Deichsellast Troll 540

[MarcelCH]

Darf ich um euren Rat bitten?
Wir haben einen zweijährigen Troll 540 gekauft (Gegensitzgruppe im Heck und Bug). Vor der Achse links ist der Frischwassertank und die Toilette, auf der Achse Heizung und Kühlschrank, hinter der Achse links die Batterie (nur der Vollständigkeit halber, dürfte für Kenner klar sein). Mit einer Gasflasche und 1/3 Frischwasser ist die Deichsellast 115 kg, zugelassen sind 100 kg und die maximale Stützlast meiner Zugfahrzeuge (VW, Audi) beträgt 80 kg. Diese erreiche ich lediglich mit 35 kg (!) im Heck. Der Händler beruft sich auf die eingehende Prüfung und Abnahme durch den TÜV, die falsche Position des Frischwassertanks lässt er nicht gelten, bei allen Touring-Modellen werde er vorne links eingebaut (stimmt meines Wissens nicht), und die geringere Stützlast meine Zugwagen sei nicht das Problem von Eriba. Den Ausgleich müsse ich mit der mitgeführten Ausrüstung machen.
Ich möchte den Tank trotzdem links hinter die Achse verlegen lassen, was m.E. das Problem deutlich entschärfen würde. Gibt es hier 540er Eigner mit diesbezüglicher Erfahrung und ev. Korrespondenz mit Hymer?
MarcelCH, gespannt auf gute Ratschläge

[Feger ETC 421]

Möchtest Du den Tank auf Kosten anderer nach hinten versetzt haben?

Nur weil Du nix in die Sitztruhen im Heck reinpacken möchtest?

Interessantes Ansinnen

Gruß, der Feger

[MarcelCH]

Priorität hat die Optimierung der Deichsellast. Die Umbaukosten kann ich noch stemmen. Mich würde interessieren, ob andere 540-Fahrer das gleiche Problem haben/hatten und wie sie das gelöst haben.
Sekundär möchte ich, wenn das Problem nicht nur ich habe, Hymer anregen, den Frischwassertank nicht vorn links zu verbauen,

[setroll ETC 635]

Hallo!
Bei mir hat sich die Deichsellast durch das Reserverad, welches hinten im Fangkorb hängt, deutlich verringert.
Danach hatte ich im Gegenteil das Problem meine Deichsellast überhaupt zu erreichen.
Vielleicht wäre das eine Option für dich, es sei denn Du hast schon ein Reserverad drunter.

Viele Grüße setroll

[neja]

115kg tatsächliche Stützlast wird man kaum mit einem Reserverad plus Halterung unter dem Heck des WoWa auf 80kg bringen können.

Auch mit zusätzlichen 35kg im Heck geht das rein mechanisch nicht......

die Idee, den FW-Tank hinter die Achse zu verlegen, ist da auf Dauer schon besser, denn dadurch könnte man die max. zul Stützlast bei 1/3 vollem Tank durch weniger Zusatzgewicht hinter der Achse erreichen. (mehr Wasser würde ich nicht in den Tank füllen)

[Troll67]

Mich jetzt nicht gleich zerpflücken! Schon mal ne andere Waage genutzt?
Ich hatte seinerzeit auf meiner Deichsel mit dem Deichselrad mit integrierter Waage immer 90-100kg.
Egal wieviel ich hinter die Achse gelegt habe.
Spaßenshalber mal mit einer 10€ Waage gewogen…und schon passt es. Nochmal Gegenprobe mit 3. Waage.
Fazit: BugradWaage misst nicht anständig

[Hephaistos ETC 693]

Wie sich durch eine Veränderung die Stützlast verringern lasst, kann man ja vorher ausrechnen.
Zahlenwerte grob geschätzt und, man möge es mir nachsehen, direkt mit Kilogramm gerechnet.

Zuerst die Drehmomente ausrechnen :

Stützlast IST * Abstand Kugel ( von der Rad-Dreh-Achse bis zur Mitte der Kupplungs-Kugel gemessen ) = Drehmoment IST
115 kg * 3,00 m = 345 kg*m

Stützlast SOLL * Abstand Kugel = Drehmoment SOLL
80 kg * 3,00 m = 240 kg*m

Notwendige KORREKTUR = Drehmoment IST - Drehmoment SOLL
345 kg*m - 240 kg*m = 105 kg*m

Also im Moment 105 kg*m mehr als für die gewünschten 80 kg Stützlast nötig. Ob man jetzt 105 kg einen Meter hinter der Achse einlädt oder 1 kg mit einem 105 Meter langen Hebel anbaut, kommt aufs selbe raus, was die Betrachtung der Stützlast angeht. Bei 35 kg zusätzlich im Heck wäre ein Hebelarm von 3.0 m fällig, ist der Touring überhaupt so lang ?

Im Endeffekt eine einfache Rechnung.

Immer mit Masse in Kilogramm mal Hebelarm in Metern von Achse bis Schwerpunkt als Drehmoment rechnen.

