Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

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mozarella
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von mozarella »

Hm, trotzdem sollte die Ursache gefunden werden, wieso die Bremse plötzlich angezogen war.

War der Ruck ausschlaggebend, weshalb die Bremse plötzlich rein geknallt ist, oder war das das Ergebnis der Bremse. Und wieso wurde dann die Bremse aktiviert?
War etwas auf der Fahrbahn gelegen und hat sich am Bremsgestänge verfangen und daraufhin die Bremse angezogen? Nur wieso hängt das Bremsgestänge dann so tief? Außerdem müßten dann weitere Indizien vorhanden sein.

Das Problem, was ich hier lese ist eigentlich eine falsche Richtung. Einerseits wird gefragt, wieso ist die Bremse kaputt? Die Werkstatt gibt dann die Aussage, ihr seid mit angezogener Bremse gefahren. So wird die Schuld auf den Kunden abgewälzt, was Werkstätten sehr gerne tun. Ja, das ist ja Fakt, daß die Bremse angezogen war. Die Frage ist, wie ich schon geschrieben hab, wieso wurde die Bremse aktiviert? Und diese Frage stellt die Werkstatt überhaupt nicht, sondern beläßt es bei der Schuldzuweisung zum Kunden hin. Das ist aber meiner Meinung nach falsch und müßte ggf. mit Anwaltlicher Hilfe geklärt werden. Es muß meiner Meinung nach schon geprüft werden, ist es eine Fehlbedienung oder eine technische Unzulänglichkeit? Die technische Unzulänglichkeit kann sogar soweit gehen, daß es evtl. ein Serienfehler ist und dann ein Rückruf ansteht. Es kann aber auch sein, daß die Werkstatt einen Fehler bei der Wartung / Einstellung / Endabnahme gemacht hat.
Fehlbedienung wird hier im Faden ja ausgeräumt, mit angezogener Bremse kann man nicht anfahren.
Und sollte sich aus dieser Untersuchung ergeben, daß ein Kunststoff-Nippel über wohl oder übel entscheidet, dann ist das ja auch schon mal ein Ergebnis. Daraufhin kann dann jeder prüfen, ob dieser Kunststoff-Nippel vorhanden ist oder nicht. Nur so als Beispiel.
Ich sehe gerade Parallelen zu dem einen Thread, in dem es um abnehmbare Anhänger-Kupplungen ging, bei denen man unbedingt "abschließen" muß, damit die Kupplung auch sicher verriegelt ist. In dem Thread wurde das nicht ausdrücklich dazu gesagt und so wurde es als "Option" interpretiert, mit großem Schaden...
Piratentroll
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von Piratentroll »

Moin,

vor einiger Zeit hatte hier im Forum jemand seinen fast neuen Touring als Totalschaden zum Kauf angeboten. Er sei mehrere 100 km mit angezogener Handbremse gefahren und alles wäre ausgeglüht. Kann den Beitrag gerade nicht mehr finden.

Das wäre ja dann hier der zweite bekanntgeworden Fall.

Wenn ich mich richtig erinnerte.

Glückauf
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neja
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von neja »

ich habe immer noch etwas Schwierigkeiten mit einigen Darstellungen:
Die Werkstatt hatte den Wagen bereits vorab untersucht und festgestellt, dass die Trommeln durchgeglüht waren und die Bremsbeläge völlig abgefahren waren.
Wieso hat die Werkstatt bei der Schadenfeststellung nicht erkannt/nicht mit geteilt, dass die Bremsseilwaage, von außen deutlich sichtbar, auffällig nach unten hing und es, laut späterer Vermutung des TE, mit (beidseitig!) abgerissenen Bremsseilen im Zusammenhang steht?
(Abreißen können die Bremsseile nur, wenn ein deutlicher Zug ausgeübt wird und wenn gleichzeitig ein Defekt, hier vermutlich in Form einer überhitzten Befestigung, vorliegt)


Zum aufgestellten Bremshebel:
Von allein geht das nicht.....eine defekte, automatische Nachstellung der Bremsen innerhalb der Bremstrommel kann ein Aufstellen des Bremshebels, also durch Zug des Bremsgestänges, m.E. ebenfalls nicht bewirken.

Etwas, dass während der Fahrt von unten gegen das Bremsgestänge oder die Mechanik des Hebels stößt, übt i.d.R. eine Kraft in Richtung Heck des WoWa aus, was zur Entspannung des Bremsgestänges führen sollte. Das sich dadurch ein, vorher in korrekter, entspannter Stellung befindlicher Bremshebel von allein auf stellt, halte ich daher für kaum möglich.

Von daher wird es vermutlich so sein, dass die Theorie des angezogenen Bremshebels nicht widerlegt werden kann und selbst wenn die Aufstellung durch ein äußeres Ereignis erfolgt ist, ohne dass der Fahrer dafür etwas kann, wäre die Werkstatt/Hymer nicht dafür verantwortlich.

Nur wenn weitere Defekte fest gestellt werden, die zu einer Fehlfunktion der Bremse hätten beitragen können (wenn z.b. die vorher angesprochene Führungsstange fehlt oder abgebrochen ist, wie vorher u.a. auch von mir vermutet, bestünde m.E. eine Aussicht auf Erfolg.
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von DJ2KW »

Die gerissenen Bremsseile, die verschlissenen Beläge und die ausgeglühten Trommeln sind Folge vom Fahren mit angezogener Bremse.
Aufstellen kann sich während der Fahrt die Bremse, wenn etwas auf der Straße liegt und das Abreißseil betätigt.
Es wurde ein Ruck verspürt!
Hier im Thread wurde schon gefragt ob man am Abreißseil etwa Spuren sieht.
Die Achse und Bremse wird in sehr großen Stückzahlen hergestellt, einen Serienfehler schließe ich daher aus, sonst müsste es mehr solcher Fälle geben.
Ein individueller Fehler, der zu so einem Schadensbild passt fällt mir wirklich nicht ein.
Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gegen den Besitzer entschieden.
Wenn also keine Rechtsschutzversicherung mit voller Kostenübernahme besteht, ein gewagtes Risiko.
Werner
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von neja »

im Thread "Brand an der Bremse" scheint es ja auch ohne ersichtbaren Grund zu einer kompletten Zerstörung im Achsbereich gekommen zu sein, nur gibt es dort keine Herstellergarantie mehr. So ganz ausgeschlossen kann es m.E. daher nicht werden, dass es durch eine Fehlfunktion der Bremse zu der Erwärmung kommen kann.

Zumindest bei Vorwärtsfahrt über normale Wege/Straßen erscheint es mir schon etwas weit hergeholt, dass es zu einer Betätigung der Bremse durch das Abreißseil gekommen ist. Von daher sollte das Abreißseil tatsächlich genauer in Augenschein genommen werden.
Bei der Ursache wird man ebenfalls immer selbst auf dem Schaden sitzen bleiben, wenn es denn keine Vollkasko-Versicherung gibt.
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wolfson
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Re: Bremstrommeln nach 6.000 km durchgeglüht

Beitrag von wolfson »

@salomon Gibt es einen neuen Stand?
Troll T (530) Jubilée mit gelbem Zeltstoff, BJ 1999
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