Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

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Feger ETC 421
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Feger ETC 421 »

Roman hat geschrieben: 19.08.2023, 11:29 Bei uns kann jetzt ein Jobfahrrad kaufen/mieten/leasen, so ganz habe ich das noch nicht kapiert. Jedenfalls spart man Steuern dadurch, ähnlich wie beim Dienstwagen. Beim Gedanken an den ganzen Papierkram, der das nachsichzieht, Leasingverträge, Versicherung, Serviceverträge für Reparaturen/Wartung... habe ich schon gar keinen Bock mehr da drauf.
Die Idee hatte ich auch.

Nachdem wir aber gesehen haben, wat dat für'n Wickel iss, hab ich das Fahrrad einfach so gekauft, guten Preis bekommen und gut iss. Nu isses direkt meins.

Gruß, der Feger
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Roman
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roman »

renault troll 550 hat geschrieben: 19.08.2023, 19:32 Ich bin am Donnerstag mit dem ICE pünktlich in München abgefahren und pünktlich in Berlin angekommen, es war ein irres Erlebnis, vielen Dank an Andy und seine Kollegen die solche Erlebnisse möglich machen.
Ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Hab ich den Sarkasmus übersehen?
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humarne
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von humarne »

Roman hat geschrieben: 19.08.2023, 11:29
Bei uns kann jetzt ein Jobfahrrad kaufen/mieten/leasen, so ganz habe ich das noch nicht kapiert. Jedenfalls spart man Steuern dadurch, ähnlich wie beim Dienstwagen. Beim Gedanken an den ganzen Papierkram, der das nachsichzieht, Leasingverträge, Versicherung, Serviceverträge für Reparaturen/Wartung... habe ich schon gar keinen Bock mehr da drauf.
An und für sich ist das nicht so komplex.
Du suchst ein Rad aus und lässt dir vom Händler ein Angebot geben. Das ist ja mehr oder weniger identisch mit einem Kauf. Dann meldest du dich auf der Jobradseite an, lädst da das Angebot hoch, schickst das weg. Das wird dann von deinem Arbeitgeber freigegeben, dadurch wird die Bestellung ausgelöst. Wenn das Rad abholbereit ist, kriegst du per Mail eine Abholbescheinigung, die bringst du dem Händler mit und tauscht die gegen dein Rad.

Für eine Wartung suchst du dir einen Händler, der mit Jobrad kooperiert, in der Regel wo du das Rad gekauft hast. Auf der Webseite von Jobrad kriegst du einen Code, den gibst du dem Händler im Tausch gegen dein Rad, wenn es fertig ist.

Versicherung bei Diebstahl ist in dem Sinne keine. Wenn geklaut, wird der Vertrag beendet. Du kannst dann entweder ein neues Rad bestellen und wieder von vorne anfangen, oder eben nicht.

Für die mögliche Übernahme am Ende kriegst du eine Mail, mit dem Hinweis, dass du entscheiden sollst, ob du das Rad übernehmen willst, oder nicht. Auch das geht wieder über die JobRad Seite. 2 Klicks, fertig. Wenn kein Interesse besteht, wird das Rad bei dir abgeholt, falls du es behalten willst, kriegst du etwas später eine Rechnung mit der Ablösesumme. Bezahlen, fertig.

Es klingt alles komplizierter, als es ist. Aus meiner Erfahrung mit inzwischen 3 Jobrädern ist das alles ziemlich überschaubar.
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Leider hinter der Paywall:
Man versteht nicht mal Bahnhof
Es kann doch nicht so schwer sein, einen Zug nach Fahrplan ans Ziel zu bringen, denkt man. Bis man erlebt, was im Hintergrund los ist, wenn auch nur eine Weiche streikt.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-08/ ... ktlichkeit
Es kann doch nicht so schwer sein, einen Zug nach Fahrplan ans Ziel zu bringen, denkt man. Bis man erlebt, was im Hintergrund los ist, wenn auch nur eine Weiche streikt.
[...]
Wenn Fahrgäste sich wundern, warum ihr Zug "außerplanmäßig zum Halt kommt"; wenn man in der Regionalbahn sitzt und sich ärgert, dass schon wieder ein ICE überholen darf; wenn man sich fragt, warum der Zug jetzt schon viel länger als geplant an diesem Bahnhof hält – dann liegt das oft an den Entscheidungen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer der acht Betriebszentralen der DB Netz treffen, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn.
[...]
Der Stressverursacher ist, wie so oft bei der Bahn, eine Weiche. Weil die bei Bad Wilsnack in Brandenburg defekt ist, können die Züge auf der Strecke Berlin–Hamburg nur ein Gleis nutzen statt zwei. Ein ICE aus München, zwei Regionalbahnen der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) und zwei Güterzüge – sie alle müssen Matthes und Schulz durch den Engpass quetschen.
[...]
Durch Zwischenfälle wie liegengebliebene Züge oder medizinische Notfälle ändert sich die Reihenfolge ständig. Um das zu simulieren, verlängert oder verkürzt Matthes die bunten Linien mit dem Mauszeiger auf einem ihrer Bildschirme. Die Entscheidungen der Zugkoordinatorin teilt die Fahrdienstleiterin den Lokführern mit und stellt die Weichen und Signale an der Strecke entsprechend. Die obersten Ziele: Sicherheit gewährleisten und die Gesamtverspätung aller Züge so gering wie möglich halten. Ein Bildschirm im Eingangsbereich zeigt an, wie pünktlich die Bahnen im Zuständigkeitsbereich der Betriebszentrale gerade sind, täglich und stündlich. Die Zahlen scheinen ein Politikum zu sein – sie dürfen nicht veröffentlicht werden.
[...]
"Mir bleibt nur, dich um Geduld zu bitten", sagt Matthes der Lokführerin. "Wir haben gerade viele Zugfahrten im eingleisigen Abschnitt. Aber wir haben dich auf dem Schirm." Und dann leicht genervt: "Ja, ich spreche mit der Fahrdienstleiterin, dann sag ich dir Bescheid."