Drehmomente, die die Stützlast erhöhen, also Einbau VOR der Achse oder Ausbau HINTER der Achse, zum ISTWERT dazuzählen.
Drehmomente, die die Stützlast verringern, also Einbau HINTER der Achse oder Ausbau VOR der Achse, vom ISTWERT abziehen.

Jetzt mal mit dem Wassertank-Umbau gerechnet :

Wassertank mit 1/3 Inhalt wiegt 20 kg, Mittelpunkt 1,20 m VOR der Achse eingebaut wird ENTFERNT
20 kg * 1,2 m = 24 kg*m ABZIEHEN

Wassertank wird wieder HINTER der Achse eingebaut, sagen wir 1,0 m Abstand zur Achse :
20 kg * 1,0 m = 20 kg*m ABZIEHEN

Dremoment NEU = 345 kg*m - 24 kg*m - 20 kg*m = 301 kg*m
Stützlast NEU = 301 kg*m / 3 m = 100,3 kg

Reicht nicht. Also von mir aus noch ein Reserverad von 25 kg mit Halter 1,5 Meter HINTER die Achse tackern :
25 kg * 1,5 m = 37,5 kg*m ABZIEHEN

Dremoment NEU = 345 kg*m - 24 kg*m - 20 kg*m - 37,5 m*kg = 263,5 kg*m
Stützlast NEU = 263,5 kg*m / 3 m = 87,8 kg

So zumindest die Berechnung, da kann man sehen, was möglich ist.

Ich habe mich als Folge dieser Rechnung vom Fahrradträger auf der Deichsel verabschiedet. Um die Stützlast einzuhalten, hätte ich hinten so viel Gegengewicht einladen müssen, dass es mit dem ZGG problematisch geworden wäre.

Mich jetzt nicht gleich zerpflücken! Schon mal ne andere Waage genutzt?

Das wäre natürlich auch eine Erklärung

[Feger ETC 421]

Mich jetzt nicht gleich zerpflücken! Schon mal ne andere Waage genutzt?

Personenwaage (am besten digital) mit Kantholz.
Die einfachen Federdinger sind doch mehr grobe Schätzeisen.

Gruß, der Feger

[Roman]

Vielleicht liegt es aber auch gerade an der Personenwaage? Meine zeigt nämlich auch immer 115 kg an, wenn ich mich draufstelle, was eigentlich gar nicht stimmen kann.

[Feger ETC 421]

Dann hast Du das gleiche Modell wie ich. Nach unserer Waage musste ich mindestens 2,20 m groß sein.

Gruß, der Feger

[Hephaistos ETC 693]

So ne digitale Personenwaage muss auf einer EBENEN, festen Fläche stehen, damit das funktioniert.

In den vier Füßchen in den Ecken ist jeweils ein Dehnungsmesstreifen eingebaut, der das Gewicht misst. Bis zur Anzeige werden die vier Werte aus den vier Ecken verrechnet. Das funktioniert, so lange alle vier Füße auf einer EBENEN Fläche stehen.

Wenn das Dingens blöde steht, dann können die angezeigten Werte abweichen. Im Zweifelsfall einfach ein dickes Brett unterlegen.

[MarcelCH]

Vielen Dank für alle Ratschläge. Gewogen haben ich, wie immer mit einer, mit einer CWC-Waage, Abweichung angeblich unter 3%.

[Lex197]

Hallo MarcelCH,

ich habe einen 542, der ist vom Aufbau ja fast genauso, das von dir beschriebene Problem habe ich nicht.
Ich muss bei der Beladung, da der Stauraum hinten ist, eher Wasser im Tank und WC einfüllen, um auf meine Stützlast zu kommen.
Darf ich fragen, wo Du die Stützlast mit Deiner Waage wiegst, Bugrad oder Kugelkopf?

Viele Grüße

[cailin]

ich hab meinen Tank ja auch hinter der AChse eingebaut.. klar ich hab nur nen Triton und der isch älder..

aber ehrlich- Heckstauraum mit Tisch & Stühlen beladen- ich hab 2 5er Gasflaschen vorne drin.. und das reicht nicht.. da häng ich nur bei etwas über 50kilo.. mit dem berlingo war das okay, aber der OUtlander braucht mehr gewicht..

ich hab vorne das Gestänge vom Sonnensegel, Wasserflaschen und das Boule spiel parkt auch ganz vorne.. und eine 5-kilo Hantelscheibe im Gaskasten montiert..

ich würde den Wagen erst mal komplett beladen und dann noch mal prüfen

[tomruevel_neu]

Moin,

zu klären wären ja vielleicht noch folgende Dinge:

Schwere Sachen im anderen Bugstaukasten?

Inhalt der Toilette ggf. Spülwasser?

Inhalt Kühlschrank (der steht leider, wenn auch wenig, vor der Achse)?

Was ist sonst noch an gewichtiger Ladung Richtung Bug eingelagert?

Wo wurde gewogen?