Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

trolloholic hat geschrieben: 12.06.2022, 07:04 wessen Bahnbashing meinst Du denn?
Nicht unbedingt hier, sondern allgemein in D (Medien. …)
Roman
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roman »

Bahn-Bashing ist eine Form des Widerstands von Menschen, die auf das Vsrkehrssystem angewiesen sind und die massiv darunter leiden. Die einzige Form der Notwehr, die übrig bleibt, maßloser Sarkasmus. Spätestens, wenn oben geschilderter Vorfall Dir passieren wird, würdest Du vermutlich auch einfallen in den Chor der Bahnbasher. Es ist halt nicht lustig, nachts stundenlang zwischen Hamburg und Bremen irgendwo auf einem Provinzbahnsteig zu stehen, ohne irgendeine Information und selbstverständlich ohne jemanden vor Ort, der das Bahnhofsgebäude aufschließen würde, z.B. wegen der Toiletten. So passiert meiner Kollegin, übrigens Autohasserin und damit Bahn-Expertin, aber sie lässt auch kein gutes Haar an dem Laden.

Ich bin zwei Jahre mit der Bahn gependelt zwischen Köln und Bonn. Damit gehöre ich - in der Theorie - zu den wenigen, die einfach vom Auto auf den ÖPNV umsteigen könnten. Von der Haustür zur Bürotür brauche ich mit der Bahn ungefähr eine Viertelstunde länger, wenn auf der Staße Stau ist. Es ist fast immer Stau. Also geschenkt. Bahnfahren ist etwas unkomfortabler wegen der Wege zu den Bahnhöfen, das kann man unter gesunder Bewegung verbuchen. Bahnfahren ist für mich viel billiger, weil ich ein Jobticket haben kann. Obwohl mich das Autofahren zur Arbeit geschätzt 300 Euro im Monat mehr kostet als die Bahn, tue ich mich jetzt nach Corona extrem schwer, wieder auf die Schiene umzusteigen. Mein Problem ist die Rückfahrt. Hin klappt meistens alles wunderbar. Mein Zug geht um 7:01, ich steh fünf Minuten vorher am Bahnsteig, um 8 Uhr schließe ich die Bürotür auf. Alles super.

Der Kampf beginnt auf dem Rückweg. Um in Bonn zum Bahnhof für meinen RE nach Köln zu kommen, muss ich ein paar Stationen mit der Straßenbahn fahren, die fährt quasi parallel zur Bahntrasse. Hier fängt die Absurdität schon an. Ich muss die Straßenbahn in die falsche Richtung nehmen, Richtung Koblenz, damit ich in Bad Godesberg in den Zug nach Köln einsteige, denn wenn ich das versuche auf dem nächstgelegenen Bahnhof, kriege ich keinen Sitzpatz mehr. An der Haltestelle der Straßenbahn muss ich mich entscheiden: Nehme ich die Straßenbahn nach Köln, die fährt dort auch ab. Ich bin damit fast zwei Stunden unterwegs auf sehr unbequemen Sitzen. Oder fahre ich zum Bahnhof, nehme den Regionalzug, dann bin ich in einer Dreiviertelstunde zu Hause. Ich schaue auf die App, wie die Verspätungslage der DB ist und entscheide. Leider kann ich mich auf die App nicht verlassen. Ich stehe dann mit vielen anderen in Godesberg am Bahnsteig - und warte. Nichts passiert, außer dass Schnellzüge und Güterzüge an uns vorbeifahren. Ungefähr 10 Minuten, nachdem der Zug hätte kommen müssen, sagt die Anzeige, dass er heute etwas 5 Minuten Verspätung hat. Nach 20 Minuten erhält man die Nachricht, er falle heute aus. Manchmal aber auch nicht, er bleibt angeschlagen bis der nächste Zug nach Köln (halbe Stunde später) einfährt, der ohne jede Info. Darauf kann man sich aber auch nicht verlassen. Irgendwann muss die Entscheidung getroffen werden, wieder zur Straßenbahn zu laufen und die langsame Variante zu nehmen. Dann wird sich der Nachhauseweg von knapp über eine Stunde auf drei Stunden verlängern. Wenn der Regionalexpress kommt, beginnt der Kampf um einen Sitzplatz. Es gibt die komfortablen, da hat man nur eine Person, die dicht gepresst neben einem sitzt. Es gibt die weniger komfortablen, dann sitzen noch zwei gegenüber, man weiß dann nicht wohin mit seinen Füßen. Und es gibt die, da sitzen die Fahrgäste wie die Hühner auf der Stange nebeneinander, dicht gepresst, Schenkel an Schenkel mit dem Nachbarn, auf jeder Seite einer. Oder eine. Alle reden von Meetoo, aber in der Bahn ist Zwangskörperkontakt zu Wildfremden normal. Die meisten kriegen eh keinen Sitzplatz und stehen dicht gedrängt. Das wird zum Training für den Kreislauf, wenn im Sommer der Zug mal eben für ein Stündchen auf freier Strecke hält. Die Klimaanlage setzt dann aus. Das passiert regelmäßig. Wie auch das ganze Drama mit den ausgefallenen und verspäteten Zügen. Gefühlt zwei Mal in der Woche. Also, noch Fragen bezüglich der Motivation für das Bahnbashing? Wenn du keine Wahl hast, ist es Ausdruck von Ohnmacht.
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road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ich bin zu doof zum Zugfahren :( Ich habe jetzt die Route Bayern - Kopenhagen - Amsterdam - Bayern für zwei Personen im August gebucht und danach ist mir aufgefallen, dass sich die Bahncard 25 sicherlich gelohnt hätte :(
Andy111
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

