Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

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mugru
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von mugru »

woodiver hat geschrieben: 15.01.2024, 16:33 Regionales und saisonales Essen ist ja auch sooooo wichtig! Das Gute ist: Für Whiskey ist IMMER Saison! 8)

Sláinte!
Wofür auch die Insel Islay mit Lagavulin, Ardbeg, Laphroaig, Caol Ila und weiteren Whiskys ein lohnendes Studien :) Urlaubsziel wäre. Ich liebe die rauchig-torfigen Whiskys der Westseite Schottlands :thumbs:
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Roman
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von Roman »

mugru hat geschrieben: 15.01.2024, 11:23
Vielleicht warst du einfach im falschen Supermarkt, Roman? :)
Wir erinnern uns, dass wir in Kirkenes leckere Königskrabben-Beine gekauft haben und aus großen Behältern Eismeer-Garnelen in ne Tüte geschaufelt haben. Daneben umfangreiche Gemüse-und Obst-Auslagen, Fleisch und Milchprodukte genauso.
Ja, der in dem wir in Kirkenes gewesen sind, war schon ziemlich spöde, eine Art Riesen-Aldi. Der soll nun kein Maßstab sein. Aber auch die anderen, zwei Jahre zuvor kennengelernten, waren anders als die in Finnland. Oft riesige Läden, aber ohne Frischtheke für Käse oder Fleisch. Alles TK-Ware, Fertigware, kaum Frischware. Jetzt in Padua ist es mir wieder aufgefallen. Obwohl der Supermarkt eher kleiner war, wurden dort frisch, also nicht verschweisst und verblistert, neben italienischen Käsesorten auch jede Menge französische, deutschs und niederländische angeboten. Der Durchschnittsitaliener möchte wohl auch gerne mal eine echten alten Amsterdamer Gouda essen, der Norweger eher nicht.

Ich will nicht sagen, dass man in Norwegen keine großartigen Spezialitäten bekommt wie die Krabben, mir geht es um den Gesamteindruck. In Frankreich, Spanien werden Obst-, Gemüse, Fiisch- und Wurstauslagen zu Gesamtkunstwerken arrangiert, bei uns wird es in die Schütte gekippt. In Norwegen waren wir Pizzaessen, dort haben sie sich noch nicht mal die Mühe gemacht, die TK-Backware aus der Wegwerf-Aluschüsel zu nehmen. Das würde in Deutschland vielleicht noch in Wilhelmshaven gehen, im Saarland würde der Kunde aufstehen, die Getränke bezahlen und gehen.

Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht, mir ist das im Urlaub nicht wichtig. Immerhin sind wir alte Kroatienfahrer, ein Tiefpunkt der europäischen Kulinarik. Ich finde das intereesant. Wobei wir die Küche auf Korfu jetzt im Herbst sehr genossen haben. Die kochen dort einen Mix aus griechischer, italienischer und französischer Art.
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road-movie
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von road-movie »

Mir ist erst letztes Jahr in Irland richtig bewusst geworden, dass das Britisch Breakfast mit fetten Würstchen, Speck und gekochten Tomaten kein Klischeebild aus dem Englischunterricht und den frühen Erinnerungen an einen Jugendherberge in London sind. Die Leute essen das tatsächlich - wir laufen doch auch nicht mit Lederhosen rum, jodeln und trinken aus Masskrügen (und ich bin sogar Bayer).
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von woodiver »

[/quote]
Wofür auch die Insel Islay mit Lagavulin, Ardbeg, Laphroaig, Caol Ila und weiteren Whiskys ein lohnendes Studien :) Urlaubsziel wäre.
[/quote]

Genau darum haben wir ja auch noch Luft für die Rückkehr gelassen. :lol: Wir mögen sowohl die kräftigen, torfigen Whiskeys der Westküste als auch die milderen Varianten z.B. von der Speyside. Der Bericht vom Tasting später in Aberlour folgt noch.
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von woodiver »

