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Re: Fass aufmachen

Verfasst: 22.05.2021, 16:29
von Trollpatsch
@Roman
Habt ihr da in den Fluß gesch.... :shock:

Seit ihr mit dem Boot mit Bus und Bahn an die Ardeche gereist?
Da kam dann wirklich der Donnerbalken ins Spiel.... Angereist sind wir mit dem 250 000 km Käfer, der schlappe 250 000 km auf dem runden Buckel hatte. Das Auto stand dann für gute 2 Wochen unterhalb der Strasse geparkt, wir und Freunde haben alles runtergeschleppt, was uns zum Aufbau eines Camps unerlässlich erschien.
Meine Anspielung auf den Zeitpunkt eurer Touring Urlaube war natürlich wissentlich anachronistisch.
In der Ardèche waren wir Mitte der 70er. Warst du da schon in der Schule? :wink:

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 22.05.2021, 16:47
von Roman
Ja, Mitte der 70er bin ich eingeschult worden. Deine Käferreise kann ich aber toppen. Ich bin damals mit dem Käfer vom Saarland 800 km nach Berlin gefahren und wieder zurück, dann weiter an der Ardeche vorbei an die Costa Brava. Nicht dekadent zu zweit mit fettem Faltboot auf der Rückbank, nein, zu viert, Vadder, Mutter, die Schwester und ich. Mit Zelt. Und ohne Klo. Das ganze etwas unfreiwillig, weil der dolle Sechszylinder von Vadderns Opel auf Höhe Kaiserslautern auf dem Weg nach Berlin die Grätsche gemacht hat. Dann musste die Reise mit Mutterns Käfer stattfinden.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 22.05.2021, 19:03
von Trollpatsch
Prima! Sowas schult für's Leben! :wink:
Dann sitzt man die Tausende von Kilometern in die entferntesten Urlaubsgebiete auf der linken Backe ab.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 15:10
von Andy111
War das hier der offizielle Klofred? 😅


Mir wurde da gerade was auf Instagram als Werbung vorgeschlagen und musste direkt an den Klofred denken.

Darf ich vorstellen:

Die Zerhackerpumpe die das Klo zur komfortablen zerhackter Toilette verwandelt. :ALAAF: Der Name, meine fresse.
Für den Namen würde ich die allein schon gerne kaufen 🤣

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 16:10
von Trollman
Da muß man aber schon staubtrockene Martinis trinken um sowas zu brauchen.
Solche Mixer waren bei uns in den USA in der Küchenspüle eingebaut. Praktisch aber nicht sehr umweltfreundlich.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 16:12
von renault troll 550
@ Roman

Ich hoffe Du kannst mit Neid umgehen, ich habe ein Faltboot und einen Troll mit Klo, das Faltboot wird regelmäßig benutzt, das Klo noch nie.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 16:29
von road-movie
Trollman hat geschrieben: 21.05.2022, 16:10 Praktisch aber nicht sehr umweltfreundlich.
Warum? Ich kenne die Dinger nicht.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 17:17
von Trollman
Bioabfall geht in den Abfluß.

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 17:46
von Roman
Traurig grabscht die kleine Ratte ins Leere, wenn das lecker Hapahapa püriert an ihr vorbei schwimmt. :cry:

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 18:22
von road-movie
Am Freitagaben brummt das Geschäft in der Rattenbar, wenn die Familien genüsslich an den plastikfreien Strohalmen nuckeln (Opa Friedrich mit Karies freut es). :)

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 22:10
von upsma
OT :D Francois, Gratulation zum neuen Lieblings Gefährt :D :thumbs:

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 22:16
von Roman
renault troll 550 hat geschrieben: 21.05.2022, 16:12 @ Roman

Ich hoffe Du kannst mit Neid umgehen, ich habe ein Faltboot und einen Troll mit Klo, das Faltboot wird regelmäßig benutzt, das Klo noch nie.
Ahh, verstehe: Mein Boot! mein Auto! mein Klo!