@ Roman:

Zu der App: die rb48 und rb26 werden nicht von der DB betrieben. In dem Falle ist es National Express und Trans Regio.
Erfahrungsgemäß klappt es da mit der Schnittstelle der Echtzeitdaten, und generell der Information über Ausfälle, Störungen, Probleme, zur Bahn weniger gut.
Die Antwort hilft dir natürlich nicht weiter, zeigt nur die negativen Seiten des Ausschreibungswahns des Nahverkehrs.

Sei froh, dass du nen 30 min Takt hast. Ich habe von Dortmund nur einen 60min Takt ins Sauerland nach Hause. Das ist oft ärgerlich wenn die Bahn zwei Minuten nach Dienstbeginn oder eben 2 min vor Dienstende abfährt.

Dafür werde ich aber mit satten 10 min Zeitersparnis zum Auto belohnt.
Und sie fährt sehr stabil. 10 min Verspätung sind die Seltenheit.


Dass deine Bahnen im Sommer „regelmäßig“ auf der freien Strecke eine Stunde rumstehen und die Klima ausfällt, halte ich für Dramatisierung.
Das hätte ich mitbekommen und der Zug müsste in solchen Fällen relativ schnell evakuiert werden, auch bei privaten. Dass eine Strecke mal gesperrt wird kommt vor, aber eher selten, bzw meistens kann noch umfahren werden.


Was würde denn für dich ein 1. klasse Aufpreis kosten? Würde das Ersparnis zum Auto natürlich schmälern aber du würdest wahrscheinlich einen Sitzplatz bekommen und der gefühlte Stress würde abnehmen.
Das wäre es mir wert.
Roman
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roman »

Das kann ich leider nicht sagen. Mir ist es nach einer viertel Stunde Recherche nicht gelungen herauszufinden, was eine Monatskarte, Regionalbahn, 1. Klasse zwischen Köln und Bonn kostet. Da fängt der Irrsinn schon an: Unfassbar viel Werbegeschwafel, aber ganz simple Sachen arten im Drama aus.

Für mein Jobticket bezahle ich 70 Euro, eine 1.Klasse-Variante gibt es nicht.

Ob ein Zug von einer privaten Gesellschaft betrieben wird, ist mir egal. Wenn ich in ein Hotel gehe und das Essen schmeckt nicht, dann braucht mir der Hotellier auch nicht damit zu kommen, er habe seine Restauration verpachtet. Manche Privatbahnen zeigen sogar die Ankunft minutengenau an, sie wissen also, wo sie sind. Ich vermute, die Privatgesellschaften sind ein Indiz für das Problem. Es geht um Gewinnmaximierung. Immer, wenn es um Gewinnmaximierung geht und es fehlt ein Markt, also eine Konkurrenz, dann wird der Kunde ausgepresst und die Leistung wird auf das minimalst Nötigste reduziert. Er hat ja keine Wahl.