road-movie hat geschrieben: 17.01.2024, 00:06 Mir ist erst letztes Jahr in Irland richtig bewusst geworden, dass das Britisch Breakfast mit fetten Würstchen, Speck und gekochten Tomaten kein Klischeebild aus dem Englischunterricht und den frühen Erinnerungen an einen Jugendherberge in London sind. Die Leute essen das tatsächlich - wir laufen doch auch nicht mit Lederhosen rum, jodeln und trinken aus Masskrügen (und ich bin sogar Bayer).
Da waren wir auch jedesmal wieder erstaunt (sowohl in Irland als auch in Schottland). Meine bessere Hälfte schiebt das auf den erhöhten Kalorienbedarf, der sich aus der Kombination von kühlem Klima, fehlender oder nicht benutzter Heizung in Wohnräumen (unsere Erfahrung aus diversen Unterkünften im Februar in Irland) und sparsamer Kleidung ergibt. Aber das mag ein Vorurteil sein... :ALAAF:
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von Trollman »

road-movie hat geschrieben: 17.01.2024, 00:06 ...Britisch Breakfast mit fetten Würstchen, Speck und gekochten Tomaten ...
Mich hat es mal beruflich zu eine Reise auf die Insel verschlagen. Nach 12 Stunden anfahrt und einer Fährüberfahrt mit betrunkenen britischen Fußballfans kamen wir morgens hungrig wie die Wölfe an. Für das Frühstück in Calais haben wir den kompletten Tagessatz an Spesen hingelegt und da gab es tatsächlich genau das, wie oben beschrieben. Einfach köstlich.
Hash Bowns mit Ahornsirup und Spiegelei zum Frühstück machen wir öfters, gibts in den USA immer bei Cracker Barrel.
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger: Neist Point Lighthouse

Beitrag von woodiver »

Ich stehe noch mit den Fotos vom 'Neist Point Lighthouse' in der Schuld. Wie bereits erwähnt, ist dies der westlichste Punkt in Großbritannien, den man mit dem Auto ohne Fähre erreichen kann.

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Bester Fotopunkt ist gleich oben am Ende der Straße rechts entlang der Steilküste. Wir haben uns den Weg hinunter und zum Leuchtturm geschenkt, da wir uns nicht vorstellen konnten, dass der Eindruck, den man von dort unten bekommt, den Überblick ‚schlägt‘. Abgesehen davon brach die Dunkelheit herein und wir wollten nicht im Düstern die Treppen erklimmen.
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger: Old Man of Storr und Quiraing auf Skye

Beitrag von woodiver »

Tag 9:

Heute war es soweit und wir haben uns auf den Weg zu einer DER Sehenswürdigkeiten auf Skye gemacht. Es ging zum ‚Old Man of Storr‘. Der ist nicht zu verwechseln mit dem ‚Old Man of Stoer‘, den wir ein paar Tage später weiter nördlich besuchen werden.

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Der Weg hoch zum Felsen ist steil und durchaus herausfordernd (aber gut befestigt und trocken). Der Ausblick, wenn man oben angekommen ist, rechtfertigt den Aufwand:

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Wir wurden hier erstmalig mit einem massiven Angriff der ‚Midges‘ konfrontiert. Diese kleinen Fliegen beißen ziemlich nervig und hartnäckig, was das Imkeroutfit vieler Wanderer (mit Netz um den Kopf) erklärt. Da wir diese Netze albern finden, haben wir uns nach Beratung durch Lokals mit der passenden chemischen Keule versorgt, die in der Folge gut funktioniert hat.

Solange man den ‚Bustouristenweg‘ bis zum eigentlichen Felsen geht, ist man ständig in einer Wolke von Menschen unterwegs. Wir haben uns für einen weiterführenden Weg entschieden und waren nach wenigen Schritten völlig allein. Es ging dann sehr steil den Berg hoch bis auf 720 Meter. Die Bergstöcke und die im Wanderführer geforderte Trittsicherheit waren wirklich notwendig.

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Der Weg hat sich in jedem Fall gelohnt und wir sind nach 10 Kilometern und knapp 5 Stunden sehr zufrieden wieder am Auto angekommen.

Zum Abendessen waren wir dann in der größten Stadt der Insel, in Portree.

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Kleiner Tipp: Die Stadt zieht im Sommer sehr viele Leute an und die Restaurants sind extrem voll. Es empfiehlt sich in jedem Fall, vorher zu reservieren, da es auch im weiteren Umkreis keine Alternativen gibt. Wir sind am Ende bei einem eher fragwürdigen Inder gelandet (nicht zu empfehlen). Während des Essens haben sich einige (indische) Gäste mit der Bedienung angelegt und wir sind dann, um der sich anbahnenden Schlägerei zu entgehen, fluchtartig raus aus dem Lokal


Tag 10:

Skye hat wirklich viel zu bieten, so dass es gleich am nächsten Tag zum ‚Quiraing‘ ging.