Matthes legt auf und verdreht die Augen. "Und dann haste noch ungeduldige Lokführer. Die pöbeln dir ins Ohr, aber du darfst nicht unfreundlich werden, musst immer ruhig bleiben." Dazu muss sie jede Entscheidung dokumentieren. Alle Verspätungen ab 90 Sekunden muss Matthes in ihrem Programm einem Störfall zuordnen, zum Beispiel einer defekten Weiche.

Ständig klingelt ein Telefon. Die Lokführer sind genauso ungeduldig wie ihre Fahrgäste.
[...]
Und der Job wird nicht einfacher, denn der Verkehr auf den Gleisen wird dichter und dichter. 2022 legten alle Züge im deutschen Schienennetz zusammen fast zehn Prozent mehr Kilometer zurück als vor zehn Jahren. Allein in dem Nahverkehr, für den die Betriebszentrale zuständig ist, sind es mit dem Fahrplanwechsel Ende letzten Jahres 30 Prozent mehr Züge geworden. Das Streckennetz jedoch wächst nicht mit, bis 2015 schrumpfte es sogar und hat seitdem nur wenige Kilometer zugelegt. Mehr Züge, aber nicht mehr Platz auf der Schiene, das macht die bunten Linien auf den Bildschirmen von Maria Matthes noch schwieriger zu steuern. Dazu kommt, dass die Infrastruktur – also etwa Gleise, Oberleitungen, Stellwerke, Weichen und Signale – vielerorts veraltet ist und damit fehleranfällig. So wie die Weiche in Bad Wilsnack. Ein technischer Fehler und schon behindert ein Zug den anderen – es kommt zu Dominoeffekten.
[...]
Neben der Technik ist dabei die Vielfalt der Züge eine Herausforderung: "Wir haben Mischverkehre, Güterzüge mit bis zu 6.000 Tonnen fahren über dieselben Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo ICEs auf bis zu 230 Kilometer pro Stunde beschleunigen." Eigentlich wäre das kein Problem – wenn die Infrastruktur es hergäbe. Aber genau hier hakt es. "Wenn sich die Infrastruktur nicht verbessert, kommen wir an die Grenzen der Kapazität, auf manchen Strecken ist es schon so weit", sagt Hinke. "Da müssen wir unbedingt was tun."

Und es tut sich etwas. Bahn und Bundesregierung haben erkannt, dass es nicht reicht, die Infrastruktur nur zu reparieren, wenn sie kaputt ist. Das führt zu ständigen Behinderungen des Verkehrs. Stattdessen müssen Stellwerke und Signale auf vielen Strecken komplett erneuert werden, damit sie auf dem neusten Stand der Technik sind und langfristig zuverlässig funktionieren. Manche Weichen stellt die Bahn immer noch per Hand.

Die Bahn plant nun eine Generalsanierung der wichtigsten Strecken – auch wenn das bedeutet, dass die über Monate gesperrt sein werden. Es wird also erst mal schlimmer, damit es dann hoffentlich besser wird. 45 Milliarden Euro sollen bis 2027 zusätzlich in den Schienenverkehr gesteckt werden, verspricht die Bundesregierung. Noch hat sie nicht vollständig erklärt, woher sie das Geld nimmt. Aber nächstem Jahr soll es losgehen.
[...]
Ab 2024 soll zusätzlich ein Algorithmus den Zugkoordinatoren und Fahrdienstleiterinnen Lösungen vorschlagen, die die Gesamtverspätung so gering wie möglich halten. Aber entscheiden müssen die Fahrdienstleiter weiter selbst. Das Vertrauen in künstliche Intelligenz ist, genauso wie beim Auto, noch nicht groß genug, dass man ihr Entscheidungen über Leben und Tod überlassen will.
[...]
Doch nach zwei Stunden, in denen sie diskutiert und Linien verschoben haben, zwischen Schreibtischen hin- und hergerannt sind und mit genervten Lokführern telefoniert haben, ist eine Lösung gefunden. "Ein Knäuel haben wir gelöst", sagt Cornelia Schulz. "Jetzt warten wir auf das nächste."
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Deutschlandticket macht Nahverkehr teurer
Eine Studie des Verkehrsministeriums prognostiziert Milliarden-Mehrkosten bei Bussen und Bahnen. Damit scheint eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket schon jetzt absehbar: Es dürfte bald teurer werden als 49 Euro.

