Urlaub in Schweden
mit dem Touring ![]() Urlaub in Schweden mit dem Touring
Am darauf folgenden
Sonntag besuchten wir noch Joachim und Erika, die sich samt Touring an
einem lauschigen Fleckchen, so eine Art Biotop (ein Geheimtipp, genauer
Ort wird also nicht verraten) am höchsten Punkt von Hamburgs Umland
aufhielten. Einige Hobby-Funker hatten sich hier getroffen um was zu machen?????
Richtig, um zu funken. Aber irgendwie war es vor lauter Geburtstag feiern
und Grillen nicht so richtig zum funken gekommen. Man genoss an dieser
Stelle lieber das klasse Wetter. Endlich, jetzt konnte der Urlaub anfangen. Um punkt 10.00 Uhr legte die Fähre Peter Pan von TT-Line ab. Es war immer noch supersonniges Wetter, fast schon wieder ekelhaft schön. Die Überfahrt war sehr ruhig und pünktlich um 18.30 Uhr legte die Fähre in Trelleborg an. Obwohl Werners befinden immer noch nicht 100 % war, fuhren wir noch weiter zu unserem ersten Aufenthaltsort in Småland, Vildmarkscamping Hätteboda in Urshult. Ca. 22.15 Uhr trafen wir ein. Da wir bereits 2x da gewesen waren, wusste Werner den Stellplatz Nr. 7 "im dunkeln" zu finden. Man bedenke dabei, dass der Campingplatz mitten im Wald liegt. Die darauf folgende Nacht war ruhig, um nicht zu sagen ungewohnt still. Aber eine schöne Stille. Absolut keine Geräusche von Mensch, Tier oder Fahrzeug. Einfach Klasse. Inzwischen war schon
Dienstag, der 07. September 2004 und auch an diesem Tag war die Sonne
uns wohl gesonnen. Wir genossen ein herrlich ruhiges Frühstück
vor unserem Troll in der fast unberührten Natur dieses Platzes, an
einem See gelegen, der sich hervorragend zum Paddeln, Angeln oder Baden
eignet. Nach dem Frühstück besuchte uns Per Larsson, der Besitzer
des Platzes. Er teilte uns mit, dass wir nicht allein auf dem Platz waren,
sondern noch ein Platz auf dem Moos-Camp belegt war. Unser Platz befand
sich auf dem Main-Camp, also waren die anderen weeeiiit weg. Das war gut
so. (Foto: "Werner
im Wasser") Leider hatte der Geburtstagskuchen vom vergangenen Sonntag bei mir jetzt erst seine Wirkung erlangt. Irgendwie war mir nicht wohl und leider verbrachte ich den größten Teil des Tages im Bett. Diese Nacht hatte Werner das Vergnügen, meine nächtlichen Eskapaden mitzuerleben. Also wiederum der Beweis, dass ein Klo-Troll seine Vorteile hat. Der darauf folgende Tag war, fast schon unglaublich, wieder ein sonniger Tag. Zwar war es etwas kühler und windiger, aber ein schöner Spätsommertag. Mein Wohlbefinden hielt sich in Grenzen und daher setzte sich das Frühstück zusammen aus Tee und trockenem Toast, Werner nahm nur Butter dazu (1 Kilo). Der weitere Verlauf des Tages war für uns sehr erholsam. Über den Campingplatz wandern, sich ausruhen, kurz einkaufen in Tingsryd und zum Touristbyro nach Urshult. Nachmittags machten wir unser fast obligatorisches Mittagschläfchen und genossen weiterhin nur wieder diese absolute Ruhe. Donnerstag war Weiterfahrt
angesagt. Ich wage zwar kaum mehr es auszusprechen, aber es war immer
noch strahlend blauer Himmel. Schon fast verdächtig! Unser Ziel lag
östlich des Vättern-Sees, ein Ziel von dem aus man die 7 Schleusen
des Göta-Kanals bei Berg gut ansteuern kann. Wir fuhren zum größten
Teil auf Nebenstraßen, weil diese natürlich viel attraktiver
sind. Weniger Verkehr und landschaftlich schöner, vor allem an vielen
Seen vorbei. Wir genossen die wundervolle Landschaft Süd-Schwedens,
bestehend aus viel Wald, größtenteils Mischwald. Südschweden
ist übrigens auch sehr bekannt um seine Äpfel. Wir fuhren an
vielen Äpfelplantagen vorbei. Die Äpfel sahen zum reinbeißen
aus, vor allem eine herrlich aussehende knackig dunkelrote Sorte. Als
wir dann endlich beschlossen bei nächster Gelegenheit welche zu kaufen,
gab es leider keine mehr. Dumm gelaufen. Freitagmorgen drohten einige dunkele Wolken am Himmel. Während unserer Fahrt nach Berg verschwanden die Wolken aber langsam und die Sonne konnte sich wieder durchsetzen. Als wir die Schleusentreppe, bestehend aus 7 Schleusen im Göta Kanal, bei Berg erreichten, hatten wir Glück. Es befanden sich gerade 3 Boote in der 6. Schleusentreppe auf dem Weg nach oben. Der Besuch hatte sich also gelohnt. Unbedingt empfehlenswert sich diese Anlage mal anzusehen. (Foto: Schleusen bei
Berg) Wir fuhren weiter
zum Campingplatz Sörsjöns Stugby & Camping bei Graversfors
in der Nähe von Norrköping. Dieser befand sich auch im Wald
an einem See. Wunderschön, und ruhig. Wir standen mit unserem autarken
Touring auf einer stromfreien Wiese, voll in der Sonne. Was kann man sich
besseres wünschen? Am Samstagmorgen frühstückten
wir mit Blick auf dem See und konnten dabei beobachten, wie die Sonnenstrahlen
sich langsam über den See ausbreiteten. Es war ein herrlicher Anblick.