Quirang.png

Der Parkplatz ist auch hier ziemlich umfangreich aber gerade in der Saison auch ziemlich voll.

Der Quiraing ist im Grunde nichts weiter als ein riesiger Erdrutsch. Feste Felsmassen rutschen auf einer weicheren Unterlage seit Jahrmillionen langsam in die See und bilden dabei bizarre Formationen.

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Gleich zu Anfang gilt es, eine Entscheidung zu treffen: Entweder geht man den Touristenpfad bis zum ersten größeren Aussichtspunkt, oder man erklimmt den Hang, um sich die Dinge von oben zu betrachten.

Keine Frage: Wir haben uns für den Weg nach oben entschieden!

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Während es unten noch nach schönem Wetter aussah, waren wir oben mitten in den Wolken und es war plötzlich sehr windig.

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Der Weg führt teils schwer erkennbar mitten durch Wiesen, und man orientiert sich grob an der Abbruchkante, die durch die Wolken kaum erkennbar doch gute 150 Meter senkrecht nach unten führt.

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Der Weg kommt einem vor wie im Herrn der Ringe: Über das ‚Weiße Moor‘ nach Mordor und zurück ins Auenland.

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Ein wirklich sehr beeindruckender, teils etwas gruseliger Ausflug. Bei schönem Wetter hat man von oben sicher wunderbare Ausblicke, aber auch bei schlechterem Wetter empfehlenswert. Die 7,5 Kilometer haben 4 Stunden gedauert und waren auch für ungeübte Wanderer schaffbar.

Da wir keine Lust zum Kochen hatten, begann Abends die durchaus herausfordernde Suche nach einem Lokal mit freien Plätzen (ein echtes Problem in der Saison). Wir waren dann im ‚The Misty‘ in Dunvegan, da nirgendwo sonst in der Gegend etwas frei war (und wir mussten auch dort 45 Minuten warten). Es gab dann eine etwas uninspirierte Pizza, aber immerhin hatte ich die ‚Highland-Variante‘ mit Haggis.

Haggis_Pizza.png

Soweit ein weitere Beitrag zum Thema 'Kulinarik in Schottland'.

Ein weiterer schöner Tag ging zu Ende. Der kommende Tag führt uns von Skye Richtung Norden entlang der Küste.
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mugru
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger: Old Man of Storr und Quiraing auf Skye

Beitrag von mugru »

woodiver hat geschrieben: 17.01.2024, 12:06 Heute war es soweit und wir haben uns auf den Weg zu einer DER Sehenswürdigkeiten auf Skye gemacht. Es ging zum ‚Old Man of Storr‘.
Wir wurden hier erstmalig mit einem massiven Angriff der ‚Midges‘ konfrontiert.
Die Basaltfelsen des Old Man oft Storr sind unbedingt eine Reise nach Skye wert! Wie das Felsenchaos von Quiraing durch Rutschung der Basalte auf Jurakalken entstanden. Bei Storr kam wohl noch nach dem Abschmelzen des Eises die Meeresbrandung mit Bildung von Brandungspfeilern hinzu, vergleichbar der langen Anna in Helgoland oder den Falaises von Etretat.
Die Midges sind um einiges nerviger als die ordentlich großen Moskitos Skandinaviens, die sind so groß und langsam - da trifft man sieben auf einen Streich :)
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Ein Midges-beruhigtes Guiness bei Ardmair Point nördlich Ullapool.
Danke, nicht nur für die tollen Bilder auch für die Schilderungen der schottischen Kulinarik...Haggis-Pizza :roll: (dann doch lieber das Original)
Gruß
Reinhard
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Roman
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von Roman »

Ja, tolle Eindrücke! Schottland steht auch ganz oben auf unserer Reiseliste. Eigentlich wollten wir schon letztes Jahr dorthin, die Reiseführer liegen neben meinem Bett, aber dann haben wir den Film "The Banshees Of Inisherin" gesehen. OK, der spielt in Irland, aber Insel ist Insel. Der war so unfassbar deprimierend, dass wir lieber nach Finnland gefahren sind.
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von woodiver »

Das mit den deprimierenden Eindrücken kann ich verstehen. Gerade um diese Jahreszeit stelle ich mir ab und zu vor, wie es dort jetzt sein muss. Das Wetter und die karge Umgebung sind ganzjährig sicher nicht jedermanns Sache, aber die Menschen sind freundlich und das Wetter im Sommerhalbjahr mehr als erträglich (passt eben in die Gegend). In Irland waren wir 2020 in BnBs, es war wunderschön aber bei weitem nicht so beeindruckend und so entschleunigend wie in Schottland.