Ich vermute, das Problem zwischen Köln und Bonn sind die beiden Gleise, die sich der Fernverkehr, der Regionalverkehr, der Nahverkehr und der Güterverkehr teilen müssen. Ich in meinem RE komme ganz am Schluss. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht IC und sogar Güterzüge passieren lassen muss auf der Strecke. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich Kilometerlange Brachen neben den Gleisen, dort liegen gestapelte Schwellen und Gleise. Es sieht so aus als ob dort eine Neubautrasse aufgegeben wurde. Das ist betriebswirtschaftlich sinnvoll, denn so eine Trasse kostet viel Geld und die Gäste fahren auch so. Müssen dann halt immer warten, wenn der Plan aus dem Takt gerät. Der Bonner HBF ist zu klein. Man hat das Problem versucht zu lösen, indem Züge hintereinander halten müssen. Das ist natürlich viel fehleranfälliger. Links und rechts war Platz, ich habe in den 90ern dort gewohnt. Dann wurde auf der einen Seite ein Hotel und jetzt auf der anderen Seite ein Bürokomplex gebaut direkt an die Bahnsteige. Das hat mehr Geld gebracht als noch weitere Bahnsteige.

Wenn man die Autofahrer von den Autobahnen auf die Schiene bringen möchte, müssten zwischen den Metropolen Dortmund-Düsseldorf-Köln-Bonn die Züge vermutlich im Fünfminutentakt fahren, so wie die Straßenbahnen in Berlin. Zumindest in den Stoßzeiten. Aber nicht auf den beiden Gleisen. Express-Züge auf den beiden Gleisen der Straßenbahn wäre eine weitere Lösung.

Wenn der ÖPNV noch nicht mal zwischen Metropolen wie D, K, BN klappt, dann braucht man sich über die Provinz gar keine Gedanken machen. Das sind reine Traumtänzereien. Das Autofahren wird verteuert, aber eine Wahl haben die Leute trotzdem nicht.
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Roman
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roman »

Heute kann ich auch Zugfotos präsentieren. Wir sind nach dem Reinfall vorgestern in Belgrad mit dem Zug nach Sofia gefahren. In Belgrad braucht es nämlich zum Überweisen einer Parkgebühr eine App. Diese App ist 10 MB gross, was ganz schön teuer wird, wenn ein MB einen Euro kostet. Serbien ist nicht EU, also können die Konzerne ohne Hemmung mit Roaming-Gebühren abkassieren. Nach Installation der App wurde man dann auf Serbisch in kyrillischen Buchstaben in einem sicherlich einwandfreien Leitsystem zum Bezahlvorgang des Parkplatzes geführt. Wir haben aufgegeben wie auf den Lofoten.

In Sofia haben wir darum den Zug genommen. Waggons und Lock scheinen aus den 70ern zu stammen. Fahrkarten kauft man bei der Schaffnerin im Zug, die handschriftlich den Tarif auf den Karten vermerkt. Ca. 75 Cent für die 15 Kilometer. Auf den Bahnhöfen gibt es noch die Bahner, die mit der Kelle die Weiterfahrt freigeben. Ich habe einen fotografiert, das fand der nicht so gut. Aber ich will was anders zeigen:

IMG_20220707_165010.jpg

Wie man sieht, ist die Tür geöffnet - während der Fahrt. Das hatte seinen Grund: Durchzug, denn es war recht stickig im Wagon, obwohl alle Fenster geöffnet waren. In Deutschland hätte es im ganzen Netz einen Notstopp gegeben, weil Deutsche bekanntlich sofort rausfallen. Die Bulgaren schaffen es, im Wagon zu verbleiben. Erstaunlich auch, dass es den einen Idioten nicht gibt, der sofort aufspringt mit Worten, vorwurfsvoll herausgeschautzt: Es ziiieeht! Und alle Fenster schließt. Der Zug fuhr auf die Sekunde pünktlich.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Finki »

