Tag 19:
Wie schon angekündigt, stand heute ein Tasting in der Aberlour Distillery an. Aber als Erstes musste beim Frühstück unsere Neuerwerbung aus der Kategorie ‚Was man GAAAAANZ dringend braucht‘ aus dem Tweedgeschäft in Inverness ausprobiert werden:
Wie sonst sollte man seinen Tee warm halten!
Danach ging es mit dem Fahrrad (auf der falschen Seite der Straße) zu Walkers. Der leckere Duft des Shortbreads zog die ganze Zeit durch den Ort und wir konnten nicht widerstehen, den Werksverkauf aufzusuchen (und warum auch nicht!).
Wie wir es geschafft haben, bis zum Ende der Reise nicht den kompletten Karton leerzufressen und uns dabei in Richtung Kugelform zu entwickeln ist mir bis heute ein Rätsel.
Jedenfalls ist der Werksverkauf eine echte Empfehlung. Die Backwaren kosten nur etwa die Hälfte des Ladenpreises und es gibt auch ‚Bruchware‘ die bei der optischen Qualitätsprüfung durchgefallen ist (was im Halbdunkel vor dem WoWa als Begleitung zu einem Single Malt keine Sau interessiert! Der Walkers Shop an der Hauptstraße ist übrigens bedeutend teurer.
Walkers Shortbread Factory Shop:
http://www.walkersshortbread.com/
Fisherton Industrial Estate, Aberlour AB38 9PD, Vereinigtes Königreich
Der Laden hat Montag bis Freitag von 09:00 – 16:30 geöffnet.
Anschließend endlich zum Tasting (Voranmeldung dringend erforderlich!). Die Destille und ihre Gebäude wirken sehr typisch:
Im Inneren ging es dann optisch weiter wie eine Mischung aus Miss Marple und Inspector Barnaby. Sehr typisch und irgendwie stilvoll:
Sehr erfreulich war, dass man nicht mit dem Whiskey gespart hat. Es gab sage und schreibe 5 Drams die auch ordentlich eingeschenkt waren:
Wir haben den Effekt deutlich bemerkt und waren froh, mit dem Rad angefahren zu sein (wer will schon den guten Whiskey in kleine Autofahrerflaschen umfüllen um ihn dann später zu trinken). Da man im Moment nicht online buchen kann (kommt aber wieder) an dieser Stelle keinen Link.
Ein schöner Tag und wir sind ‚beschwingt‘ zu Bett gegangen.
Tag 20:
Ein weiterer Reisetag stand an. Heute sollte es von Aberlour nach Edinburgh gehen. Wir haben uns eine Route durch die Cairngorms ausgesucht (die Ostküste haben wir uns für den nächsten Besuch aufgespart).
Die Cairngorms sind wie die Highlands im Norden sehr einsam und in jeder Hinsicht rauh. Das Wetter war (freundlich gesagt) nur so ‚mittel‘, so dass der Wunsch nach einem Spaziergang nicht so groß war. Trotzdem war die Gegend sehr schön und wir werden mit mehr Zeit wiederkommen.
Dann plötzlich (und wirklich ungeplant) ein Schild in Richtung ‚Balmoral Castle‘. Als alter Hamburger (the most british town in Germany, man spannt den Schirm auf, wenn es auf der Insel regnet) konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, Charly einen Besuch abzustatten. Die Parkplätze sind sehr groß und wenn auf dem Platz direkt vor der Schlosszufahrt kein Platz frei ist, gibt es eine sehr großen Überlaufparkplatz ein Stück weiter, auf dem neben uns auch noch ein weiterer Touring stand.
Das Schloss ist bedeutend kleiner als erwartet, aber man kann verstehen, warum sich die königliche Familie hierher zurückzieht. Offenbar mögen die Royals den Ort so sehr, dass man sich sogar Gedanken über die Viecher im Wald macht:
Insgesamt nicht übermäßig aufregend, aber es ist schon spannend mal an den Orten zu sein, die man sonst nur im Fernsehen sieht.
Der weitere Weg war von schlechter werdendem Wetter und beeindruckenden Ausblicken geprägt.
Am späten Nachmittag kamen wir in Edinburgh auf dem vorgebuchten Campingplatz an.
Der Mortonhall Camping & Caravaning Park (
https://www.meadowhead.co.uk/parks/mortonhall/) war ziemlich groß, die Waschräume ok aber die Empfehlung lautet definitiv, einen Schotterplatz zu buchen. Unser Rasenplatz verwandelte sich nach einem Tag Regen vor der Wohnwagentür in ein Schlammloch (selber schuld, wir hatten den Platz gewählt).
Danach gab es im benachbarten Restaurant ‚The Stables‘ Abendessen.
Auch wenn das Bier mehr als ok war: Das Essen war eine absolute Vollkatastrophe. Übelster Fertigfraß und dazu noch teuer. Wir waren hier das einzige Mal auf unserem Trip völlig enttäuscht. Darum auch kein Link an dieser Stelle und auch kein Foto.
Das Problem ist, dass es im näheren Umfeld keine echte Alternative gibt. Also vorsorgen und Essen dabeihaben.
Der Abend zeigte sich versöhnlich und wir konnten uns auf unsere Pläne für die folgenden Tage konzentrieren.