So: Reklameteil beendet, man merkt wohl, dass es uns gefallen hat. :lol:
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von macgoerk »

Moin, an alle Anfänger…

…sehr feiner Reisebericht, danke, denn es weckt gute Erinnerungen an mehrere
Reisen dorthin, überwiegend im Mai, bei Top- Wetter… :PM:

Neist Point, auch ganz unten am Leuchtturm schön…..🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿

Gruß macgoerk

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Touring ! Von 1983 bis 2023 !
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger

Beitrag von woodiver »

Psst! Nicht so sehr über den Leuchtturm reden! Am Ende waren wir schlicht zu faul! :lol: :lol: :lol:
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger: Die Westküste hinauf

Beitrag von woodiver »

Tag 11:

Die Zeit auf Skye war schön und ging viel zu schnell vorbei. Am heutigen Tag ging es von der Kinloch Campsite zurück aufs Festland und dann die Westküste entlang nordwärts.

Skye_Sands.png

Wie man sieht, haben wir nicht den direkten Weg genommen. Auch wenn die Applecross Halbinsel und die Passstraße gelockt haben, war es doch vermutlich sinnvoll die Hinweise aus dem Forum (danke macgoerk) und die Beschilderung ernst zu nehmen:

Applecross.png

Erste Station war noch auf Skye das ‚Bog Myrtle Skye‘ (https://www.facebook.com/bogmyrtleskye/), ein nettes Café und Restaurant am Weg. Wir haben das Fitnessfrühstückt mit Toast, Bacon, Spiegelei und Ahornsirup probiert:

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Vermutlich der richtige Start in den Tag für jeden Holzfäller… .

Erste und natürlich überaus wichtige Sehenswürdigkeit am Weg ist das ‚Eilean Donan Castle‘. Eine schöne Erinnerung an junge Jahre, wenn im Film der jugendliche Christopher Lambert als 'Highlander' über die Brücke der Burg in die Schlacht reitet).

Wahrscheinlich hätte man mutig versuchen können, einen Platz auf dem Parkplatz zu bekommen. Wir waren etwas ‚schissig‘ und haben das Gespann auf der Straße aus Richtung Kyle of Lochalsh 1,5 km vor dem Castle in eine Haltebucht gestellt.

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Da die verfügbaren Beschreibungen sagen, dass es von drinnen nicht halb so beeindruckend ist wie von außen, haben wir uns den durchaus nicht unerheblichen Eintritt (ich meine 8,50 Pfund) geschenkt und nur aus dem Andenkenladen die unvermeidlichen Mitbringsel mitgenommen.

Erst ein Stück zurück und dann ging es Richtung Strathcarron nordwärts. Am Weg liegt eine kleine Töpferei, in der wir uns mit neuen Kaffeebechern, einem Porridge-Umrührer (‚Spurtle‘) und sonstigem Kleinkram versorgt haben. Direkt hinter dem Laden ist die Werkstatt in der Vater und Sohn arbeiten, vorne verkauft die Mutter. Wie lieben es in solchen inhabergeführten Läden einzukaufen und geben den Tipp gerne weiter (http://www.carronpottery.com/).

Da der Sprit langsam zur Neige ging, sind wir einen Umweg nach Lochcarron zu einer der für die Gegend typischen Tankstellen gefahren.

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Die Straßen sind schmal und häufig schlecht, die Gegend einsam und lässt einen sehr still werden. Wir haben die Fahrt genossen.

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Für die Nacht hatten wir auf dem ‚Sands Caravan and Camping‘ Campground vorgebucht (http://www.sandscaravanandcamping.co.uk/). An dieser Stelle der Hinweis: Der Platz war vollkommen ausgebucht wie fast alle Plätze an der Westküste!

