwenden.
Es geht dabei darum, dem mehrheitlich immer noch Verbrenner-fahrenden Mitbürger, eine einfache Möglichkeit zu bieten, Energieinhalte von Akkus einschätzen zu können.
ich sage mal Danke @neja für diese einfache Vergleichsmöglichkeit. :thumbs:
Das mit dem halbvollen Tank (25 l) kann ich mir nun gut vorstellen.

Bei den von Euch ausgerechneten Strömen gehe ich davon aus,
dass es in den Innenstadtparkhäusern (also generell in Gebäuden)
in der nahen Zukunft keine Schnell-Lade-Infrastruktur geben wird, oder?

Da müßten doch ganz andere Brandschutz-Maßnahmen in den alten Parkhäusern
realisiert werden.
Einfach Kabel plus ein Dutzend wallboxes wird sich kein Besitzer erlauben können.

Wenn das aber zutrifft, dann müßte man zum eTanken wieder woanders hin. :?

Ich freue mich schon aus Gründen des Lärmschutzes in der Stadt auf mehr leichte Elektro-Autos.

Grüsse
bummeltroll
miell
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von miell »

Mich, den absoluten Laien, irritiert immer schon, wenn ich von der enormen Beschleunigung der E-Autos von 0 bis 100 Km/h lese.
Das geht doch zulasten des Akkus!
Ich finde, das Sprinten auf der AB oder an der Ampel sollte eigentlich der Vergangenheit angehören.
Gerade, wo es doch erwiesen ist, dass der gleichmäßige, ja behäbige Verkehrsfluss bei der heutigen Verkehrsdichte schneller zum Ziel führt.
Wieso reicht nicht eine 30 Sekunden-Beschleunigung von 0 bis 100 Km/h?
Das würde die Verkehrssicherheit erhöhen, den Akku schonen und die Reichweite wesentlich erhöhen?

Womit aus meiner Sicht automatisch wieder die Frage von Tempo 100 Km/h auf Autobahnen und 80 Km/h auf Landstraßen in den Fokus rückt.
Anders als bei den Verbrennern zöge bei den im wesentlichen "computergesteuerten" E-Autos auch nicht das Gegenargument, dass die Einhaltung der Geschwindigkeiten nicht zu überwachen ist.
Sehe ich da was falsch?
Eriba Puck L 1997
trolloholic
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von trolloholic »

miell hat geschrieben: 12.01.2021, 11:49 Wieso reicht nicht eine 30 Sekunden-Beschleunigung von 0 bis 100 Km/h?
Das würde die Verkehrssicherheit erhöhen, den Akku schonen und die Reichweite wesentlich erhöhen?
und Ampelphasen dann im Viertelstunden-Takt? :PM:

Die Beschleunigungswerte sind doch ein netter Nebeneffekt, weil beim E-Motor das volle Drehmo gleich zur Verfügung steht.
Wahrscheinlich müssen die kräftigsten Autos abgeregelt werden, weil die Reifen sonst schlapp machen...
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bummeltroll
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von bummeltroll »

trolloholic hat geschrieben: 12.01.2021, 11:57
miell hat geschrieben: 12.01.2021, 11:49 Wieso reicht nicht eine 30 Sekunden-Beschleunigung von 0 bis 100 Km/h?
Das würde die Verkehrssicherheit erhöhen, den Akku schonen und die Reichweite wesentlich erhöhen?
und Ampelphasen dann im Viertelstunden-Takt? :PM:
:D :thumbs:
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