Im letzten Jahr hatten wir uns entschieden, den 10 Jahre alten Fendt Tendenza 540 SG gegen einen Eriba Touring 542 in der 60-Jahre-Edition zu tauschen.
Warum?
Naja, wir reisen seit einigen Jahren ohne Kinder aber mit zwei Hunden.
Mehrere Campingplätze in einem Urlaub anzufahren, bessere Nachlaufeigenschaften, wunderschönes Design und noch mehr hatten uns angesprochen.
Der FEH hatte uns einen recht attraktiven Preis für den Fendt geboten. Doch überschlich mich 2 Wochen vor der Übergabe ein ungutes Gefühl: Was, wenn der Touring doch nicht das richtige ist für uns?
Also haben wir den Fendt erstmal behalten und für 34000 € den Touring 542 gekauft.
Von dem ersten Wochenende mit dem Touring hatte ich schon berichtet: Kopfschmerzen von den unzähligen Anstößen an der kleinen Tür, Badezimmertür schlägt auf während der Fahrt, erste Schrauben lösen sich von Geisterhand, etliche kleinere Verarbeitungs- und Qualitätsmängel usw..
Dann nach einigen selbst durchgeführten Verbesserungen nach gerade mal vier Wochen Eriba Touring - dank der vielen Tipps hier im Forum - wie Stabilisierung des Lattenrostes am Fussende, Vorreiber an der Badezimmertür, etliche Schrauben nachgezogen... - kam der erste längere Urlaub im Spätsommer 22. Endlich sollte der Touring seine Qualität als Reisewohnwagen zeigen, was ja, Hauptargument für den Eriba war. Plan war, in zwei Wochen mehrere, auch kleinere Plätze anzufahren und nicht wie bisher auf einem Platz zu bleiben. Das Ganze verbunden mit den besseren Nachlaufeigenschaften sollte unsere Urlaubsgestaltung bereichern und als Testlauf für weitere, auch fernere Reisen dienen.
So fuhren wir nach Sobec, Slowenien. Die Fahreigenschaften waren erstklassig. Die automatische Abstandsregelung auf 102 km/h gestellt, waren wir zügig und ohne Stress unterwegs.
Unser Stellpatz war reserviert, weil für unsere Bedürfnisse optimal: mehrere Bäume am Platz als Schattenspender und um die beiden Hund anzuleinen, ausreichend Abstand zu den Nachbarn, usw, usw.. Nach ein paar Tagen erstmal per Auto interssante Plätze in der Gegend um den Bohinj-See besichtigt: In Ukanc am See begrüßte uns ein Schild Mitte September "Camp is full" - kein Platz mehr frei. Weitere Plätze waren ganz nett gelegen, konnten jedoch unsere Erwartungen nicht erfüllen. Letztlich blieben wir wieder wie vorher zwei Wochen am gleichen, guten Platz stehen.
In der Zeit hat sich mein Kopf daran gewöhnt, sich an der Eingangstür zu ducken, stattdessen bekam die Schulter die Schmerzen ab.
Nachts und tagsüber bei schlechterem Wetter war es mit unseren beiden Hunden schon sehr eng im Touring. Die Dinette im Bug erwies sich als höchst ungemütlich, neben der Enge waren die Oberschränke immer im Weg. Alternativ im Bett lümmeln machte auch wenig Spaß - keine Ablagen für Getränke oder Snacks, TV im Liegen unbequem, mit Kissen in der Ecke tat der Rücken weh.
Irgendwie haben wir den Urlaub verbracht, glücklich waren wir nicht. Dafür war die Heimreise wieder total super entspannt und flott.
Als Fazit - für unsere Bedürfnisse - blieb ausser den tollen Fahreigenschaften und dem wunderschönen Design des Eriba nicht viel übrig. Für Menschen unter 170 cm Körpergröße ohne Haustiere, die vorher im Zelt oder Bulli unterwegs waren mag der Touring mit all seinen weiteren Schwächen eine Bereicherung sein, bei uns wurde ein Wiederverkauf bereits bei der Heimreise diskutiert: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Trotz eines angemessenen Wertverlustes beim Eriba nach nur zwei Monaten war die beste Entscheidung unseres (Camper-) Lebens, den Fendt behalten zu haben. Wann hatte ich eigentlich beim Fendt das letzte Mal eine Schraube nachgezogen oder irgendwas verbessert oder umgebaut in den letzten 10 Jahren? Never ever!!
So hat der Touring einen glücklichen neuen Besitzer gefunden und wir campen wieder komfortabel mit ausreichend Platz in der "Wohndose". Nichts für ungut liebe Eriba-Gemeinde, ihr seid alle hier im Forum nett und hilfsbereit und steht mit Rat und Tat zur Seite.
Ich wünsche euch allen weiter viel Freude mit euren Eribas, habt immer einen Akkuschrauber und Werkzeugkoffer dabei - ihr werdet ihn brauchen
. Schöne Weihnachten und Alles Gute! Martin
)
Wir waren es nach 18 Jahren leid und sind bekanntlich auf den Feeling umgestiegen. Und siehe da, Hymer kann 1-A-Qualität liefern. Es ist ein Jammer, dass sie im Falle des Tourings seit Jahrzehnten derart schlampen, denn Form und Anmutung sind nach wie vor toll. Aber jetzt ist sowieso für mich der Zug aus Altersgründen bald abgefahren. Eine Kehrtwende käme zu spät.