Unsere Erfahrungen mit dem Platz waren geradezu umwerfend. Ein offenes Dünengelände in dem man sich seinen Platz selber aussuchen kann. Befestigte Plätze im vorderen Bereich und Grassgelände weiter hinten mit viel, wirklich sehr viel Platz zwischen den Stellplätzen schaffen ein tolles Campingerlebnis.

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Der Platz ist einer der seltenen Fälle in denen die Lage toll, die Stellplätze gepflegt, die Sanitäranlagen pikobello (und geheizt), der Minimarkt groß und gut sortiert sind und das Platzrestaurant leckeres und preiswertes Essen serviert.

Tipp: Bei Ankunft sofort im Restaurant reservieren. In der näheren Umgebung gibt es keine echten Alternativen und der Ansturm ist entsprechend.

Tag 12:

Wir hatten hier einen unserer zwei Plätze mit nur einer Übernachtung, so dass es früh am Morgen gleich weiterging. Der Tag sollte uns weiter in den Norden in die Nähe von Lochinver führen.

Sands_Clachtoll.png

Wieder haben wir uns ein wenig von der Küste entfernt, weil die Straßen dort sehr schmal und häufig lediglich Single-Track-Roads sind. Wieder eine Strecke mit viel Aussicht und Abwechslung zwischen Bergen, Meer, Heide, Wiesen und Moor.

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Auf dem Weg liegen die ‚Falls of Messeach‘ mit einer durchaus wackeligen Hängebrücke über der Schlucht:

Brücke.png
Wasserfall.png

Unter der Brücke geht es geschätzte 100 Meter abwärts, ein leicht gruseliger, aber lohnenswerter Abstecher an der Strecke. Der Parkplatz am Visitors Center ist empfehlenswert, da es dort auch (wie üblich) saubere und kostenlose Toiletten gibt.

Für die nächsten drei Nächte standen wir auf der ‚Clachtoll Beach Campsite‘ (https://www.clachtollbeachcampsite.com/). Ein wunderbarer kleiner, inhabergeführter Platz direkt an der See (natürlich wieder ausgebucht).

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Die Straße dorthin ist ein kleines Abenteuer für sich, aber mit einem Eriba kein wirkliches Problem.

Street.png

Der Platz hat nur eine beschränkte Anzahl an Plätzen mit Strom, so dass wir das erste Mal so richtig die Solaranlage in Verbindung mit dem neuen Kompressorkühlschrank genießen konnten (alles ging wunderbar).

Der Betreiber verlieh kostenlos SUPs und sonstiges Wassersportgerät sowie (wer es nicht hat) Neoprenanzüge. Eine wunderbare Gelegenheit, mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk auszuprobieren. Wir waren dann bei 12 Grad in den durchaus kühlen Fluten. Mit einer Optik wie in der Karibik (weißer Strand nur ohne Palmen) ein tolles Erlebnis.

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Neopren.png

Ein weiterer schöner Tag ging zu Ende. Der nächste Tag bringt wieder eine Wanderung, aber das kommt im nächsten Teil.
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mugru
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Re: Diaabend 2023 - Schottland für Anfänger: Die Westküste hinauf

Beitrag von mugru »

woodiver hat geschrieben: 19.01.2024, 16:13 [Auch wenn die Applecross Halbinsel und die Passstraße gelockt haben, war es doch vermutlich sinnvoll die Hinweise aus dem Forum (danke macgoerk) und die Beschilderung ernst zu nehmen:
Da kehren bei uns alte Erinnerungen zurück. Über die Passtrasse nach Applecross sind wir Mitter der 1970er mit VW Käfer und hinten dran nen Sprite Caravan gefahren. Da gab‘s das Schild noch nicht :D und eben nur diese Strasse. Einmal mussten wir den Sprite in ner Haarnadelkurve abhängen und umsetzen. „Man war jung, man war fit, machte jeden Blödsinn mit“ (J.v.d. Lippe)
2014 gab‘s das Schild und wir sind mit VW Bus und Puck über die neue flache Küstenstrasse nach Applecross gefahren. Den Pass dann nur mit Bus alleine. Die Gegend ist immer einen Abstecher wert.
Sehr schöne Bilder :thumbs: Clachtoll beach ist klasse.
Gruß
Reinhard
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