Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Wände, Dach, Tür, Fenster, Möbel, Unterboden
Hpdp
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Hpdp »

Guten Morgen zusammen,

Danke für eure Antworten. ich nehme jetzt mal folgendes mit

*Auch der etwas großflächigere Rost könnte Steinschlag sein Trotz verzinktem Rahmen. Der Radlauf sah auch etwas mitgenommen aus.
(@Feger: habe ich dich da richtig verstanden?)

*Kontrollieren mit einem spitzen Schraubendreher sinnvoll um zu sehen, ob der Rost von innen kommt oder von außen. (Steinschlag etc...)

*Ordentlich abgedichtete Durchführungen müssen keine Schwachstelle sein.

*Regelmäßige und Rostbehandlung und Vorbeugung definitiv nötig.


PS @Roman, danke für deine Aufklärung. Ich denke nicht, dass ich falsche Erwartungen habe. Mir fehlt nur die Erfahrung den vorhandenen Eriba einzuordnen. Ich fahre seit vielen Jahren Wrangler und kenne das Thema "teure 60er Jahre Technik, die man irgendwie trotzdem will und pflegen muss" ganz gut.
Da gibt es auch Kontaktkorrosion, miesen Hohlraumschutz, und Postkutschentechnik. 😇
tomruevel_neu
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

das Problem liegt ja nicht in in der betagten Konstruktion, herkömmliche Caravans werden auch nach jahrzehntealten Konstruktion gebaut.

Probleme gibt es schlichtweg durch die Ausführung. Wenn der Hersteller meint an bestimmten Stellen keinen oder zu wenig Dichtmaterial anbringen zu müssen liegt genau dort das Problem.
Und daran hat sich beim Touring leider seit Jahrzehnten nichts geändert.

Meine Spannweite reicht bei den Baujahren von 1964 bis 1993. Der von 1993 hatte neu die gleichen Fehler wie der von 1964.
Bei den 3 neu gekauften Tourings habe ich die Problemstellen bearbeitet, das heißt eine ganze Reihe Leisten erstmalig abdichten usw.
Klassiker die Leiste für die Bodenschürze und die Einspeisesteckdose sowie die Eingangstür.
Feger ETC 421
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Feger ETC 421 »

Hpdp hat geschrieben: 23.01.2024, 09:23
*Auch der etwas großflächigere Rost könnte Steinschlag sein Trotz verzinktem Rahmen. Der Radlauf sah auch etwas mitgenommen aus.
(@Feger: habe ich dich da richtig verstanden?)
Jo, dann mal Tacheles.

Das kann und wird wohl vom Steinschlag gekommen sein. Wenn der Radlauf (meintest Du jetzt das Verkleidungsteil ohne nutzen was von außen nur draufgedübelt ist oder den richtigen Innenradkasten?) auch schon "gut benutzt" aussah, dann soll da wohl was drann sein.

Für mich wäre dann noch interessant, wie sieht der Steinschlagschutz beim Zugwagen aus, ordentlich dimensionierte Spritzlappen? Sonst haste vorn anner Bugwand Perforation und noch ne weitere Baustelle. Das originale, ab Werk angepriesene "Steinschlagschutz"blechlein kannste dahingehend vergessen.

Was soll nen Mover an nem höhergelegten Touring? Aus meiner Sicht sinnlos.

Der aufgerufene Preis ist eindeutig zu hoch (meine persönliche Meinung), wenn die Eins vorn gestrichen wird, könnte man drüber nachdenken.

Was Du an Basteleien beschreibst und sagst, das Du die wieder rückbauen möchtest, dann such Dir nen einfachen, unverbastelten normalen Touring und nach die Höherlegung eben selber, so wie Du Dich und Deine Wrangler Liebe beschreibst ist das für Dich kein Hexenwerk.

Ich hab mir vor nen paar Tagen nen höhergelegten 554 angesehen, knapp 20 Jahre alt. Keine einzige Roststelle von unten. Es kommt halt eindeutig auf die Pflege an.
Und da wurde wohl bei dem hier vorliegenden Touring Recht wenig gemacht.

Gruß, der Rest
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Hpdp
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Hpdp »

Danke.

Ja, von vorne auch ein paar Einschüsse, aber nur leichte Dellen und die Scheibe ist top. Hier ist lediglich eine Kratzschutzfolie drauf
Da würde ich bei der Fahrt definitiv eine gepolsterte plane drauf machen.

Ich meine den Plastik-Radlauf. Hier ist übrigens das Ende des Hilfsrahmens, also der Vierkant mit sikaflex oder ähnlichem von Werk aus halbherzig zugeschmiert. Also ein paar Baustellen sicherlich.

Der mover wurde abgewinkelt, damit er auf die Radmitte zielt.

Wenn ich deinen und die anderen Beiträge so lese, denke ich, dass es wohl mangels Pflege und Schadensprävention zu den Schönheitsfehlern kam.

