Tja bei diesem Thema denkt jeder sicherlich es sei eine teure Angelegenheit
diese Unabhängigkeit in dem kleinen Stück Zuhause. - Denkste.
Die Preise liegen bei Durchschnittsanlagen deutlich unter 1000.- DM.
Die ganz einfachen Anlagen bestehen aus einem 10 Watt Solarmodul,
einem Laderegler und einer wartungsfreien Blei Gel Batterie mit ca.
15 Ah. Ich brauche, denk ich mal, nicht extra zu erwähnen, daß
man im unabhängigen Standbetrieb den Kühlschrank nicht mit
12V betreibt, denn mit dieser kleinen Batterie wäre sie bei einem
normalen Kühlschrank mit ca. 120W Anschlußleistung bei
12V in ca. 90 min. tiefentladen. Die Leistung dieser Anlage ist ausreichend
für die "leicht modifizierte" Beleuchtung, die Wasserpumpe
und bedingt auch für die Umluftfunktion der Heizung (kurzzeitig,
1-2 Stunden, kleine Stufe). Preis ca. 650.- DM
Mittlere Anlagen haben ein 25-30 Watt Solarmodul, Laderegler und eine
wartungsfreie Blei Gel Batterie mit ca. 25 Ah. Diese Anlage eignet
sich wie oben jedoch kann hier die Umluftheizung auch mal länger
betrieben werden, sofern sie nicht Stundenlang auf Vollast betrieben
wird (Stromaufnahme zwischen etwa 1,5 - 6 Ampere). Auch hier wäre
eine Modifikation der Beleuchtungsanlage von Vorteil. Preis hier ca.
850.-
Wer die große Anlage für ausgedehnte Standzeiten in freier
Wildbahn wählt sollte allerdings mit 1200.- DM rechnen. Dafür
eignet sie sich aber hervorragend für Licht, Pumpen, Heizung
und Zusatzgeräte. Diese Anlagen besitzen ein 50-100 Watt Solarmodul,
Laderegler und einer Wartungsfreien Gel Solarbatterie.
Auswahl des Solarmoduls:
Ich spreche hier von kleinen, mittleren und großen Modulen,
deren größe sich auf unseren Anwendungsbereich bezieht.
Kleine Module 10- 15 Watt: Diese Module dienen zur Ladung kleinerer
Batterien( 6,5 - 15Ah) oder zur Erhaltungsladung von Großen
Solarbatterien mit ca. 60- 100Ah. Bei durchschnittlicher Benutzung
der Beleuchtung und der Pumpe, sowie der Umluftanlage zum kurzen "Überschlagen"
im Herbst, Winter oder Frühjahr in Verbindung mit einer kleinen
Batterie, ist dieses Modul vollkommen ausreichend. Es liefert, je
nach Modul einen Strom von ca. 0,6 - 1,2 Ampere bei maximaler Sonneneinstrahlung.
Bei bedecktem Himmel ist aber immernoch ein Strom von 0,2 - 0,8 Ampere
möglich. Beispiel : Eine Batterie mit 12V 15Ah ist bei maximaler
Solarmodulleistung von 15 Watt in etwa 12 Stunden von 0 auf 100% aufgeladen.
In Sommermonaten eine durchaus realistische Rechnung.
Mittlere Module 25-40 Watt Sie eignen sich vorzüglich zum schnellen
Laden von kleinen und mittleren Batterien in der Größenordnung
15- 40 Ah sowie zur langsamen Ladung von großen Solarakkus.
Beleuchtung, Pumpen sind ohne Probleme auch über mehrere Stunden
zu betrieben. Die Umluftanlage sowie Zusatzgeräte wie Fernseher
lassen sich in begrenztem Maße betreiben. Hier steht ein Strom
je nach Modul von ca. 1,8 - 3,0 Ampere bei max. Sonneneinstrahlung
zur Verfügung.
Große Module 50 - 100 Watt: Diese Module liefern teilweise eine
so hohe Energie, sodaß sie sogar bedingt zum Direktbetrieb von
kleineren Verbrauchern wie z.B. Radio und 12V Fernseher ausreichen.
Akkus von 40 - 75 Ah und mehr, lassen sich mit diesen Modulen ohne
Schwierigkeiten, natürlich in Verbindung mit einem Laderegler,
aufladen. Durchzuheizen mit Umluft über die Nacht stellt mit
dieser Anlage kein Problem dar.
Im Normalfall lassen sich alle oben beschriebene Module auf einen
Eriba Touring montieren. Geeignet ist hier der Platz auf dem Hubdach.
Dieses ist, da es aus Kunststoff ist, mit einfachen Maschinen die
auch auf dem Stellplatz ohne Stromversorgung funktionieren (Akkuschrauber),
leicht zu bearbeiten. Die Befestigungen sollten, sofern es kein selbstklebendes
Modul ist, mit 2 K Klebstoff oder einem Epoxidharz einlaminiert werden
um wieder eine 100 %ige Dichtigkeit zu erreichen. Dabei werden zuerst
die Löcher gebohrt, die den Befestigungslöchern des Moduls
entsprechen + ein zusätzliches für die Stromleitungen. Anschließend
werden die Schrauben von Innen gegengesetzt von oben mit einer Mutter
verschraubt und dann mit dem Epoxid verklebt. Die Kabeldurchführung
sollte mit einer Verschraubung verwirklicht werden, die dann mit Silikon
gefüllt wird. Rund um das Modul dann nur noch mit Silikon einfugen
und fertig ist das Solarmodul montiert.