Einmalig auch wie klar der blaue Himmel hier immer ist. Das kommt in unseren
Breitengraden fast gar nicht mehr vor. Das einzige, dass diesen Morgen
trübte war das ständige bellen von einem Rudel weißer
Spitze. Am Vortag waren immer mehr Leute angereist mit einem oder mehr
dieser Hunde. Es fand hier wohl gerade ein Treffen von so einer Art Brukshundklubb
statt, sehr zu unserem Bedauern. Aber man kann ja nicht immer Glück
haben. Wir brachen auf zu einem Spaziergang entlang des Sees. Wir hatten
gedacht einmal um den See gehen zu können. Ging aber leider nicht.
Irgendwann landeten wir auf Privatgelände auf einem Bauernhof. Natürlich
hätten wir weiter gehen können, wo wir ja ohnehin schon auf
dem Hof gelandet waren. Dies taten wir aber nicht. Also kehrten wir um. Sonntagmorgen ganz
früh trieb mich ein natürliches Bedürfnis und während
ich so auf dem stillen Örtchen saß, öffnete ich das Fenster.
Ich schaute hinaus um schon mal wieder die Wetterlage zu checken und dachte
so, wie wir es immer wieder schaffen, Campingplätze zu finden, wo
sich die Füchse gute Nacht sagen. Aber jetzt kommt es noch schöner.
Jetzt hatten wir einen gefunden, wo die Füchse uns guten Tag sagen.
Aus dem nichts tauchte ein "Hund" auf
ach nein, das ist
ja ein Fuchs. Dieser blieb stehen und schaute mich ganz munter an. Ich
musterte ihn
.. schönes Tier, sieht lieb aus. Der Fuchs kam einige
Schritte näher und blieb wieder stehen, um mich erneut neugierig
anzuschauen. Es kam mir so vor, als würde er sich weiter genähert
haben, wenn ich Futter für ihn gehabt hätte. Dann ging er seines
Weges. Und siehe da, wieder einen Beweis. Mit einem O-Troll wäre
mir das nicht passiert. Am Montag war das
Wetter zuerst stürmisch und die Sonne hatte schwer zu kämpfen.