Da die Wände und Abschlüsse zum Boden von innen unauffällig aussehen, könnte man davon ausgehen, dass da kein Wasser in der Wand ist.... hoffentlich.

Muss mir jetzt überlegen, ob ich ein Gegenangebot mache oder lieber nach einer guten, unverbauten 310 Basis mit 2051 Bremse suche und die Höherlegung selbst in die Hand nehme...bzw Bechtel. Technisch ist das ja kein act. Nur der TÜV muss bei den 235/75 15" mitmachen

Viele Grüße und schönen Abend ✌️
Feger ETC 421
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Feger ETC 421 »

Hpdp hat geschrieben: 23.01.2024, 17:51
Da die Wände und Abschlüsse zum Boden von innen unauffällig aussehen, könnte man davon ausgehen, dass da kein Wasser in der Wand ist.... hoffentlich.
Kauf Dir nen Holzfeuchtemessgerät, dann brauchste nicht raten.

Gruß, der Feger
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tomruevel_neu
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Der 310 kostet neu rund € 25000.
Das fehlen natürlich die Extras des Gebrauchten.

Aber der gewünschte (Mond-)Preis für den 9 Jahre alten, der auch schon was erlebt hat.
Und dann der Kauf, wo man schon vorher genau weiß, dass Baustellen sowie einige unbekannte zu erwarten sind.....
Hpdp
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Hpdp »

Danke für all eure Hilfe 👍 Ich werde mir das Ganze überlegen und früher oder später sicherlich einen passenden finden.

Ich werde dann evtl nochmals auf die grundlegenden Themen wie Türenabdichtung, Akkuleisten, Bodenschürze. Ob man hier demontiert und abdichtet, oder von außen eine dünne Raupe zieht etc...evtl gibt es vom Tom einen bereits bestehenden Bericht. Werde dann suchen und evtl nochmals fragen.

Auf jeden Fall freut es mich sehr, dass ihr alle so hilfbereit seid. 👍
tomruevel_neu
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

Abdichten muss man aber auch die Schraubenlöcher.
Zieht man der Oberkante der Leiste eine kittnaht, wie es häufig gemacht wird, hat man nichts erreicht.
Weil das Wasser seinen Weg entlang der Schrauben sucht.

Wenn sich die Frage präzise stellt schreibe ich gerne was dazu
Roman
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Roman »

tomruevel_neu hat geschrieben: 23.01.2024, 22:03 Abdichten muss man aber auch die Schraubenlöcher.
Zieht man der Oberkante der Leiste eine kittnaht, wie es häufig gemacht wird, hat man nichts erreicht.
Weil das Wasser seinen Weg entlang der Schrauben sucht.
Genau das meinte ich, als ich schrieb, dass das eine 50er-Jahre-Konststruktion ist. Es sind halt ein paar Hundert Schrauben!!! Dazu gibt es noch Materialübergänge ohne Ende. Du kannst davon ausgehen, dass die Kiste unter Kostendruck zusammengedengelt wurde und wird, Langlebigkeit ist dabei vollkommen schnuppe. Die Kundschaft zahlt ja jetzt diesen horrenden Preis. Und wenn du selbst da herumdichtest an jeder der unfassbar vielen Schrauben oder Nieten, dann weißt du ja immer noch nicht, ob das gelungen ist. Ein bisschen Gewissheit hat man, wenn man den Wagen entkernt hat, was viele hier, so auch ich, getan haben. Dann hast du von innen das nackte Blech und kannst von außen mit Druck einen Gartenschlauch draufhalten lassen. Ob das dann nach den nächsten Tausend Kilometern immer noch dicht ist, oder haarfeine Dichtereien aufgerissen sind, weißt du aber immer noch nicht.

Wenn man sich mal das Ding zerlegt im Detail angeschaut hat, wundert man sich, wie das überhaupt dicht zu bekommen ist. Ich vermute, dass das bei der Konstruktion keine Rolle gespielt hat, wichtig war, dass das Teil gut aussieht.
Achte immer auf den Horizont!
tomruevel_neu
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

alle Caravanaufbauten sind aucs mehreren Teilen zusammengesetzt.

Die Verbindungen werden bei den meisten Caravans eben mit Leisten abgedeckt.
Die werden i.d.R. geschraubt und Du kannst es gerne glauben, beim Touring sind weniger Schrauben auf den laufenden Meter Leiste, man wählt die Abstände teils so groß dass die Leisten nicht überall ausreichend Druck bekommen (der Kitt gibt ja keinen Halt).
Beispielsweise hatte ich den Puck (den kleinen) einer Freundin unter Händen, dort war die Bauchbinde links mit gerade 4 Schrauben befestigt (der gerade Teil zwischen den Rundungen). So was hält nicht.
Und kleben klappt auch nicht immer.