Da kann ich mithalten. Dazu eine Geschichte in Bildern. Es waren die fetten 80er, Wohlstand war ins Land gekommen, so auch in meinem Elternhaus.

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Meine Mutter war es leid, so eine beschissene, altmodische Karre zu fahren, was Neues sollte her, was Schickes, Modernes:

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Ein Peugeot 104. Und - zum Thema - auch wir konnten uns ein Faltboot leisten, wenn auch nicht das gute Klepper, sondern das günstige aus aus DDR-Fabrikation, Vertrieb Camping Neckermann oder Quelle, das weiß ich nicht mehr so genau.

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Hier beim Teile-Puzzle mein Freund Stefan. Stefan, wenn du das liest, ich lebe noch!

Aber auch der Vater war geheilt von seiner Opel-Leidenschaft, genau genommen die Schnauze gestrichen voll von diesen Drecksmotoren, die trotz aller Pflege nach 130T Kilometer stehts die Grätsche machten.

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Ein schöner 230E wurde angeschafft, ein Jahreswagen, extra aus dem Stuttgarter Raum beschafft.

Ich war 15, 16 Jahre jung, selbstverständlich habe ich mich nicht in ein albernes DDR-Boot aus Stoff gesetzt.

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Das Stehbrettsegeln kam damals gerade in Mode. Nach dem Prolog nun zur Geschichte. Meinem Vater war die Autopflege stets von großer Wichtigkeit, besonders die Technische, keine Inspektion wurde ausgelassen, Checkhefte gepflegt, Motoröle gewechselt usw. usw. usw. Meine Mutter dagegen legte in dieser Hinsicht eine gewisse Nonchalance an den Tag, sprich, ihr war der Blödsinn total egal, was nicht selten des Gatten Unmut erregte. Leider ist bekanntlich das Schicksal häufig ungerecht. So kam es, dass die top gepflegten Opel ein Quell steten Ungemachs gewesen sind. Wie oft saß ich im Winter neben dem Vadder und hörten dem Orgeln des Anlassers zu. Genau erinnere ich mich an den Sound der zur Neige gehenden Batterie. Mit fallender Spannung stieg die Gewissheit, heute wieder nicht rechtzeitig zur Schule zu kommen. Spätestens nach 130T Kilometer verreckten die Motore dann völlig, so halt auch vor jener Tour zuerst gen Osten, dann nach Westen. Mutters Käfer dagegen lief und lief und lief, ohne jeden Ölwechsel, Inspektionen, ha, gelacht!

Bis zum Wechsel auf die Marke Peugeot. Mutti glaubte dem roten Lämpchen mit der kleinen Ölkanne drauf keine große Bedeutung schenken zu müssen. So kam es dann alsbald zu einem kapitalen Kolbenfresser. Der Triumph des Gatten währte nicht sehr lange. Wir fuhren mit dem neuen Mercedes nach Saarbrücken zu Karstadt Sport, das Surfbrett Hifly 222 gab es dort im Angebot für 999,- DM, das weiß ich noch. Das neue Board war ordentlich auf dem Dach verzurrt, die Familie saß im Auto, Vater drehte den Schlüssel und orgelorgelorgelorgel. Orgelorgelorgelorgel. Orgelorgelorgelorgel... Ja, Gott hat einen linken Haken. Ich erinnere mich noch genau an die für mich extrem saubere Mercedeswerkstatt Saarbrücken, in die wir abgeschleppt worden waren.