So etwas kenn ich irgendwie. Und das Klo hat bestimmt unten einfach eine Öffnung Richtung Gleis. :shock: Ist ja fast wie Reichsbahn zu meinen Kindheitstagen. Voll nostalgisch Roman und viel Spaß noch. :thumbs:
Ein ERIBA im Land der QEK's. :D

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Herzliche Grüße aus Brandenburg der Stadt

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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Nachdem ich per Frühbucher meine Rundreise Bayern -> Hamburg -> Kopenhagen -> Husum -> Amsterdam -> Essen -> Bayern gebucht habe - ein paar 100€/Person fühle ich mich mit dem pauschalen 40€ für das Egal-wohin-Ticket leicht verarscht https://www.merkur.de/verbraucher/24h-e ... 51596.html
Aber stornieren und zum Edeka rennen, will ich auch nicht.

Ich träume gerade von einer 48h-Zugfahrt nach Istanbul bzw. Interrail für 660€/Monat für Erwachsene.

Wenn die Reise im August läuft, hätte ich da echt mal Lust drauf - vor allem, falls Schlafzüge dabei wären.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von renault troll 550 »

@ road-movie

Womit wieder erwiesen ist, irgendwie ist Mann*Frau immer der Bruder*Schwester des Wilhelm Tell, der Trottel.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 08.07.2022, 00:01 Nachdem ich per Frühbucher meine Rundreise Bayern -> Hamburg -> Kopenhagen -> Husum -> Amsterdam -> Essen -> Bayern gebucht habe - ein paar 100€/Person fühle ich mich mit dem pauschalen 40€ für das Egal-wohin-Ticket leicht verarscht https://www.merkur.de/verbraucher/24h-e ... 51596.html
Aber stornieren und zum Edeka rennen, will ich auch nicht.

Ich träume gerade von einer 48h-Zugfahrt nach Istanbul bzw. Interrail für 660€/Monat für Erwachsene.

Wenn die Reise im August läuft, hätte ich da echt mal Lust drauf - vor allem, falls Schlafzüge dabei wären.
Ich habe von dem Ticket auch nur so beiläufig was gehört. Verstehe das selbst nicht so sehr.

Die meisten edeka Filialen wissen selbst nichts davon. Irgendwie kurios und wieder für jemanden wie dich ein Schlag ins Gesicht.
Würd mich auch nerven.


Ich träume immer noch davon mal mit nem Nachtzug weite Strecken zu fahren.
Ich kriege ich meine Dame aber niemals dazu. Die ist jeden Tag froh wenn sie vom Zug (Zugbegleiterin) runter kommt.

Die brennt nicht so wie ich für den Job. Gut sie steht ja noch viel mehr an der Front, und darf ausbaden was in höheren Etagen verbockt wurde.

Ich auch. Aber ich sitze dann vorne alleine und denk mir okay, ich kann jetzt hier nicht weiter oder muss lange warten. Ist für mich persönlich doof weil ich meine Pause nicht bekomme oder später Feierabend habe, aber hinten im fahrgastbereich bricht derweilen krieg aus.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von yoho »

Roman hat geschrieben: 07.07.2022, 21:34 Wie man sieht, ist die Tür geöffnet - während der Fahrt. Das hatte seinen Grund: Durchzug, denn es war recht stickig im Wagon, obwohl alle Fenster geöffnet waren. In Deutschland hätte es im ganzen Netz einen Notstopp gegeben, weil Deutsche bekanntlich sofort rausfallen. Die Bulgaren schaffen es, im Wagon zu verbleiben. Erstaunlich auch, dass es den einen Idioten nicht gibt, der sofort aufspringt mit Worten, vorwurfsvoll herausgeschautzt: Es ziiieeht! Und alle Fenster schließt. Der Zug fuhr auf die Sekunde pünktlich.
Diese Türöffnung kenne ich doch aus meiner Kindheit. Sind die "Silberlinge" also in Bulgarien untergekommen?
Bn-Wendezug.jpg
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Andy111 hat geschrieben: 14.07.2022, 00:04 aber hinten im fahrgastbereich bricht derweilen krieg aus.
Meinst Du RE oder ICE? Bzw. ist das wirklich so heftig?