Akkus:
Die Wahl des Akkus hängt stark von der Leistung des Solarmoduls
und der Verbraucher im Wohnwagen ab. Wichtig ist, daß es auf
jedenfall ein Wartungsfreier und Lageunabhängiger Blei Gel Akku
ist. Blei Gel Akku deshalb, weil diese Sorte keine Gasung hat, da
sie gekapselt sind. Gerade im Wohnwagen sind Säuregase ja nicht
gerade das Gesündeste was man sich vorstellen kann. Wichtig ist,
daß er 10 Ah nicht unterschreitet. Bei kleinen Verbrauchern
reicht auch ein kleinerer Akku. Als Faustregel sollte man, wenn nicht
gerade ein Trennrelais zur Ladung verwendet wird, der Akku lieber
eine Nummer kleiner gewählt wird, so daß er immer vollgeladen
ist. Lieber ein kleiner Akku der die Volle Spannung und Energie abgibt
als ein Akku der dauernd um die 11 Volt rumkrebst. Bei einem Betrieb
im Wohnwagen ist es unbedingt erforderlich einen Zyklenfesten Akku
zu wählen. Aufstellung der ungefähren Akkuwahl bei folgenden
Solarmodulen:
Solarmodul |
|
Akkukapazität |
15
Watt |
|
10
- 15 Ah |
25
Watt |
|
15
- 20 Ah |
50
Watt |
|
25
- 50 Ah |
100
Watt |
|
50-
120Ah |
Zwischen der Batterie und
dem Solarmodul muß unbedingt ein Laderegler eingeschleift werden.
Er regelt den Ladestrom abhängig vom Ladezustand der Batterie.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall ein Trennrelais zur Ladung der Batterie
während der Fahrt einzubauen. Nährere Infos dazu erhalten
Sie beim Thema Einbau einer Batterie in einen 92er Troll.
Leitungen und Sicherungen:
Es sollten gerade bei Niedervoltsystemen immer ein etwas größerer
Kabelquerschnitt gewählt werden um Kabelbränden vorzubeugen.
Zur Solaranlage sollten Leitungen mit einem Querschnitt von ca. 4mm²
schon alleine des Verlustes wegen, sonst zieht uns Herr OHM ein Strich
durch die Rechnung. Batterieleitungen sollten grundsätzlich Überdimensioniert
werden, und mit einem Not Aus Schalter ausgestattet werden. Querschnitt
hier ca. 6 - 10mm². Leitungen zu den Dosen ca. 4mm². Jedes
Verbraucherkabel sollte auf einen Verteiler gehen an dem der Sicherungskasten
hängt. Alle Sicherungen für Dosen ca. 10 Ampere, Wasserpumpe
7,5 Ampere, Licht 5 Ampere. Sicherungen im 12 Volt Bereich bitte immer
so knapp wie möglich auslegen. Lieber eine durchgebrannte Sicherung
bei einem Kurzschluß als ein verschmortes Kabel.
Leuchten:
Alle Lechten sollten gegen Transistorleuchtstofflampen ausgewechselt
werden, da sie ca. nur ein drittel der Stromaufnahme eines normalen
Halogenspots haben. Leitungen zu diesen Transistorleuchten können
mit einem Leitungsquerschnitt von 0,75mm² dimensioniert werden.
Und anstelle der Vorzeltleuchte, die meistens eh nur aus 220 Volt
funktioniert, tuts auch mal eine gemütliche Kerze.
12 auf 220 Volt:
Es gibt sogenannte Wechselrichter, die aus einer 12 V Gleichspannung
eine 220 Volt Wechselspannung erzeugen. Solche Geräte sind aber
aufgrund der immens hohen Stromaufnahme nur mit Batterien ab ca. 60
Ah für den Kurzzeitbetrieb geeignet. Bei Interesse zu diesem
Thema einfach die Anforderungen aufschreiben und an die untenstehende
E-Mail Adresse schicken. Welche Solaranlage jedoch Sie in Ihren Eriba
Touring einbauen muß man von den vorhandenen Verbrauchern und
dem Platz in Ihrem Fahrzeug abhängig machen. Schreiben sie mir
doch einfach Ihre vorhandenen Verbraucher auf und wie lange diese
im Durchschnitt betrieben werden, sowie den Preis den sie möglichst
nicht überschreiten soll. Aus den angegebenen Daten kann ich
dann die für sie geeignete Anlage zusammenstellen. Sollten Sie
sich für eine Anlage entscheiden aber den Einbau dieser scheuen,
dann sprechen sie mit mir darüber, wir werden sicher eine Lösung
finden.
Dies und noch weitere Infos über die einzelnen Solaranlagen und
das 12 Volt System bei: Mirco Romahn
Meine E-Mail Adresse : webmaster@eribatouring.de
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