Ja, liebe Mitbürger, die ihr zu dieser Zeit noch in der DDR geweilt habt, ihr seht, auch wir Wessis hatten unser Kreuz zu tragen. Auch das Faltboot war nicht gut verarbeitet. :mrgreen:

Aufmerksame Leser werden jetzt fragen: Und das Klo? Was ist nun mit dem Klo? Nun, dazu glaube ich sagen zu dürfen: Mitte der 80er gab es noch kein Campingklo. Campingklos waren damals schlicht noch kein Thema. Wie man sieht, war ich stark in der Camping-Szene eingebunden. Dauercamping, Jägerzaun, Cote d'Azur, Großeltern fuhren Tabbert, ...habe ich alles mitgemacht ... nein, ein Campingklo hatte irgendwie niemand, ich wusste bis zum Foren-Eintritt hier gar nicht, dass es so was überhaupt gibt. Unser Kip (siehe oben) hatte zwar ein Badezimmer mit Waschbecken, aber ein Klo gab es darin nicht. Campingklos müssen so Ende 80er, Anfang 90er aufgekommen sein. Gab es in der DDR Camping-Klos? Vermutlich nicht, Campingklos sind so ein Ding der Berliner Republik.

Aber hiermit oute ich mich heute, ich mache es öffentlich: Ich habe von Poldy ein Klo gekauft. Ein Thetford Dingsbums, schon älter, aber original verpackt und unbenutzt, zum einbauen, mit Klappe außen. So richtig passt es aber nicht in meinen Troll. Ich bin noch ein wenig ratlos.

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Das ist es. Mein erstes eigenes Campingklo. Ist es nicht schön, wie es erstrahlt im Sonnenlichte?

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 21.05.2022, 22:31
von silkstockings
>>Aber hiermit oute ich mich heute, ich mache es öffentlich: Ich habe von Poldy ein Klo gekauft. Ein Thetford Dingsbums, schon älter, aber original verpackt und unbenutzt, zum einbauen, mit Klappe außen. So richtig passt es aber nicht in meinen Troll. Ich bin noch ein wenig ratlos.<<

Geht es dir gut? Ich meine, ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Oder auch: wer bist du und was hast du mit Roman gemacht?

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 22.05.2022, 07:17
von Piratentroll
Moin,

Roman ist auch 50+. Da stellt sich Altersweisheit ein. Ungewollt, als biologischer Prozess. Ohne eigenes Zutun. Da mach’se nix.

Altersweisheit führte häufig zu einer unerschütterlichen Gelassenheit, die nicht selten in ein Desinteresse an der Welt umschlägt, auch wenn der Verweis auf Altersweisheiten bei der lebensfrohen Dorfjugend ein verschämtes Unbehagen hervorrufen.

Altersweisheit

Altersweisheit (Deutsch)

Wortart: Substantiv, (weiblich)

Silbentrennung
Al|ters|weis|heit, Mehrzahl: Al|ters|weis|hei|ten
Aussprache/Betonung
IPA: [ˈaltɐsˌvaɪ̯shaɪ̯t]
Bedeutung/Definition
1) kein Plural: Weisheit, die man durch ein gehobenes Alter besitzt
2) Ausspruch, die von 1) zeugt
Begriffsursprung
Determinativkompositum aus den Substantiven Alter und Weisheit mit dem Fugenelement -s
Übergeordnete Begriffe
Weisheit

Re: Fass aufmachen

Verfasst: 22.05.2022, 17:03
von cailin
Roman hat geschrieben: 21.05.2022, 22:16 Aber hiermit oute ich mich heute, ich mache es öffentlich: Ich habe von Poldy ein Klo gekauft. Ein Thetford Dingsbums, schon älter, aber original verpackt und unbenutzt, zum einbauen, mit Klappe außen. So richtig passt es aber nicht in meinen Troll. Ich bin noch ein wenig ratlos.
da kannste aber froh sein, dass ich damals nicht zu erst beim "Meister aller Umbauarbeiten " nachgefragt hatte.. als ich das Neue Luxusbad in der Tritonette (und Ja Poldi, ich kann hören, was du gerade denkst.. lass das mit der verkorsksten Endung) drin hatte, hat er mir gesagt, dass er noch eines über hatte...

bin gespannt.. aber sehr schick so im Sonnenlicht.