Hinzu kommt noch, dass in den Aufbau ja allerlei notwendige Löcher gesägt werden müssen, Fenster, Klappen, Lüftungen usw. kann man ja kaum weglassen, auch daran kann man konstruktiv nichts ändern.
Hpdp
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Hpdp »

Hallo Tom,

Danke für die wertvollen Einblicke. Ich dachte, dass wäre seit der Rückverlagerung von FR nach D ab etwa 2013 wieder besser geworden.
Du würdest also sogar bei einem neueren (2014 aufwärts) ebenfalls pauschal die Leisten, Türrahmen und Durchführungen abmontieren (ggf weg reißen, da geklebt) und neu abdichten?
Klingt einerseits logisch, andererseits aber schon auch krass.

Viele Grüße
Peter
Hpdp
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Hpdp »

Roman hat geschrieben: 23.01.2024, 23:03
tomruevel_neu hat geschrieben: 23.01.2024, 22:03 Abdichten muss man aber auch die Schraubenlöcher.
Zieht man der Oberkante der Leiste eine kittnaht, wie es häufig gemacht wird, hat man nichts erreicht.
Weil das Wasser seinen Weg entlang der Schrauben sucht.
Ein bisschen Gewissheit hat man, wenn man den Wagen entkernt hat, was viele hier, so auch ich, getan haben. Dann hast du von innen das nackte Blech und kannst von außen mit Druck einen Gartenschlauch draufhalten lassen. Ob das dann nach den nächsten Tausend Kilometern immer noch dicht ist, oder haarfeine Dichtereien aufgerissen sind, weißt du aber immer noch nicht.
Hallo Roman,

Respekt, dass du das gemacht hast.
Bei einem neueren möchte ich sowas natürlich nicht machen müssen.
Da würde ich etwas Verbesserung im Laufe der Zeit erwarten.... hoffentlich....
Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Hpdp hat geschrieben: 24.01.2024, 05:55 Da würde ich etwas Verbesserung im Laufe der Zeit erwarten.... hoffentlich....
...geh lieber von einer Verschlechterung aus. Lies Dich mal ein über die Mängel von neu ausgelieferten Eriba's...
Grüße
Tilo

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Feger ETC 421
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Feger ETC 421 »

tomruevel_neu hat geschrieben: 23.01.2024, 18:31 Moin,

Der 310 kostet neu rund € 25000.
Das fehlen natürlich die Extras des Gebrauchten.
Die dazu gerechnet wäre man bei rund 30.000 €.

Dafür gibt's woanders ne Leerkabine nach Wunsch auf geschweißtem, verzinktem und äußerst stabilem Fahrgestell mit Schraubenfederung und Radgröße nach Wunsch....

Muss das denn immer nen Touring sein? Wenn ich mir sowas nochmal antun würde dann wahrscheinlich mit ner richtig alten und runtergekommenen Bastelbude. Da muss dann alles neu gemacht werden, ich weiß dann aber auch selber wo ich dann gefuscht habe.

Gruß, der Feger
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Roman
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Re: Bitte um Einschätzung zu Rost am Hilfsrahmen

Beitrag von Roman »

Feger ETC 421 hat geschrieben: 24.01.2024, 11:53 Dafür gibt's woanders ne Leerkabine nach Wunsch auf geschweißtem, verzinktem und äußerst stabilem Fahrgestell mit Schraubenfederung und Radgröße nach Wunsch....
Die sehen leider meist aus, als hätte der Frickel im Hinterhof einen Hundeanhänger geschweißt. Sozusagen die radikale Art des form follows function.

Andererseits, ich weiß ja nicht, was du mit dem Touring vorhast, sehe aber einen Jeep als Zugwagen. Ich habe zwar keine Erfahrung mit Fahrten im Gelände, aber auf manch Balkan-Strecke habe ich Blut und Wasser geschwitzt, ob die Kiste dahinten die Fahrt überlebt. Und die waren noch geteert, wenn auch buckelig, mit Schlaglöchern, über Jahrzehnte immer wieder ausgebessert. Die Solofahrer sind da mit 80 km/h langgebrettert, aber wir mit 30 dahingeschiggert. Hinten hat es geächzt und gerankst zum Gotterbarmen, falls man an einen glaubt. Vor meinen Augen hatte ich all die mickrigen Schräubchen in 1mm-Stahlprofilen. 100 Kilometer können sich ganz schön ziehen.

Die werte Forenschaft hier kriegt den Herzkasper, wenn man erklärt, man würde den Touring auf die Stützen stellen, um mal ein Rad zu wechseln. Angeblich würde sich sofort alles verziehen, die Schweißnähte brechen, die Dichtungen aufplatzen. Und dann will man damit ins Gelände? :lol:

Letztendlich ist das ein Wohnwagen für Fehmarn- und Frankreichfahrer. Schön ebene Straßen, die letzten 20 Meter kann man ihn dann vielleicht mit dem Geländewagen vorsichtig in die Dünen ziehen.
Achte immer auf den Horizont!
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