https://www.spiegel.de/auto/deutschland ... ee2c6c79b8
Aus dem Kurzbericht zur »Ermittlung des Finanzbedarfs für den ÖPNV bis 2031« geht hervor: »Um die Gesamtkosten des ÖPNV zu decken«, sei mit dem Deutschlandticket im Jahr 2031 »ein Zuschuss zwischen 20,7 und 31 Milliarden Euro nötig«. Ohne die Fortführung des Deutschlandtickets müssten im Jahr 2031 je nach Szenario lediglich zwischen 16,6 und 18,3 Milliarden an Steuermitteln fließen. Mit Ticket koste der ÖPNV bis zu 19,5 Milliarden Euro mehr als 2022.
[...]
Auch die Verkehrsunternehmen leiden unter gestiegenen Energiepreisen, Lieferengpässen und zu wenig Personal. Deshalb müssten nun entweder die Ticketpreise steigen, oder der Staat müsste mehr Geld zuschießen. Bislang teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket zu je 1,5 Milliarden Euro jährlich – bis 2025.
[...]
trolloholic
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gelaserte Scheiben

Beitrag von trolloholic »

interessant:
(mir als DAU war der technische Hintergrund bis dato unbekannt)

Mit Lasertechnik will die Bahn den Mobilfunkempfang im Nahverkehr verbessern
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ich hatte schon ein paarmal gelesen, dass man mit Scheibenbehandlung den Empfang verbessern kann. Aber in diesem Artikel wurde (für mich) zum ersten mal erklärt, wie das geht.
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Zur Ausnahme mal Bahnvorstandbashing:
Bonusauszahlung für Bahnvorstände verzögert sich erst um 10 Minuten, dann um 20 Minuten, dann um 80 Minuten, dann um 120 Minuten und entfällt schließlich ganz
https://www.der-postillon.com/2023/12/bahn-boni.html

@Andi: Wie ist das Zugfahren bei dem Wetter? Ich kann mir vorstellen, dass man sich über das Restlicht freut, aber das Wetter halt nicht sehr fotogen ist.

Wie ist denn die Stimmung innerhalb der Belegschaft zum Thema Streik? Solidarisch, kämpferisch oder sehr kontrovers?
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Chili ETC 412 »

Also, wir sind am Sonntag von Göttingen nach Hamburg gefahren. Am Mittwoch ging es wieder zurück. Das ganze für 95 Euro, für 2 Personen im ICE. Alles pünktlich und sehr bequem.
Andy111
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 14.12.2023, 08:43 Zur Ausnahme mal Bahnvorstandbashing:
Bonusauszahlung für Bahnvorstände verzögert sich erst um 10 Minuten, dann um 20 Minuten, dann um 80 Minuten, dann um 120 Minuten und entfällt schließlich ganz
https://www.der-postillon.com/2023/12/bahn-boni.html

@Andi: Wie ist das Zugfahren bei dem Wetter? Ich kann mir vorstellen, dass man sich über das Restlicht freut, aber das Wetter halt nicht sehr fotogen ist.

Wie ist denn die Stimmung innerhalb der Belegschaft zum Thema Streik? Solidarisch, kämpferisch oder sehr kontrovers?
Hallöchen ich bin auch mal wieder da.

Der Dezember war heftig, viele waren nicht da.
Wir haben ne Jahresarbeitszeit, sprich ist die voll kannste zuhause bleiben.
Das machen einige und gönnen sich so den ganzen Dezember oder länger.
Daher ist der Dezember immer arbeitsreich. Habe keine Woche unter 55h gehabt. Inklusive Weihnachten (zum Glück früh) und Nachtschicht über Silvester.

Frohes neues Jahr 🫡

Welches Wetter meinst du? Aktuell? Dauerregen und immer dunkel?
Ich fahre natürlich lieber im hellen. Im Dunkeln ist jetzt auch nicht problematisch. Die Scheinwerfer taugen eh nichts was auch Vorteile hat. Man sieht Sachen nicht die man vielleicht auch nicht sehen will. Alles wichtige leuchtet mich an oder ist rückstrahlend.

Regen ist halt auf Dauer anstrengend, wie auch beim Autofahren.
Zumal die Scheibenwischer meistens nur noch die Note mangelhaft von mir bekommen. 😬
Roland Stöckli
Beiträge: 146
Registriert: 12.03.2011, 15:50

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roland Stöckli »

Hallo Andy,

ich wünsche Dir für 2024 allzeit unfallfreie Fahrt und vor allem genug Freizeit für tolle Touring Reisen.
Alles Gute zum neuen Jahr, bleib gesund und hab eine gute Zeit.
Liebe Grüsse Roland Ex TEE Küchenchef
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