Aber wir ließen uns nicht von unseren Plänen abhalten. Wir
besuchten das Touristbyro in Mora (wo ich mir 2 Dala-Häste kaufte,
damit ich einmal ein "anderes" Mitbringsel aus dem Urlaub hatte)
und besorgten uns Infomaterial über die Umgebung des Siljan. Und
so beschlossen wir, heute "Aktiv-Urlaub" zu machen. Als erstes
Ziel hatten wir uns den Helvetesfallet ausgesucht. Von einem Parkplatz
gingen wir zuerst einige Stufen hinunter, dann über einen Weg über
Steinen und Baumwurzeln und was sonst noch so herumlag. Der "Weg"
wurde jetzt immer unwegsamer, steiler, und die Steine immer dicker und
größer. Während wir uns weiter hinunter kämpften,
kamen uns 2 Schweden entgegen, die meinten uns einen guten Rat zu geben,
indem sie uns einen anderen Weg zeigten, der besser sein sollte. War zwar
nicht so, aber viel Unterschied war es nicht. Einmal unten angekommen
mussten wir gestehen, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Der Ämån
bahnte sich hier einen ziemlich steilen Weg hinunter zwischen den Felsen,
fast wasserfall-ähnlich. Man konnte auf eine Hängebrücke
über den Strom gehen, damit man eine bessere Einsicht in den Felsspalt
bekam. Schon ein imposantes Schauspiel. (Foto: Storstupet) Der Weg führte
uns weiter über Skattungbyn, Furudal, Gulleråsen und Änderåsen
zum Styggforsen bei Boda. Hier war einst ein Meteorit eingeschlagen, der
eine tiefe Kerbe in den Felsen hinterlassen hatte. Hier bildete sich dann
dieser Wasserfall, an dem ein schön angelegter Rundwanderweg vorbei
führte. Wenn man dann schon in der Nähe ist, sollte man sich
dies schon ansehen. Der Dienstagmorgen sah wettermäßig durchwachsen aus. Wir zogen los in Richtung Nord-Dalarna, über Älvdalen, Särna, Idre nach Grövelsjön auf den Grövelsfjäll Camping. Dieser lag in ca. 1.000 m Höhe. Das letzte Stück Wegstrecke bot ein etwas trostloser Anblick. Es sah aus wie eine gerodete Landschaft mit nur hier und da noch ein Baum, und wenn man nur oberflächlich hinsah, hatte man den Eindruck, als würde man über eine riesige Müllhalde fahren. Dies wurde vermittelt durch die vielen Steine, die überall liegen und die liegen gelassenen Gehölze, Baumwurzeln usw., dies alles gemischt in den Farbtönen weis, grau, braun, schwarz, grün. Außerdem war diese Region mehr geeignet zum Angeln, Rafting und Wintersport. Also nichts für uns. Der Campingplatz war auch nur eine riesige Schotterpiste, total trostlos. Das gefiel uns beiden nicht besonders, also schneller Entschluss: am nächsten Tag Flucht ergreifen. Allerdings sollten hier Rentiere herumlaufen, was uns auch von mehreren Leuten bestätigt wurde. Aber wir sahen natürlich keine, auch nicht als wir uns wieder einmal auf Abwegen begaben. So eine Sch .! Wie beschlossen verließen
wir am Mittwoch diese Region, fuhren noch nach Idre Fjäll, um hier
festzustellen, dass dies tiefstes Skigebiet ist. Also ein reines Skisport-Dorf
mit allem drum und dran. Von Skiliften wo man nur hinschaute, Hotels,
Stugas bis zum Wintersporteinkaufszentrum. Nichts für uns, also nichts
wie weg. Am nächsten Morgen
ein böses Erwachen. Es hatte gefroren, die Scheiben vom Auto waren
rund herum zu und die Wiese war weiß. Wir beide trotzdem im Bademantel,
ohne Strümpfe und mit nackten Beinen (bibber, bibber) zum Servicehus.
Und Werner, unser waschechter Naturmensch, dem ein Schlafzimmer mit 18°C
noch zu kalt ist, meinte ich solle mich nicht so anstellen. Da fiel mir
nichts mehr ein. (Foto: Fryken) So gegen 14.00 Uhr
erreichten wir den Glaskogens Camping in Lenungshammar, südlich von
Arvika. Dies sollte auch ein Vildmarkscamping sein nach den Kriterien
von Hätteboda, aber wir waren etwas enttäuscht. Dieser war nicht
so liebevoll angelegt. Kann es sein, dass wir etwas zu anspruchsvoll sind?????
Niiieeemals! Sonntagmorgen, Abreise,
Gott sei Dank. Wetter war immer noch beschränkt. Aber was soll's,
auf ging's nach Håverud, zum Akvedukt (Dalslandkanal). Der Weg,
der uns vom Campingplatz fast bis Arjäng führte, war eine Fahrt
der etwas anderen Art. Wenn manch anderer diese Strecke mit Gespann hätte
fahren müssen, wäre er bestimmt 10 Tode gestorben. Werner nicht,
das sind die Wege ganz nach seinem Geschmack. Es war keine befestigte
Straße, sehr kurvenreich mit vielen starken Steigungen und Gefälle.