Du bist ja jung - für Nachtschichten wäre ich zu alt, das geht mir a.d. Substanz.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 14.07.2022, 13:52
Andy111 hat geschrieben: 14.07.2022, 00:04 aber hinten im fahrgastbereich bricht derweilen krieg aus.
Meinst Du RE oder ICE? Bzw. ist das wirklich so heftig?

Du bist ja jung - für Nachtschichten wäre ich zu alt, das geht mir a.d. Substanz.
Krieg ist vielleicht etwas überspitzt gesagt. Aber es geht Stress los. Jeder fragt was jetzt ist, wann es weiter geht, was mit den Abschlüssen ist.
Oh nein ich hab doch eine Sitzplatz Reservierung. Was ist denn jetzt damit?
Wartet denn der Zug auf uns? Nein? Warum dass kann doch nicht wahr sein. 😀

Dann ist vielleicht ein Wagen dicht weil die Klima sich verabschiedet hat. Die Leute die dort den Sitzplatz reserviert haben sind natürlich Not amused 😀 wollen einen neuen Sitzplatz haben. Der Zug ist aber voll. Dann fängt das Bahnbashing ihr gegenüber an. Da schließen sich natürlich einige an.
Dann macht sie kehrt, kommt nach einiger Zeit wieder in den Wagen ohne Klima und 50 Leute sitzen in einem mit Flatterband gesperrten Wagen.
Jetzt krieg die mal als Frau dazu den Wagen zu räumen und sich wo anders in den ganz zu stellen.
Es darf eben ein Wagen der keine Frischluftzufuhr hat nicht mit Reisenden besetzt werden. Punkt.
Passiert was, ist das Gejammer groß, die Bahn wird womöglich verklagt und meine Dame darf wahrscheinlich auch noch bei der Führungskraft antanzen.

Dass auf einem Zug mit 1000 Sitzplätzen als zweier Team.


Ist vielleicht jetzt viel negativ, aber ich höre es ja fast täglich abends von ihr. Natürlich gibts auch schöne Momente mit Fahrgästen. Für mich auch.
Ich helfe gerne älteren Menschen mit ihren Koffern an den Treppen oder Frauen mit Kinderwagen.
Da bekomm ich immer positives Feedback.
Auch vorgestern als ich nen Sprinter von Hamburg aus nach kölle gefahren hab. Ein Fahrgast hat beim aussteigen (weil ich auch an der Tür stand) sich fürs nach Hause bringen bedankt.
Und alle darauf folgenden haben sich darauf hin auch bedankt. Für mich war das einfach toll, weil ich in dem Chaos immer versuche mein bestes zu geben.


Gibt also auch vieles schöne. Aber generell ist die Stimmung schon aufgeheizt. Ich kann das aber auch verstehen.
Muss aber auch jeder verstehen wenn ich auf gewisse gezielte anmachen gar nicht reagiere oder einfach weg gehe. Ich kann für 99% der Fälle nichts und kann auch nicht helfen.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Zugfahren in Dänemark ist wie 9-Euro-Ticket fahren. Alles ziemlich voll im Dieselzug, die Leute hocken auf dem Boden.
Auf der Hinfahrt waren wir für den Anschlusszug in Fredericia zu spät, also wurde empfohlen, eins vorher in einen Zug nach Kopenhagen umzusteigen. Die Ansage habe ich über den kratzigen Lautsprecher weder in dänisch, deutsch noch englisch verstanden - aber es wurde uns von Dänen so übersetzt.

Die Bimmelbahn hat dann an jeder Milchkanne gehalten, bzw. auf freier Stecke um jeden anderen Zug vorbei zu lassen. Am Ende kamen wir 2 1/4 h nach Plan in Kopenhagen an, wahrscheinlich wäre wohl der nächste Zug nach dem verpassten noch deutlich schneller gewesen.

Dafür gab es zum Ende hin kostenloses Wasser und gute Stimmung, da außer deutschen Touristen niemand gemosert hat.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ich hatte das so interpretiert, dass der Bus am Busbahnhof vor dem Bahnhof abfährt. Zwar habe ich die Nummer nicht gefunden, aber auch nicht von den anderen Bussen, die gehalten haben.

Naja, Bus weg. Fährt anscheinend vom ZOB, der wohl weiter in der Innenstadt ist…
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