Werner fuhr sehr schwungvoll und zügig und nach meinem Geschmack
oft zu schnell. Wenn man mich heute fragt, was wohl links und rechts des
Weges zu sehen war, so muss ich leider passen. Ich glaube ich war zu beschäftigt,
mich mit beiden Händen fest zu halten und ständig zu versuchen,
meine verkrampften Muskeln zu entspannen, indem ich mir ständig selber
einredete, dass ich gaaar keine Angst zu haben brauchte. Der Rest der
Fahrt verlief aber ruhig. Wir mussten aber feststellen, dass die Straßenqualität
in den nördlicheren Gefilden manchmal schon zu wünschen übrig
ließ, aber dem Touring konnte dies nichts anhaben. Als wir den Akvedukt
erreichten, waren wir zuerst nicht sehr beeindruckt. Ist das alles? Wir
sahen einen Teil des Wasserkanals, der sich in einer Art Eisenwanne befand,
einige Meter höher als der felsige Untergrund eines Stromes, der
nur noch wenig Wasser führte. Und dann, siehe da, es kam ein Boot
um die Ecke. So ein Glückstreffer landet man nicht alle Tage. Jetzt
wurde es interessant. Wir konnten miterleben, wie das Schiff in den schmalen
Kanal einfuhr, und auch die Schleusenvorgänge beobachten. Ich schätze,
dass jede Schleusentreppe eine Höhe von etwa 4-5 m hatte. Diese Besichtigung
war also wieder ein voller Erfolg für uns gewesen. Da wir jetzt ohnehin
in der Nähe waren, nutzten wir am Sonntag die Gelegenheit uns die
Schleusen im Trollhätte-Kanal anzuschauen. Der Wettergott hatte es
gut mit uns gemeint. Es hatte am Vortag, in der Nacht und auch noch am
Morgen viel geregnet. Als wir die Schleusen erreichten, war es trocken
und sogar die Sonne kam zum Vorschein. Und wir hatten doppeltes Glück.
Auch diesmal kam ein Schiff, dass geschleust werden musste. Es handelte
sich hier um einen Tanker, der schon ein beträchtliches Ausmaß
hatte. Es war sehr interessant zu sehen, mit welch einer Leichtigkeit
das Schiff in den Schleusenkanal manövriert wurde, der auch diesmal
nicht viel breiter war als das Schiff. In diesen Schleusen mussten weit
mehr als 4 m Höhenunterschied wettgemacht werden. Ich schätze,
es waren hier eher so um die 8 m oder noch mehr. Es ist schon ein Meisterstück,
so eine Schleusenanlage. Ein Strom der früher nicht schiffbar war,
war so befahrbar geworden durch einen unvorstellbaren technischen Aufwand.
Im Trollhätte-Kanal befinden sich in einem Abschnitt 4 Schleusentreppen
und in einem anderen 3 Schleusentreppen. (Foto: Trollhätte-Fallen) Als "Gegenattraktion" gingen wir anschließend zum Shopping-Center nach Överby. Hier gab es außer einigen Supermärkten auch unzählige Butiken und andere Geschäfte. Wir sind hier dann eine Weile herumgeschlendert, aber das war nicht so unsere Welt. Es war allerdings mal etwas anderes, an einem Sonntag einen Einkaufsbummel zu machen. Am Montag wollten wir mit der Fähre von Göteborg nach Frederikshaven fahren. Aus zwei Gründen verzichteten wir aber darauf. Erstens weil wir fast 5 Stunden hätten warten müssen und zweitens weil wir diese Fähre zu teuer fanden. So beschlossen wir nach Helsingborg zu fahren und da die Fähre nach Helsingör zu nehmen. Der entgegenkommende Verkehr war sehr stark. Und wir wunderten uns ein wenig darüber, da eigentlich kein Berufsverkehrs sein konnte. Später erst ist uns klar geworden, dass man wohl die Öresund-Brücke wegen des starken Windes gesperrt hatte. Wir legten eine Übernachtung ein auf dem Vemmetofte Strand Camping in Fakse auf Sjælland. Es hatte heute nur einmal geregnet, und zwar seit unserer Abreise heute Morgen und jetzt immer noch. Deshalb hatten wir auch keine Abstecher zu irgendwelchen Zielen mehr gemacht. Bei diesem Wetter bestimmt wenig reizvoll. Wir gingen noch kurz an den Strand, was aber wegen der windtechnischen Bedingungen eine sehr erfrischende Angelegenheit und ein Kraftakt war. Mal sehen, ob die Nacht Wetteränderung herbeiführen würde. (Foto: Hafen Rödby) Ja, das Wetter hatte
sich geändert. Stürmisch war es nach wie vor, aber dafür
regnete es mit Unterbrechungen. Also auch heute keinen Anreiz, eine landschaftlich
schöne Route zu fahren. Schade eigentlich, denn Dänemark hat
auch viel Schönes zu bieten. So fuhren wir zielstrebig zur nächsten
Fähre Rödby-Putgarden. Zum Schluss noch über die Fehmarnsundbrücke,
und das Festland hatte uns wieder. Später hörten wir im Radio,
dass man die Fehmarnsundbrücke für leere LKW und Gespanne gesperrt
hatte wegen des stürmischen Wetters. Noch mal Glück gehabt. Alles in allem war
es ein sehr schöner Urlaub gewesen. Wiederholung unbedingt erforderlich,
vielleicht sogar ein paar Tage mit dem Touring auf dem Floß? |